n e u n

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Ich hatte in den letzten zwei Tagen unzählige Nachrichten von Andy bekommen. Ich hatte nicht auf eine einzige geantwortet. Ich hatte die letzten Tage in meinem Bett verbracht. Ich war nicht ein einziges Mal aufgestanden, um die Tür zu öffnen wenn Andy zum hundertsten mal klingelte.

Mein Bruder und ich hatten oft telefoniert. Er war wie ich, am Boden zerstört. Ich wollte zu ihm. Ich wollte für ihn da sein, aber alle bezahlbaren Flüge nach Deutschland fielen im Moment, wegen einem Mitarbeiter Streik nach dem anderen, aus.

Ich hörte wie es an meiner Tür klopfte. Ich wusste, dass es Andy war. Er war in den letzten Tagen ständig vor meiner Wohnung gewesen. Ich machte die Tür nicht auf. Seine Anrufe drückte ich weg und seine Nachrichten las ich, aber antwortete nicht. Er schrieb dass er sich Sorgen um mich machte.

Ich schloss meine Augen. Es tat mir leid. Es tat mir wirklich leid, aber ich wollte nicht mit ihm reden. Ich wollte mit niemandem reden. 


Andy war mittlerweile schon seit fast einer Stunde vor meiner Haustür. Ich wusste es, weil er zwischendurch immer mal wieder etwas sagte und mich bittete die Tür aufzumachen.

"Katy, ich weiß nicht was passiert ist, aber ich möchte dass du weißt, dass ich für dich da bin.", sagte Andy. "Wenn du mich für dich da sein lässt, verdammt.", fügte er nach einer kurzen Pause hinzu und klopfte noch einmal.

Ich atmete tief ein und stieg dann vorsichtig aus meinem Bett. Ich hatte Kopfschmerzen und mir war schon seit Stunden unglaublich übel, was wahrscheinlich daran lag dass ich den ganzen Tag über nichts gegessen hatte. Ich hatte nichts essen können.

Ich lief langsam durch den Flur auf meine Wohnungstür zu. Ich blieb vor meinem Spiegel stehen. Meine Augen waren rot und mein Gesicht war blass. Meine Haaren waren eine absolute Katastrophe. Es war mir egal.

Ich ging zur Tür und klopfte. "Hey Andy.", sagte ich leise und hoffte dass er es hörte. "Katy?", fragte er sofort und fügte dann hinzu: "Bitte mach die Tür auf... Bitte, Katy." Ich griff nach der Türklinke.


without you. | Andy Fowler Fanfiction (RoadTrip) ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt