Kapitel 14.

744 44 2
                                    

Cathe Brown.
14.04.1912

"Kommen Sie." flüstert William und bietet mir seine Hand an, die ich ohne zu zögern nehme.
Gemeinsam betreten wir einen gemütlichen kleinen Raum, indem mehrere Sessel stehen und eine Kaffeemaschine. "Sie sind sich wirklich sicher?"
"Ja, das bin ich mir, denn sie hatten vollkommen recht." hauche ich und nicke leicht. "Ich möchte kein Leben führen, indem ich nicht meine eigenen Entscheidungen treffen darf. Ein Leben ohne Liebe, ohne Freude und voll mit Verpflichtungen."
Sein Gesicht erhellt sich und seine Lippen Formen das Lächeln, was mir jedes Mal fehlt.

"Ich werde Ihnen helfen. Sobald das Schiff anlegt, werden Sie ein neues Leben beginnen. Das verspreche ich." Die liebevolle Stimme von William bereitet in mir ein starkes Kribbeln, schüchtern nicke ich leicht und küsse vorsichtig seine Wange. " Vielen Dank." flüstere ich in sein Ohr und sehe noch einmal in seine Augen, ehe ich den Raum verlasse.

Jedoch komme ich nicht weit, denn sanft umschließt Williams Hand mein Handgelenk.
Mit einem sanften ruck zieht er mich an sich und sieht mir in die Augen.
"Sie lösen so viele Gefühle in mir aus, Cathe." haucht der Mann und kommt meinem Gesicht etwas näher.
"Ich würde sie jetzt so gerne Küssen." flüstert Er während er mir sanft eine Haarsträhne aus meinem Gesicht streicht.
"Aber es ist verboten." murmel Ich und Blicke in seine Augen, mein Körper überzieht eine Gänsehaut was mich leicht frösteln lässt.

"Dafür lohnt es sich, ein Risiko einzugehen. Denn das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle."

"Dann Küss mich bitte." flehe ich leise und lege vorsichtig meine Hand an seine Wange.
Dies lässt sich William nicht zweimal sagen, denn kurz nachdem ich den Satz ausgesprochen habe, fühle ich auch schon seine wundervollen Lippen auf meinen legen.

Mein ganzer Körper fühlt sich an wie ein Feuerwerk. Seine weichen Lippen bewegen sich synchron zu meinen und verschmelzen gefühlvoll miteinander.
"Ich muss noch ein paar Stunden arbeiten, sobald Ich Pause habe, sehen wir uns wieder okey?" flüstert der Offizier und löst sich wenige Zentimeter meiner Lippen.
"Okey." hauchend lege ich jedoch nochmal meine Lippen auf seine und meine Hände krallen sich sanft in sein Hemd. William drückt mich sanft an sich und streicht mir über meinen Hinterkopf. Wieder verschmelzen unsere Lippen einige Minuten  miteinander, ohne dass wir uns auch nur einen Millimeter voneinander lösen.

Nach einer kurzen Zeit jedoch müssen wir uns voneinander verabschieden, was gar nicht so einfach ist, denn alles in mir, sehnt sich so sehr nach seiner Nähe.
William verlässt den Raum und dreht sich an der Tür noch einmal zu mir und auf seinen Lippen spiegelt sich wieder sein wundervolles Lächeln.

Mit klopfenden Herzen lehne ich mich an die Wand und lege meinen Kopf für einen Moment zurück. So fühlt es sich also an, glücklich verliebt zu sein.
Nach einer Weile verlasse auch ich die Kammer und gehe etwas an Deck entlang, anschließend setze ich mich auf eine Bank und blicke Glücklich  auf den Ozean.
"Hallo Cathe." Rose gesellt sich zu mir und setzt sich neben mich.
"Guten Tag Rose. Wie geht es dir?"

"Eigentlich ziemlich gut, danke. Aber.. Ich weiß, es ist absurd, aber ich kann einfach nicht anders und muss ständig an Jack Dawson denken." wissend nicke ich und nehme vorsichtig ihre Hand.
"Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst." Ich schenke ihr ein sanftes und aufmunterndes Lächeln. "Mir ergeht es genauso mit William. Hör auf dein Bauch Gefühl, es wird dich auf den richtigen Weg bringen."

"Vielen Dank, Cathe. Du bist wirklich die einzige mit der Ich sprechen kann."
"Das ist selbstverständlich, Rose."

Wenige Stunden später sitze ich mit einer Tasse Tee am Deck und genieße die warmen Sonnenstrahlen die mein Gesicht wärmen. "Cathe. Wo warst du? Du bist nicht zum Mittagessen erschienen. Haben dir deine Eltern nichts beigebracht oder hast du nichts verstanden?" Chames kommt mit einem wütenden, finsteren Blick auf mich zu und  knallt mit der Faust auf den Tisch. "Ich habe die Zeit wohl übersehen." Murmel ich etwas verlegen und eingeschüchtert dennoch sehe ich ihn hart in die Augen.

"Das wird noch ein Nachspiel haben, Madam. Und wage es ja nicht, zu spät zum Abendessen zu kommen, Catheline." Chames packt mich an meinem Handgelenk und drückt diese  mit seinen Finger so fest zusammen, sodass ich fast aufschreie vor Schmerz. "Ansonsten wirst du es noch mehr bereuen als alles andere." mit diesen Worten begibt er sich wieder nach drinnen und zitternd sehe ich auf die Stelle, an der er vor wenigen Sekunden noch stand.
Eine Träne verlässt mein Auge, mein Handgelenk pulsiert und verfärbt sich leicht dunkel blau, da ich dazu neige sehr schnell blaue Flecken zu bekommen.

"Cathe ist alles in Ordnung? Ich habe von weiten gesehen das Mr. Herrinson eben hier war." William sieht sich kurz um und kniet sich anschließend besorgt neben mich, sanft nimmt er meine Hände und betrachtet sie mit einem besorgten und wütenden Gesichtsausdruck. "Dieses unfassbare Schwein.." Flucht er leise zu sich selber und sieht mich entschuldigend an.
"Es tut mir leid, daß ich nicht eher hier war."

"Du kannst nichts dafür William, bald ist alles vorbei." Wir blicken uns in die Augen und schnell ist der Schmerz, den mir Chames antut vergessen.
"Darf ich dich für einen Moment entführen?" Flüstert William und ein freches Grinsen huscht über seine Lippen.

Titanic  Dear Diary. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt