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Ich öffnete langsam meine Augen und gähnte. "Hey. Wieder wach?", fragte Andy und wandte den Blick kurz von der Straße ab, um mich anzusehen. "Nicht wirklich.", erwiderte ich und musste noch einmal gähnen. Andys Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln.

Ich drehte mich zu Brook um und sah dass er schlief. Nachdem ich mich wieder nach vorn gedreht hatte, schaute ich aus dem Fenster in die Dunkelheit. "Wann sind wir in Amsterdam?", fragte ich und versuchte es mir möglichst bequem auf meinem Sitz zu machen.

Wir hatten seit der Überfahrt mit der Fähre nicht einmal angehalten um eine Pause zu machen, und ich konnte langsam nicht mehr sitzen. "Noch ne halbe Stunde." Andy schaute in den Rückspiegel und betrachtete Brook, der noch immer tief und fest auf der Rückbank schlief.


"Hier muss irgendwo das Haus sein, Brook.", sagte Andy und parkte am Straßenrand. Wir stiegen alle aus und Andy und ich verabschiedeten uns von Brook. "Viel Spaß, Gibson.", sagte ich und umarmte ihn. 


"Was willst du essen?", fragte Andy und schloss sein Auto ab. "Mal sehen, was es um 2 Uhr nachts in Amsterdam noch gibt." Ich zog meine Jacke zu.

Andy griff nach meiner Hand und wir liefen eine Weile durch die teilweise fast leeren Straßen in Amsterdam. Wir entdeckten schließlich einen Burgerladen der noch immer geöffnet hatte.

"Ich hab meine Tante schon seit Jahren nicht mehr gesehen.", sagte ich und aß das letzte Stück meines Burgers, während ich neben Andy zurück zum Auto lief. "Ich habe mich gut mit ihr verstanden, aber dann nach dem Tod meines Dads, hab ich sie nicht mehr gesehen.", fügte ich hinzu. "Sie hatten Streit. Meine Tante und meine... Mum."

Andy griff nach meiner Hand. Ich blickte in die Dunkelheit und nahm einen großen Schluck von meiner Cola aus dem Pappbecher, den ich in der anderen Hand hielt.

Kurz bevor wir wieder am Auto ankamen ließ Andy meine Hand wieder los und zog seinen Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. Ich lief auf die Beifahrertür zu. "Wir fahren noch ungefähr 5 Stunden bis zu deiner Tante.", sagte Andy und ließ sich auf den Fahrersitz fallen.



"Wenn ihr noch irgendetwas braucht, sagt einfach bescheid.", sagte meine Tante lächelnd und ging zur Tür des Gästezimmers. "Danke, Anne.", erwiderte ich kurz bevor sie die Tür hinter sich schloss.

"Es ist 8 Uhr. Wie wär's mit ner Runde Schlaf?" Ich zog mir meinen Hoodie über den Kopf und öffnete meinen Koffer, um nach einem T-Shirt zu suchen. "Klingt nicht schlecht.", sagte Andy und ließ sich auf das Doppelbett fallen.


Fast drei Stunden später, öffnete ich leise die Zimmertür und sah, dass Andy noch immer im Bett lag und schlief. Ich war mittlerweile schon wieder aufgestanden, hatte geduscht und mich einige Zeit mit meiner Tante unterhalten.

"Andy?", sagte ich und setzte mich auf das Bett. "Mhh..." Er öffnete die Augen und streckte sich. "Mein Bruder hat mir geschrieben, dass er in ner Stunde vorbei kommt.", erklärte ich und zog ihm die Decke weg. Er stieg aus dem Bett. "Du solltest dich ein bisschen be-", sagte ich, bevor er mich küsste. "Ich weiß." Er schnappte sich ein Handtuch aus seinem Koffer und seine Klamotten, bevor er das Zimmer verließ. 


"Ich hab dich echt vermisst.", murmelte ich in die Schulter meines Bruders. Wir lösten uns langsam wieder aus unserer Umarmung und betrachteten uns gegenseitig. "Du siehst beschissen aus.", stellte ich fest und zwang mich zu einem kleinen Lächeln. "Ich weiß." Einer seiner Mundwinkel hob sich. Mein Bruder wirkte total erschöpft und drei Jahre älter, als er wirklich war.

Ich drehte mich zu Andy um, der hinter mir stand. "Hey, ich bin Andy. Freut mich, dich kennenzulernen.", sagte er und streckte meinem Bruder seine Hand entgegen. "Luca.", erwiderte mein Bruder und griff lächelnd nach Andys Hand.

Ich setzte mich auf die Couch die nur wenige Meter von mir entfernt stand. "Weißt du schon den Termin für die... Beerdigung?", fragte ich leise und beobachtete wie meinem Bruder die Farbe aus dem Gesicht wich. Er setzte sich in einen Sessel und schwieg kurz. Andy ließ sich neben mich auf die Couch fallen und griff nach meiner Hand.

"Übermorgen.", antwortete Luca schließlich. "Ok", sagte ich fast flüsternd und merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Andy zog mich näher zu sich, in seine Arme.

without you. | Andy Fowler Fanfiction (RoadTrip) ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt