"Darf ich sie zu einem Spaziergang einladen, Cathe?" "Mit Vergnügen." Gemeinsam verlassen wir den Raum und begeben uns wieder an die frische nachmittags Luft. "Darf Ich sie etwas fragen William?" "Mit Vergnügen. Alles was sie möchten." Der Mann bietet mir seinen Arm an, andem Ich mich dankend einhake. "Gibt es eine Miss. Murdoch?"
William lacht leise und dennoch rau auf und sieht mich frech belustigt an. "Dürfen sie so etwas fragen?" Auch Ich fange leicht an zu lachen. "Nein, eine Miss Murdoch gibt es leider noch nicht." "Sie werden die richtige Frau finden, da bin ich ganz zuversichtlich. Sie sind ein wundervoller Mann." Wieder legt er seine Hand auf meine und für einen kurzen Moment stehen wir nah aneinander und sehen uns tief in die Augen. Mein Herz schlägt wie verrückt und sein warmer Atem fällt auf meinen Lippen, so nah ist er mir.
"Meine Pause ist leider gleich zu Ende, wir sehen uns beim Dinner, Cathe." Seine Lippen legen sich auf meine Wange, wo sie eine kurze Zeit verweilen, ehe er sich wieder löst und meine Haut leicht zu kribbeln beginnt. "Bis nachher William." Mit diesem Satz gehe ich wieder in das Innere des Schiffes und beiße mir fest auf meine Unterlippe. Mit einem großen Lächeln begebe ich mich in meine Suite, jedoch hält meine gute Laune nicht lange. "Cathe, Chames ist Gestern in Queenstown zu uns auf das Schiff getroffen." Mein Vater öffnet die Tür und kommen mit einem Mann in meine Suite. Chames, mein Verlobter.
"Guten Tag Cathe, tut mir leid das Ich dich nicht Gestern schon begrüßen konnte. Ich fühlte mich nicht besonders gut." Chames haucht mir einen kurzen Kuss auf meinen Lippen und ich quäle ein Lächeln auf. "Guten Tag.. Chames." "Ich wollte euch Überraschen. Ich hoffe du freust dich, Darling." Für einen kurzen Moment schließe Ich meine Augen. "J.. Ja ich freue mich sehr." bringe Ich leise gelogen über meine Lippen.
"Die anderen sind schon sehr gespannt was für einen wundervollen Mann meine Tochter heiraten wird." Stolz legt mein Vater seine Hand auf die Schulter von Chames. Chames ist trotz das er zweiundvierzig ist, also genau zwanzig Jahre älter als ich ist, ein attraktiver Mann, das kann man nicht abstreiten. Aber er denkt nur an sein Geld, an sich selber und würde alles geben, um zu bekommen was er will. "Dann sollten wir sie nicht warten lassen, wir sehen uns beim Dinner, Darling." Mit diesem Satz verlässt mein Vater mit meinem Verlobten endlich den Raum.
Plötzlich ist mir einfach nurnoch Übel. Selbst meine letzte Reise bevor Ich entgultig meine Freiheit verliere, wird mir genommen. Mit einem furchtbaren stechen im Kopf setze ich mich auf mein Bett, ehe Ich umfalle und atme tief ein und aus. Stark bleiben Cathe. Du kannst sowieso nichts ändern.
Am Abend stehe Ich vor dem Spiegel und betrachte mich. Ein dunkel blaues Kleid umhüllt meinen dünnen Körper und meine schwarzen Haare sind elegant nach oben gesteckt. Das klopfen an der Tür zieht die Aufmerksamkeit wieder an und ein letztes Mal atme ich tief durch ehe ich sie öffne um Chames zu empfangen. "Darf ich dich zum Dinner begleiten, Liebling?" Chames bietet mir seinen Arm an und mustert mich von oben bis unten. "Gut siehst du aus." "Dankeschön." Matt sehe Ich auf meine Hände und nehme anschließend seinen Arm an.
Gemeinsam mit meinen Eltern begeben wir uns zu der großen Treppe, wo ich auch schon William erblicke. Ich schenke ihm ein leichtes Lächeln und gehe nach unten. Rose und Caledon begrüßen uns und Chames stellt sich höflich bei ihnen vor. Natürlich verstehen sich Caledon und Chames einwandfrei. Wir setzen uns an den Tisch und William, Mr. Andrews und einige weitere Menschen gesellen sich zu uns.
Mein Blick trifft auf den von William, und seine Anwesenheit macht es mit ziemlich schwer nicht sofort zu weinen. Warum sehne Ich mich so nach diesem Mann? Für einen Moment schließe ich meine Augen und atme tief durch um mich wieder zu sammeln. Mein Verlobter sitzt neben mir und Ich werde in ein paar Tagen heiraten.
"Ich habe uns auch schon ein großes Haus bauen lassen, nach der Hochzeit ziehen wir dort gemeinsam ein." Chames prahlt über mein Leben, als wäre es seins. Als hätte ich eine Leine ungebunden an die Er mich führt wie er es möchte. Wie einen Hund. Auch diesesmal kann Ich einfach keinen bissen zu mir nehmen. Schweigend starre Ich auf meinen Teller oder unterhalte mich etwas mit Rose die ebenfalls nicht isst, da es ihr anscheinend so ähnlich geht wie mir. Ich entschuldige mich bei den anderen, da mir plötzlich unfassbar Übel wird und stehe auf. Mit schnellen Schritten verlasse Ich den Speisesaal und laufe schluchzend auf das Deck. Schwer atmend lehne Ich mich gegen die Reling und lasse meine Tränen freien Lauf. Ich kann einfach nicht mehr.
Ich möchte kein Leben führen, wenn ich mich fühle als würde Ich an Ketten hängen und niemand nimmt sie mir ab. An Chames Ketten.
Bild: Chames der Verlobter von Cathe
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