Kapitel 30

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Ich erschrack mich als ich Nayeon hinter mir sah und spürte wie sich mein Herzschlag verdoppelte. Ich spürte erneut die Tränen in meinen Augen steigen und fluchte innerlich über mich selbst, dass ich die Tür nicht abgeschlossen hatte. War Nayeon schon die ganze Zeit hier? Aber dann wäre doch Sana auch erwischt worden, oder? "So, so... Da reißt man seinen Arsch auf, um das Leben anderer Personen zu retten und man bekommt noch nicht mal ein Danke", zischte die Ältere und kam auf mich zu. "Ein Danke? Warum zur Hölle soll ich mich bedanken, wenn ich noch nicht mal den Grund dazu wissen darf?", schluchzte ich auf und hörte Nayeon lachen. "Solange du in unsere WG bist, hast du kein Recht dazu Sachen zu erfahren, die dich nichts angehen und wenn du damit nicht klar kommst, dann kannst du auch die WG verlassen. Dich will doch sowieso niemand mehr haben", ihre kalte Worte trafen mich sehr.

Schluchzend ging ich auf meinem Kleiderschrank zu und packte meine Sachen ein. Meine Mitbewohnerin schaute mich erschrocken an und wollte was machen, aber sie wusste nicht was. "Ich haße es immer das zu tun, was andere von mir verlangen und erwarten. Ich bin kein kleines Kind mehr und habe auch das Recht dazu zu entscheiden, was ich machen will und was nicht", ich packte meine Handtasche und verließ das Zimmer. "D-Dahyun  warte doch", rief sie mir hinterher, doch ich ignorierte die Ältere und hievte mein Koffer die Treppen runter. Auf dem Weg nach unten, traf ich auf Momo, Mina und Sana, die mich mit großen Augen ansahen. "Was ist hier los?", murmelte Mina überfordert. Ich hörte, dass Nayeon was sagte, doch ich hörte ihr nicht mehr zu, da ich unten ankam und Jihyo gegenüber stand.

"Was ist passiert?", fragte Jihyo. "Nichts. Ich gehe, weil mich sowieso niemand mehr haben will. Danke für die schöne Zeit mit euch und hier ist der Monatsgehalt", ich holte das Geld aus meiner Tasche und überreichte es ihr. Perplex nahm sie den Umschlag und sah mich sprachlos an. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, zog ich meine Schuhe an und verließ die WG.

Die Tür öffnete sich, Jihyo, Momo, Mina und Sana schauten mich traurig an. "Wir wollen nicht, dass du gehst Dahyun", schmollte Momo. "Ich aber. Ich will meine lang ersehnte Freiheit haben. Ich bin gekommen, um von eine irre Stadt und verrückte Familie abzuhauen und hier werde ich gezwungen Sachen zu tun, die ich nicht will. Ich habe darauf keine Lust mehr. Warum kann ich nicht mein Leben so genießen, wie ich es will?", schluchzte ich erneut auf und drehte mich um und ging. Als ich merkte, dass sie mich nicht mehr sehen konnten, ließ ich mich auf eine Bank fallen und weinte mir die Seele aus dem Leib.

Dabei war es mir egal, ob ich in der Öffentlichkeit heulte oder angestarrt wurde. Was hatte ich da gemacht? Ich hätte niemals etwas von mir erzählen dürfen, aber ich musste doch die ganzen Gefühlen in mir los werden und schrieb somit meine Mutter an. Ich wusste nicht wohin ich gehen sollte, aber eins werde ich ihr sagen. Die Warheit. 

Ich

Hey Mutter,

kann ich dich überhaupt so nennen? Ich will dir sagen, warum ich wirklich nach Seoul gefahren bin und will endlich, dass du die Warheit erfährst. Ich bin von Busan abgehauen, weil ich in der Schule gemobbt wurde und wegen euch. Ich halte es einfach mit euch und mit den Menschen nicht mehr aus. Ihr seid alle verrückt! Jeden Tag gibt es unnötigen Stress in der Familie. Ihr lästert über jeden ab, aber ihr habt nicht den Mut dazu, die Probleme anständig zu klären und versteckt euch wie ein feiges Hühnchen hinter eurem Gitter. Von dir und Papa durfte ich nie Elterliche Liebe spüren. Ihr habt mich so sehr wie meine Schule verabscheut und tut es immer noch. Ihr wollt das haben, was ihr von mir erwartet, aber niemand fragt mich, ob es in Ordung für mich wäre. Nein, ihr behandelt mich wie ein kleines Kind und zwingt mich zu Sachen, die ich garnicht will. Kommt ja nicht nach Seoul, um mich wieder zu holen. Ich haße euch alle und werde es bis zu meinem Tod tun. Sage deinen Ehemann, dass ich Chanyeol niemals heiraten werde!

Lebt wohl


Ich blockierte meine Mutter auf WhatsApp und lehnte mich zurück. Es tat gut endlich die Warheit sagen zu können, aber die Ansgt stand mir nun auf der Stirn geschrieben. Ich hatte angst, dass sie Chanyeol oder jemand anderen hierher schicken werden, um mich wieder zu holen. Aber jetzt sollte ich endlich mal in Ruhe atmen, weil jetzt sowieso nichts passieren wird. "Dahyun, was machst du denn hier? Weinst du etwa?", ich schaute hoch und entdeckte Jackson. "E-es...", weiter kam ich nicht zum Sprechen, da ich wieder vor mich hin weinte. Er schaute zu meinem Koffer und hebte ihn hoch.

"Komm erstmal mit mir nach Hause. Du kannst doch nicht auf der Straße schlafen", er nahm meine Hand und führte mich zur U-Bahn. 

Oh oh Jackson und Dahyun?
Irene würde jetzt einen langen Monolg halten warum sie nicht mit Jackson was unternehmen sollte😂
Aber was hätte Irene gesagt, wenn sie erfahren würde, dass Jackson ihr geholfen hatte?
Bis zum nächsten mal❤

Fake Love ♡ P.J.M & K.D.HWo Geschichten leben. Entdecke jetzt