Kapitel 4 - Reisbowl

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>>Du weißt, dass es auf Dauer nicht so funktionieren kann, wenn du mir nie etwas sagst?<< wieso war dieser Mann gerade so sehr auf einen Streit aus? Ich würde ihm am liebsten einen Kinnhacken verpassen.

>>Und du weißt, dass ich es extrem hasse wenn du so stressig bist? Nerv mich net und lass uns essen kaufen. Oder hast du noch etwas vor?<< ich hatte einen leicht giftig angehauchten Ton, der ihm auch zeigte, dass ich kein Interesse an dieser Unterhaltung hatte. Auch wenn ich diese Beziehung echt mag und ihn. Er ist mir schon immer viel zu anstrengend gewesen. Er möchte immer über alles reden. Aber selbst redet der Herr fast gar nicht was ihn angeht. Ist das anstrengend. Ich bin niemand, der gerne über etwas redet. Besonders wenn es mich belastet. Wie gesagt. Er ist zwar echt süß und fürsorglich. Aber ich weiß nicht.

>>Ja dann halt nicht! Kotz mich nicht immer so an! Ich bin nicht dein Boxsack!<< sein Tonfall wurde plötzlich genauso giftig wie meiner. Ich hatte erneut eine Grenze wieder bei ihm überschritten. Aber so wie ich war brachte mich dies nur zum Grinsen. >>Zick du mich nicht so an, als würdest du mich erst seit gestern kennen. Jetzt hopp. Komm!<< schon ging ich wieder los. Ein scheiß werd ich jetzt ein Problemgespräch mit ihm führen. Er lief mir hinterher und ich merkte wie ihm etwas auf der Zunge brannte. >>Nein Aisha. Ich möchte dich langsam wirklich vorstellen. Ich habe keine Lust dich die ganze Zeit verheimlichen zu müssen und mir immer wieder eine ausrede einfallen zu lassen. Weißt du eigentlich wie anstrengend das ist?<< und schon fängt er wieder an. Der denkt jetzt doch nicht wirklich, dass ich darauf eingehe?

>>Was bist du jetzt so dramatisch? Wir haben uns keine halbe Stunde gesehen. Wir bekommen das schon hin. Also streite dich jetzt nicht mit mir. Sonst fang ich einen richtigen Streit an. Es macht auch keinen Sinn über etwas zu diskutieren. Dass stresst mich nur und dann zieh ich mich aus dem ganzen nur zurück.<< ich sagte ihm wie es war und machte ihm auch klar, dass ich keinerlei Verständnis hatte, warum er so ein Drama aus einer kleinen Sache machte.

>>Ich bin nicht dramatisch. Ich sage dir nur wie es ist. Ich weiß das du dem ganzen gerne aus dem Weg. Wenn du Probleme hast gehst du zum Boxen. Wenn dir etwas nicht passt gehst du zum Boxen. So klärt du Sachen. Aber ich möchte das wir miteinander reden. Ich möchte das wir zusammen eine Lösung finden können.<< entgegnete er mir nur. Ich war ein wenig genervt davon, dass er die ganze Zeit nicht von dem Thema ab ließ.

>>Weißt du. Ich weiß jetzt nicht was DEIN Problem ist. Ich lerne doch deine Freunde kennen und einer davon darf wissen das ich deine Freundin bin. Das ist schon ein GROßER Schritt! Also zumindest für dich. Ich mag es einfach nicht, wenn eine Beziehung viel zu sehr in die Öffentlichkeit gezogen wird.<< ich seufzte aus und gab ihm das Gefühl, dass ich mich leicht bedrängt fühlte. Dafür nutze ich gezielt meine Körperhaltung. Ich verschränkte meine Arme, ging ein bis zwei Schritte immer wieder zurück und sah ihm auch gezielt nicht in die Augen, sondern ließ meinen Blick durch die Gegend wandern. Ich weiß. Es ist nicht gerade richtig und in Ordnung, dass ich in auf so eine Art und weiße manipulierte. Irgendwie muss doch jeder durchs Leben kommen und so machte ich es.

Im Endeffekt muss ich sagen, dass er wahrscheinlich auch was besseres als mich verdient hat. Nicht weil ich mich als schlecht oder nicht gut genug fühlte. Unsere Energien prallen einfach viel zu stark aneinander ab. Wir sind nicht richtig wir selbst, wenn wir miteinander sind. Und ich muss auch ehrlich sein. Ich hab das Gefühl, dass er sich seit zwei Monaten unwohl in meiner Nähe fühlt. Ich weiß nicht mal, ob er wirklich noch was für mich empfindet. Ich hab auch das Gefühl, dass diese Beziehung nicht mehr lange anhalten würde. Auch wenn ich es schade finden würde. Er hat wirklich jemanden verdient, der seine Energie matched. Vielleicht liegt es an meinem impulsiven Löwen und an seinem sehr rational denkenden Wassermann als Sternzeichen. Obwohl Sternzeichen nicht immer eine Erklärung für alles sind.

Vielleicht waren er und ich auch einfach nur nicht füreinander bestimmt und ich versuchte mir die Beziehung nur schön zu reden. Es gibt so viele Sachen, die dagegensprechen, doch ich häng mich an den kleinen und wenigen schönen Dingen auf.
Endlich waren wir bei dem Bowlladen/-restaurant meines Vertrauens. Ich weiß allerdings nicht, ob ich eher Lust auf Hähnchen oder Rindfleisch hatte. Hauptsache ich bekomm was Ordentliches und Deftiges zwischen die Zähne. Der Rest war mir egal.

>>Bevor wir jetzt weiter diskutieren und sowieso keinen Punkt finden. Magst du auch eine Bowl oder isst du mit mir Dumblings? Hab nämlich schon Lust noch was Kleines zu snacken.<< ich sah ihn an und fragte ihn dies, bevor ich rein ging. >>Ja ok. Aber-<< bevor er was sagen konnte, rannte ich schon direkt rein und bestellte. Ich wusste nämlich, dass er wieder zahlen wollte. Ich mochte es allerdings zu zahlen. Eigentlich tut er mir schon leid. Ich lass es noch nicht einmal zu, dass er mir irgendetwas schenkt. Ich hätte auch nicht gewusst, wie ich es damals zu Hause erklären sollte. Zumindest von wo ich es habe und von erst recht von wem. Ayame möchte ich es auch nicht wirklich erklären.

Nachdem ich bestellt habe und auf mein Essen warten musste, kam ich raus und lehnte mich an eine Wand. Ich verschränkte meine Arme und sah zu Rin, der gerade auf sein Handy vertieft war. >>Weißt du. Eigentlich bin ich doch voll die schlechte Freundin. Imma bad girlfriend boy. Ich finde zu dir gehört jemand, der dir wirklich gut tut und das habe ich bei mir nicht wirklich das Gefühl. Oder denkst du anders?<< genau so wie ich es sagte meinte ich es auch. Es schien ein Schlag ins Gesicht zu sein.

Er blickte von seinem Handy auf und somit zu mir runter. >>Was willst du jetzt damit andeuten? Soll ich mir jemanden anderen suchen oder wie darf ich das verstehen?<< seine Tonlage schien nicht wie üblich so giftig zu sein. Nein im Gegenteil. Dieser Mann schien von meinen Worten gerade verletzt worden zu sein. >>Ich will gar nichts damit andeuten und nein. Eigentlich will ich nicht, dass du dir jemanden neuen suchst. Oder jemanden anderen. Aber ich will halt auch nicht, dass dein Charakter durch meinen kaputt geht oder zurück stecken muss.<< drückte ich ihm wieder nach. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass ich viel zu unempathisch für ihn bin. Was auch der Wahrheit entspricht.

Das Schlusslied des Tages bestand daraus, dass ich meine Bestellung erhalten hatte, mit Rin die Dumblings gegessen hatte und auch schon nach Hause gegangen war, um dort mit Ayame zu essen und meinen Tag zu beenden.

Deep Ocean - Free! Fanfiction - ABGESCHLOSSEN -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt