Kapitel 17.

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Cathe Brown
14.04.1912

Die Unruhe in mir, sagt dass irgendetwas nicht stimmt, was sich kurz darauf dann mit einem großen Unglück auch bestätigte.
Vor dem Schiff taucht ein unfassbar großer Eisberg auf und die Titanic steuert ungebremst direkt darauf zu.
Für einen kurzen Moment bleibt mein Herz stehen, mir wird eiskalt und heiß gleichzeitig und auch die Übelkeit vor Angst überkommt mich.

Mit schnellen Schritten, mache Ich mich auf dem Weg William zu suchen. Jeddoch komme Ich nicht weit, denn eine starke Vibration lässt mich mein Gleichgewicht verlieren und hart auf den hölzernen Boden fallen. Meine Atmung stopt für einen Moment und in meinem Kopf kreisen tausende Fragen.
"Cathe! Geht es dir gut?" William kommt auf mich zu gelaufen und diesmal steckt keine vertraute Freude in seinen Augen. Diesmal steht ihm die Besorgnis direkt in sein Gesicht geschrieben.

"William, was ist passiert?" stottere Ich erschrocken und Kralle mich fest an ihn. "Liebes, bitte gehe in deine Suite."

"Bitte lass mich bei dir bleiben. William, ich habe den Eisberg gesehen." meine Augen füllen sich mit Tränen und mein ganzer Körper bebt vor Angst.
"Cathe, beruhig dich." spricht der Offizier zu mir und sieht sich kurz prüfend um, ehe er seine Lippen auf meine drückt. "Ich möchte das du in Sicherheit bist. Ich muss los, wir müssen prüfen was passiert ist. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr Cathe, aber bitte begib dich in deine Suite. Sobald Ich etwas weiß, komme Ich zu dir meine Liebe, Okey? Alles wird gut."

"Okey." flüstere Ich leise und umarme ihn sanft noch einmal. "Pass auf dich auf William." mit diesem Satz küsse Ich ihn ein letztes mam, ehe Ich mich wieder nach drinnen begebe.
Minuten ziehen sich als wären sie Stunden, während Ich in meiner Suite auf und ab gehe und nervös meine Hände knete.

"Guten Abend Miss Brown, es tut mir leid dass ich hier einfach so hinein platze. Bitte legen Sie sich eine Rettungsweste an und begeben Sie sich an Deck."
"Was ist passiert?" unruhig sehe Ich den jungen Angestellten an. "Wo ist Mr. Murdoch?"

"Mr. Murdoch wird leider verhindert, aber er hat mich gebeten Ihnen das hier zu überreichen."
Der junge Mann überreicht mir einen Briefumschlag und mit leicht zitternden Händen nehme Ich diesen. "Vielen Dank." flüstere Ich und sehe auf den Umschlag.
"Sie sollten an Deck gehen Miss, soweit ich mitbekommen habe, müssen sich alle Frauen und Kinder sich zu den Rettungsbooten begeben." Freundlich aber dennoch sichtlich nervös und gestresst sieht er mich auffordernd an. "Ich.. Ich komme in einem Moment raus." Murmel ich und beiße auf meine Unterlippe um nicht wieder anzufangen zu weinen.

Nachdem der Unteroffizier meine Suite verlassen hat, atme ich hörbar tief ein und wieder aus.
Ich stecke den Brief in die Tasche meines Mantels und verlasse meine Suite. Im Flur kommen mir meine Eltern entgegen, jedoch ohne einen Blick oder Wort an mich zu verlieren gehen sie schnell weiter.
Na gut.
Seufzend begebe Ich mich an Deck, wo mir sofort die Menschenmasse in die Augen fällt.
"William?" Ich drehe mich einmal im Kreis und sehe mich nach dem Offizier um, jedoch vergebens.

"Cathe?" Rose kommt auf mich zu gelaufen und sieht mich total verheult an. "Rose was ist passiert?" Wir umarmen uns stürmisch und mittlerweile bereitet sich ein ganz komisches Gefühl in mir aus. "Jack und Ich haben den Eisberg gesehen. Caledon hat ihm etwas untergejubelt und Jack verhaften lassen. Das Schiff wird sinken Cathe, du musst mir helfen Ihn zu finden." verzweifelt klammert sie sich an mich.
"Ich.. Ich werde dir helfen, aber vorher muss Ich William suchen, Okey?"
"Ja.. er weiß bestimmt wo sie Jack hingebracht haben." Ein kurzer Hoffnungsschimmer spiegelt sich in ihren Augen.
Ich nehme sie einfach an der Hand und gemeinsam drängeln wir uns durch die Menschen. "Du bleibst hier!" Caledon hält Rose an ihrem Handgelenk fest und reisst sie an sich.
"Lass mich los du ekelhaftes Arschloch." Wütend schreit sie ihn an und versucht den Mann von sich wegzuschubsen.
"Wo willst du hin? Zu ihm? Um die Hure einer Kanalratte zu werden?"
"Lieber werde ich seine Hure, als deine Frau!"
Mit diesem Satz spuckt Rose, Caledon in sein Gesicht, womit er nicht rechnete und somit ihre Hand los lässt.

Gemeinsam machen wir uns wieder auf den Weg William zu suchen um anschließend Jack zu finden, was nicht leicht ist bei der Menschenmenge.
"William?" verzweifelt sehe Ich mich nach ihm um und merke, wie mir selber schon die Tränen über die Wangen fließen.

"Cathe?" Plötzlich kommt der Offizier auf mich zu und zieht mich einfach in seine Arme. "Du musst in eines der Rettungsboote, liebes." flüstert Er und küsst meinen Kopf, den Ich energisch schütteln.
"Nein William." Stur Kralle mich in seine Uniform. "Ich gehe nicht ohne dich von diesem Schiff. Und wir müssen Jack suchen. Wo bringen sie Gefangene hin?"
"Cathe." flüstert er und streicht leise seufzend meine Wange. "Ihr müsst in die dritte Klasse und anschließend zu den Mannschaftsunterkünften. Pass auf dich auf, Okey? Ich würde mitkommen, aber ich muss die ersten Frauen und Kinder in die Rettungsboote bringen. Es tut mir leid, Cathe." flehend und entschuldigend sieht er mir in die Augen, liebevoll hauche ich noch einen Kuss auf seine Lippen.

"Pass du auch auf dich auf William, wir sehen uns nachher, ich passe auf mich auf." hauche ich gegen seine Lippen und sehe ihm noch einmal in die Augen.

"Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch William."

Mit diesem Satz lösen wir uns und Rose und ich verschwinden in der Menschenmenge.

Titanic  Dear Diary. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt