Lunas Sicht:
Ich werde es ihm erzählen. Ich muss es ihm erzählen. Aber nicht jetzt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Wincent genauso viel scheiße erlebt hat wie ich. Vielleicht sogar mehr. Das kann ich nicht einschätzen. Jedenfalls kann ich sein Verhalten nun ein bisschen verstehen. Klar hat er mich verletzt. Aber er hat halt seine Bedenken, war unsicher. Und das verstehe ich. Vielleicht hätte ich sogar genau wie er gehandelt. Wer weiß das schon. Jedenfalls werde ich ihm verzeihen. Ich habe lange, in der Nacht, darüber nach gedacht und bin mir nun vollkommen sicher. Ich brauche ihn. Dieser Monat ohne ihn war nicht leicht.
Als ich am nächsten morgen aufwache, liegen wir noch genauso da, wie am Abend. Da ich aber nicht mehr müde bin und Wincent noch schläft rappel ich mich, so leise und vorsichtig wie es nun mal geht, auf. Mein Magen knurrt. Joa essen wäre nicht schlecht.
Fresssack
Ohhh hallo! Auch mal wieder da?
Klaro maro!
Alles Klärchen Bärchen.
Ok ich bin heute komisch gut drauf.
Liegt vielleicht daran, dass Wincent da ist.
Durchaus möglich...
Naja da ich, wie gesagt, Hunger habe fange ich an Frühstück zu machen. Schön mit Eiern und so. Als ich gerade mit dem Rührei beschäftigt bin, schlangen sich auf einmal zwei arme um meinen Bauch, weshalb ich stark zusammenzucke.
Ja, ich bin sehr schreckhaft.
Leise höre ich Wincent hinter mir lachen.
Schmollend lege ich mein Kopf in den Nacken und gucke ihn an. Er jedoch grinst, wünscht mir einen guten Morgen und nimmt dann meine Hände um mir zu „helfen". Das heißt er bewegt meine Hände und steht hinter mir.
Daran könnte ich mich gewöhnen.
Als das Rührei fertig ist, setzten wir uns an den Tisch und Frühstücken. Wir lassen uns Zeit. Als ich auch die Uhr gucke, stelle ich fest, dass es schon 12:30 Uhr ist. Hups.
„Was machst du eigentlich Weihnachten?"
Stimmt. Weihnachten ist ja übermorgen. Keine schöne Zeit. Für mich. Weihnachten ist die Zeit der Familie. Nur ich habe halt keine.
Deswegen sacken bei dieser Frage meine Mundwinkel etwas nach unten. Schwach lächelnd sage ich: „Nichts!"
„Nichts?" verwundert schaut Wincent mich an.
„Ich bleibe hier und mache halt... nichts." sage ich Schulterzuckend. Ich habe mich daran gewöhnt. Es ist mittlerweile das 3 Weihnachten alleine. Natürlich könnte ich zu einer Freundin. Aber ich habe nur eine. Und die hat Familie. Da möchte ich einfach nicht stören. Dazu muss ich sagen: Zoe ist zwar meine einzige und beste Freundin, aber ich bin für sie oft nicht an erster Stelle. Das ist aber nicht so schlimm. Ich habe mich auch dran gewöhnt alleine zu sein. Aber ich habe auch nichts dagegen, wenn sich das ändert. Vor allem nicht, wenn Wincent der jenige ist, der es ändert.
„Verbringst du es nicht mit deiner Familie ?"
Traurig lächelnd schüttel ich den Kopf. Er weiß es nicht. Ich habe es ihm nicht erzählt, also kann er es gar nicht wissen.
„Und du?" länke ich also ab. Ich will nicht darüber reden.
Wincent scheint das wohl zu merken, denn er harkt nicht weiter nach.
„Ich bin in Lübeck. Bei meiner Familie!" sagt er lächelnd und ich sehe ihm an, wie sehr er sich darauf freut.
„Wollen wir zum Weihnachtsmarkt?" fragt Wincent schließlich strahlen.
„Klar." Zucke ich mit den Schultern. Ich habe da nichts gegen. Wincent ist so begeistert wie ein kleines Kind.
Er fährt morgen früh zu seiner Familie. Wenigstens habe ich noch einen wunderschönen Tag mit ihm, bis ich alleine bin. Für 3 Wochen. Er bleibt auch noch über Silvester da. Aber er ist glücklich seine Familie wieder zu sehen. Das sehe ich ihm an. Und wenn ich im Hinterkopf habe, dass Wincent glücklich ist, komme ich auch damit klar alleine zu sein. Glaube ich. Hoffe ich..
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Alte Wunden- Wincent Weiss
FanfictionDer gutaussehende, junge und sympathische Sänger Wincent Weiss hat in seinem Leben viele Schicksalsschläge aushalten müssen und hat auch noch nicht alle verarbeitet. Was ist, wenn die alten Wunden wieder aufgerissen werden und er sich auch noch verl...