Kapitel 9

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"Wieso liegt er da?" Das ist eindeutig Julian's stimme. "Weiß' nicht. Vielleicht haben die heute Nacht geredet." sagt eine andere Stimme. Es klingt nach Mats. Was zur Hölle macht Mats in unseren Zimmer? "Was?" jetzt ist auch Manuel wach. "Wieso liegst du hier bei meiner Freundin?" Er klingt nicht sehr begeistert. Die Couch gibt neben mir ein bisschen nach, was mir zeigt, dass Manuel aufsteht. "Wir haben uns heute Nacht unterhalten." erklärt er. Julian gibt nur ein verächtliches schnauben von sich. Was ist denn mit ihm los?
"Komm' wir müssen zum Frühstück." sagt Julian sanft und ich spüre seine Hand auf meiner Wange. "Ich will schlafen." nuschele ich und drehe mich um. "Könnten wir vielleicht mal alleine sein?" fragt Julian etwas gereizt. Stimmungsschwankungen hat er gar nicht.
"Hast du heute Nacht überhaupt geschlafen?" jetzt ist er wieder der fürsorgliche Freund. "Ein oder zwei Stunden. Die Couch ist so unbequeme." erzähle ich und öffne meine Augen. Ich will lieber Julian sehen, als die hässliche Wand. "Also lässt du Frühstück heute ausfallen?" fragt er wieder. Ich nicke nur. "Dann bringe ich dir rüber." sagt er sanft und hebt mich an. Kurze Zeit später liege ich in dem super weichen Bett. "Wir lassen sie jetzt alleine." höre ich ihn sagen bevor die Tür zufällt. Dafür bin ich Julian echt dankbar, dass er mich alleine gelassen hat und ich jetzt schlafen kann.
"Da ist das alles entscheidene Tor! Deutschland wird Weltmeister!" brüllt der Moderator, der das Spiel kommentiert hat. Wir sind Weltmeister! Deutschland hat den vierten Stern! Ich sitze hier weinend auf meinen Platz. Aber ich weine nicht aus trauer. Welcher normale Deutsche Fan weint aus trauer.
"Was sitzt du hier und weinst?" fragt mich mein Freund und hockt sich vor mich hin. Seine wunderschönen Augen sehen mich an. "Ich kann es immer noch nicht glauben." lache ich durch die Tränen hindurch.
Ich strecke meinen Körper hoch und fahre mir müde durch die Haare. Wie Spät haben wir es? Wo habe ich mein Handy gelassen? Auf dem Nachttisch liegt es nicht. Vielleicht in meiner Tasche. Müde stehe ich auf und suche meine Tasche. Da ist es tatsächlich. Wir haben es jetzt 14:12 Uhr. Ich habe ganz schön lange geschlafen. Die Jungs haben noch knappe fünf stunden Training. Was mache ich denn die ganze Zeit noch? Ich könnte erst etwas Essen und danach in Ruhe Duschen gehen und vielleicht dann zu den Jungs gehen.
Ich greife mir frische Sachen und ziehe mich um. Ich kämme meine Haare und stecke meinen Pony nach hinten. Heute lasse ich den Locken freien Lauf. Mein Handy stecke ich in die Hosentasche und ziehe mir Flip Flops an. Mal sehen ob es noch essen gibt. Ich schließe unser Zimmer ab und mache mich auf dem Weg in die Cafeteria. Mir reicht eigentlich auch ein Apfel.
Es sitzen noch einige an Tischen und erzählen. Ich greife ein Brötchen, was vom Frühstück übrig geblieben ist und setze mich an einen leeren Tisch. Bevor ich mich hinsetze, hole ich mein Handy und entsperre es.
Ich habe eine neue Nachricht von Julian.

Ich hoffe du hast gut geschlafen oder schläfst immer noch. Das training ist die reine Hölle. X
Dann wird das ja eine Ruhige Nacht. Vor allem wenn Manuel wieder bei Thomas schläft und ich wieder in dem Bequemen Bett verbringen kann. Er wird später eine Nachricht von mir bekommen. Ich beiße vom Brötchen ab und gucke was auf den Social Network seiten los ist. Das meiste Handelt von dem Training wo ein paar Bilder aufgetaucht sind. Auf einem Bild läuft Julian mit einem Gummimenschen herum. Auf anderen Trainiert er. Morgen gucke ich mir das Mal an.
Der raum füllt sich, was mir zeigt, es ist Kaffee Zeit. Ich saß jetzt fast eine Stunde hier und war im Internet. Es wird Zeit, dass ich Duschen gehe bevor ich das heute nicht mehr schaffe. Schnell greife ich mein Handy und gehe in das Zimmer. Das schließe ich ab und mache Musik zum Duschen an. Ich entferne die Sachen von mir und steige unter die Dusche.
Da meine Haare trocken sind, kann ich jetzt das Zimmer verlassen. Mal sehen wo die trainieren. Angeblich immer gerade aus, wenn das Hotel verlässt.
Ich laufe jetzt fasst zwanzig Minuten durch die Gegend und habe noch nichts gefunden. Vielleicht muss ich noch ein wenig weiter laufen.
Vor mir erscheint ein riesiges Schild mit der aufschrift Trainingslager. Na endlich habe ich es erreicht.
"Wen haben wir denn da!" ruft Julian grinsend. Ich gehe auf ihn zu und küsse ihn. "Bist du auch endlich wach." grinst er und zieht mich in eine Umarmung. "Draxler es geht weiter!" brüllt Götze. Sind die heute freundlich. Er sieht mich entschuldigend an und läuft zu den anderen. Ich setze mich währenddessen auf eine Bank. Manuel sieht geschafft aus. Aber immerhin muss er versuchen von allen die Bälle zu halten. Bei Julian hält er den Ball nicht. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass Julian so gut ist oder er so fertig. Was ich aber sagen kann, ist das er ein guter Torwart ist. Mit ihm haben wir wohl eine gute Chance Weltmeister zu werden.
Die Übung wechselt von Tore schießen auf ein paar runden Laufen. Die trainieren ziemlich Doll. Es war die richtige Entscheidung Köchin zu werden. Ich kann mir immer Essen machen und habe geregelte Arbeitszeiten.
Die Stunden vergehen und die Jungs sind gerade sich umziehen und Duschen. Mal sehen wie lange das Dauert. Auf meinem Handy gibt es auch nichts interessantes mehr.
"Wieso bist du jetzt erst gekommen?" fragt Julian und umarmt mich von hinten. "Ich bin vorhin aufgestanden und musste noch duschen." antworte ich grinsend und küsse ihn. "Das erklärt alles. lacht er. Julian weiß wie lange ich zum Duschen brauch.
"War es sehr anstrengend?" frage ich und ziehe ihm näher zu mir. "Oh ja. Aber wenn wir nach Brasilien wollen, müssen wir da durch." grinst er.
"Da ist ja unser Paar." ruft Basti lachend und kommt auf uns zu. Ich stehe auf und setze mich auf Julian's Schoss. Sofort schlingt er seine Arme um mich. Basti riecht ziemlich doll nach Aftershave. "Du siehst fertig aus." stelle ich lachend fest. "Woher kommt das nur." lacht er ebenfalls. "Ich denke, weil du eben her gelaufen bist und einfach unsportlich bist." lache ich. Mit ihm kann man zu gut lachen. Basti zieht gespielt geschockt einmal Luft ein und sieht mich schockiert an. "Gut gemacht." lacht jetzt Julian und legt sein Kinn auf meine Schulter. "Ihr seid doch alle Blöd." sagt Basti wie ein kleines Kind. Ich sage gar nichts sonder pieke ihm nur in den Bauch. "Was macht ihr hier?" fragt der nächste. Ich kann nicht erkennen wer es ist, da Basti im Weg steht. Hinter ihm kommt Manuel hervor. "Die ärgern mich." schmollt Basti. Manuel kann auch nicht anders wie lachen. "Och du armer." lacht Manuel und legt ein Arm um Basti. Der hält aber nicht lange sein Arm um Basti und setzt sich neben mich. Ich spüre wie sich der ganze Körper von Julian verspannt. Mit meinen Daumen fahre ich kleine kreise über seine Hand.
"Wollen wir nicht los gehen?" fragt Manuel und sieht uns erwartungsvoll an. "Meinetwegen, aber wir sollten auf Thomas warten." sagt Julian.
Wir stehen auf und gehen langsam auf die Umkleidung zu. Julian hat meine Hand gegriffen und in der anderen Hand hat er seine Sporttasche.
"Ich bin schon da!" ruft Thomas mit starken Dialekt. 

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