20.Kapitel

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Bella

Ich sehe mich um.
Hermine tanzt mit Drao. Harry und Ron haben sich mit Zwillingen zusammengefunden, deren Namen ich vergessen habe. Ratlos stehe ich in der Großen Halle ganz klein und allein da. Dann fällt mir etwas ein und ich suche hektisch die Menge ab. Doch Maxim ist nicht da. Und tanzen würde er sowieso nicht mit mir wollen. Also suche ich als nächstes nach jemand Fremden. Und da erblicke ich meine hoffentliche Rettung. Ich stürze über beide Füße zu Dean Thomas, ein Junge aus unserer Klasse.
“Heyyyyy.” Er erschrickt kurz und lächelt dann, als er mich antorkeln sieht.
“Hi.”
“Und?”, Ich stelle mich irgendwie komisch vor ihn. “Hast du vor zu tanzen?” Er sieht sich um und verschränkt die Arme in einander. Dann schüttelt er den Kopf.
“Nein. Eigentlich bin ich nur hier, um mich über die Anderen lustig zu machen.” Ups.
“Oh.. Ja. Ich auch.” Er dreht seinen Kopf zu mir. Ich sehe zu ihm hoch. Er ist ein sehr großer Junge für sein Alter. Sein ernster Blick wird zu einem Lächeln.
“Nein. Ich warte im Moment einfach nur noch darauf, dass jemand, wie du beispielsweise, mich fragt, ob ich tanzen will, weil ich viel zu schüchtern für so etwas bin. Nein, Ich weiß nicht, warum ich dir das erzähle und ja, das macht keinen Sinn. Aber willst du mit mir das Tanzen erlernen?” Ich sehe ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
“Das war viel Input auf einem Mal. Aber ja. Gerne.” Wir beide lachen auf und ich erwische mich selbst, wie ich nachsehe, ob Ron das in irgendeiner Weise stört.

“Wir haben ganz viel gelacht. Oh, Ich liebe sein Lächeln. Seine Zähne sind so perfekt und wuaahhh”, schwärmt Hermine nach dem Abendessen. Die meisten sind schon wieder weg, da das Essen schon lange weg ist, wir jedoch sind noch sitzen geblieben.
“Hermine mich freut das sehr, das weißt du, aber wenn du jetzt noch weiter von meinem Cousin redest, dann kommt mein Hühnchen höchstwahrscheinlich auf seinen Teller zurück.” Sie lacht. Zum Glück. Es war riskant, zu sagen, dass ich gleich kotzen würde.
“Ja, okay. Und? Wie lief es mit Dean?”
“Haha. Lustig.”
“Also war es lustig.”
“Nein? Es war Hölle. Ich habe mich schrecklich gefühlt. Das ist schon der Dritte Junge an dieser Schule, mit dem ich- Ach egal.”
“Aber du willst nur Einen.” Ich fahre die Holzmaserung des alten Tisches mit meinen Fingerkuppen nach. Meine Augen füllen sich warum auch immer mit Tränen.
“Ja. Ich will nur Einen, der mich ignoriert.” Hermine sieht auch nach unten. Auf ihre Füße.
“Bella?”
“Ja?”
“Liebst du ihn?” Ich sehe sie an. Ich blicke direkt in ihre braunen Augen. In meinen Gedanken verwandeln sie sich in seine und er sitzt vor mir.
“Ja. Ich liebe ihn.” Hermine sieht nach oben. An mir vorbei und erstarrt. Ich sehe sie verwirrt an und drehe mich um. Genau in der Sekunde, als ich das tat, bereute ich es auch wieder. Ron steht vor mir und sieht mich an. Ich sehe zu ihm hoch. Hermine stemmt die Hände auf den Tisch und steht auf.
“So ich gehe dann mal.” Plötzlich springen meine Beine auf.
“Ich komme mit.” Dann renne ich ihr hinterher und lasse ihn dort stehen.
“Nein, stop! Was machst du da?” Sie versucht mich zum Stehen zu bringen, doch ich renne umso schneller auf das Mädchenklo und kotze in die Toilette. Jetzt ist mein Hähnchen wirklich herausgekommen. Hermine legt ihre Hand auf meine Schulter und hält mit der Anderen meine Haare nach hinten. Als ich völlig leer bin, fange ich an zu weinen und falle ihr um den Hals.
Als ich abends im Bett liege, lasse ich heute und gestern revue passieren. Was wäre passiert, wenn ich geblieben wäre?

Ich blicke direkt in seine strahlenden grünen Augen. Ein Lächeln umspielt seine Lippen. Dann legt er die Hand an meine Taille.
“Ich liebe dich auch, Bella.” Dann zieht er mich näher und küsst mich. Endlich. Keine Unterbrechungen. Nur wir beide. Warme Tränen laufen mir über die Wangen. Er löst sich von mir.
“Warum weinst du?”
Plötzlich wird mir kalt und ich schlage meine Augen auf. Meine Decke liegt neben dem Bett auf dem Boden und mein Kopf liegt da, wo eigentlich meine Füße liegen sollten. Wann bin ich eingeschlafen? Ich wische mir das Gesicht trocken und sehe auf mein Handy. Mein Herz explodiert, als ich die Nachricht von Ron sehe und Tränen rinnen mir sofort wieder aus den Augen. Mit schwitzigen Händen, öffne ich die Nachricht.

Können wir bitte reden? Es tut mir leid.

Ich falle fast neben meine Decke auf dem Boden.

Wann?

Er antwortet sofort.

Jetzt. Am Brunnen.

Ich springe aus meinem Bett, lege mein ungesperrtes Handy neben Hermine, richte meine Haare, ziehe mir etwas über und stolpere dann nach draußen.

Mein Herz schlägt irgendwo in meinem Hals und verwehrt mir das Sprechen. Er sitzt dort und sieht nach oben. Das Mondlicht spiegelt sich im Wasser des Brunnens
“Hey”, flüstere ich. Eigentlich ungewollt. Ich stelle mich zwei Meter vor ihn und verschränke die Arme vor mir. Er steht sofort auf und kommt auf mich zu.
“Hey, Bella. Ich- Es-” Doch ich gehe die Anzahl Schritte, die er nach vorn wagt, nach hinten.
“Stop.” Er bleibt stehen. “Reden, nicht mehr.” Er lässt seine Hände sinken. “Das wolltest du doch. Reden. Wir sind nicht stumm, du brauchst deine Körpersprache nicht.” Er geht rückwärts.
“Du hast ja recht.” Er stößt gegen den Springbrunnen und setzt sich dann. Vorsichtig gehe ich ein paar Schritte nach vorn.
“Bella, Bella.. Es tut mir so unglaublich Leid. Du hast recht. Mit allem. Ich kenne Draco gar nicht. Ich kann eigentlich gar nicht über ihn urteilen.” Ich nicke.
“Sag das Hermine. Mich trifft das nicht.” Er sieht mich verwirrt an.
“Ja. Mache ich. Und.. Was uns angeht.. Ich liebe dich. Wirklich.” Ich mustere den nassen Boden unter meinen nackten Füßen.
“Ich liebe dich auch, aber.. Aber. Das zwischen uns existiert nicht. Und ich finde, wir brauchen noch Zeit. Wir kennen uns nicht wirklich. Ich sage nicht, dass da nie was drauß werden kann, aber ich kann das jetzt noch nicht. Vor allem nicht jetzt, nachdem.. Egal. Wir brauchen Zeit. Okay?”
“Okay.” Er nickt leicht.
“Be- begleitest du mich nach oben? Oder bleibst du hier? Oder-?”
“Lass uns zusammen gehen”, antwortet er mit einem leichten Lächeln.
“Gut.” Er steht auf und dann gehen wir stumm nebeneinander her. Als wir an den Schlafsälen ankommen, dreht er sich zu mir.
“Dann. Okay. Schlaf gut. Und Auf Wiedersehen.”
“Auf Wiedersehen.” Ich drehe mich weg und gehe die ersten Stufen hoch, doch dann fahre ich herum und umarme ihn noch einmal fest. Er erwidert die Umarmung. Und drückt die Tränen förmlich aus meinen Augen heraus. Ich löse mich wieder von ihm und wische mir das Nasse mit meinem Ärmel weg.
“Gut.”
“Schlaf gut.”
“Du auch.” Ich renne die Treppen nach oben und werfe mich in mein Bett. Dann fange ich an zu heulen. Als ich mich ein wenig beruhigt habe, setzt sich Hermine zu mir und legt mir ihr Handy mit den eingesteckten Kopfhörern hin. Ich sehe sie verwirrt an.
“Habe ich dir schonmal von Tim Bendzko erzählt?”

Ein Jahr voller GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt