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Normalerweise wäre das Thema von gestern Abend für Emma ein Grund gewesen sich mit ihrer Mutter zu streiten, doch anstatt sich zu streiten nickte sie alles einfach nur ab und ging noch während des Essens auf ihr altes Zimmer.

Ihre Mutter hatte ihr erklärt, dass Jimin der Sohn eines Freundes von ihren verstorbenen Vater ist. Dieser Freund lebt in Korea möchte aber das Jimin in Deutschland studiert und Ava, die noch Kontakt zu der Familie hat, hatte sich bereit geklärt den Jungen aufzunehmen. Gegen das Prinzip hatte Emma auch nichts aber das ihre Mutter ihr das nicht erzählte und sie nicht in die Entscheidung mit einbezogen hatte, ärgerte sie.
Ihre Mutter sagte nur, dass Emma das hätte mit entscheiden können, wenn sie rechtzeitig aus dem Auslandsjahr wieder gekommen ist aber da Emma sich danach noch entschied ein halbes Jahr zu reisen entschloss ihre Mutter das alleine.

Das Thema war aber nach einer Nacht Schlaf gegessen. Emma wollte sich nicht noch länger damit rumschlagen, sie hatte schließlich wichtigere Dinge zu tun.

Ihr heutiges Outfits bestand aus einer schwarzen kurzen Latzhose unter welche sie noch noch ein braunes lockeres Hemd zog und dazu weiße Schuhe. Angezogen und leicht geschminkt, kam sie dann auch mal richtig aus ihren Zimmer heraus.

Ihre Mutter war um diese Zeit schon lange auf der Arbeit und sie hoffte einfach, dass Jimin ihr nicht übern weg laufen würde. Sie fand ihn vom ersten Moment an unsympathisch. Die Haustür mit einem genervten „was" und Oberkörper frei zu öffnen, macht jemanden halt unsympathisch und wenn dann noch ein Mädchen in ihren Klamotten dazu kommt, machte es das nicht besser.

Er schien vom ersten Augenblick an wie ein typisches Arschloch und das konnte Emma nicht leiden.

Wie sie es sich erhofft hatte war unten nichts von Jimin zu sehen oder zu hören, deswegen fing sie an sich Frühstück zu machen. Emma hatte in Korea gelernt, dass Frühstück eine wichtige Mahlzeit ist und auch darüber entscheidet wie man den Tag über gelaunt war. Wer hungrig in den Tag startet ist den Tag über oft genervt und das wollte sie nicht.

Sie ließ ihr Müsli unbeaufsichtigt in der Küche stehen, da sie ihr Handy im Zimmer vergessen hatte, doch als sie wieder kam war ihr Müsli weg. Schnell lief sie ins Wohnzimmer, doch da fand sie ihr Müsli auch nicht, die Befürchtung, dass Jimin ihr Müsli geklaut hat, machte sich in ihr breit, weswegen sie auch nach oben ging und direkt in sein Zimmer platzte.

Jimin saß dort seelenruhig mit dem Müsli auf seinem Bett.
„Das war mein Müsli" zischte Emma gereizt.
„Da stand kein Name drauf" antwortete Jimin mit vollen Mund.
Sie kochte beinahe vor Wut. Wie kann man einfach das Essen nehmen, was man sich selbst nicht zubereitet hatte.
„Möchtest du etwas abhaben" fragte der blonde Junge sie und sie nickte tatsächlich. Sie wollte nichts lieber als ihr Müsli.
„Du kannst was von mir haben.. wenn du verstehst was ich meine" grinste der Junge frech und fuhr sich mit seinem Daumen langsam Über die Lippen.

Emma verdrehte nur die Augen und verließ sein Zimmer. Etwas von ihn abhaben? Da verhungert sie lieber.

Sie wollte sich jetzt nichts Neues machen, sie könnte auf dem Weg etwas zu essen holen. Heute wollte Emma ihren ersten Tag in Ruhe genießen und ankommen. Sie wollte noch niemanden treffen, auch wenn sie ihre Schwester und ihre beste Freundin sehr vermisst hatte, brauchte Emma erstmal Ruhe.

Mit Jimin, einen fremden, zusammenzuleben war für sie eine schwierige Situation. Sie war erst seit gestern wieder in Deutschland und gelang schon an ihre Grenzen. Das alles verdankte sie nur Jimin. Sie wollte selbstbewusster sein, über ihren Ängsten und ihren Gefühlen stehen, doch Jimin brachte sie in so kurzer Zeit manchmal echt zur Weißglut.
„Du kannst etwas von mir haben" das war schon wieder so dumm, dass sie da am liebsten lachen wollte.

Was denkt dieser Typ sich eigentlich? Das er gut aussieht und sich alles erlauben kann? Kommt nach Deutschland, vergisst sämtliche Asiatischen Respekt und scheisst auf alles? Emma hatte gehört, dass Leute die streng erzogen wurden, durch drehen wenn sie frei sind und bei Jimin konnte sie sich das ganz gut vorstellen.

Die alte Emma, würde sich jetzt alles negativ reden, sie würde anfangen Jimin zu ignorieren, mit ihrer Mutter darüber streiten, dass Jimin raus soll aber sowas ist anstrengend. Seelisch anstrengend. Immer negativ denken und nicht an das Gute und positive glauben, macht einen nur kaputt. Negativ denken ist zu viel, das würde einen nur in eine dunke Höhle stecken und man würde so etwas glauben. Sie wollte sich von all diesen Dingen fernhalten und positiv denken. Zumindest so weit sie es konnte. Und das fing damit an, dass sie Jimin einfach so nimmt wie er ist. Sie müsste es akzeptieren, ihn deswegen nicht anzicken, ihn aber klar machen, dass es bei ihr nicht zieht und er das bitte lassen soll.

Emma wanderte durch Straßen, durch den Park in ihrer Gegend. Der ganze Flug Stress musste einfach weg und das himmlische Wetter, die Sonne, der schön blühende und in Farbe getunkte Park war eine große Hilfe dabei.

Es war warm, heiß, draußen aber es war nicht nur die Sommerhitze, die sie erwärmte sondern einfach alles. Die Ruhe die sie gerade gefunden hatte war unglaublich. Sie lebt zwar auch in einer Großstadt aber Korea, Seoul war noch lauter als hier. Überall war etwas los, sie hatte dort kaum so ruhige und schöne Plätze gefunden.

Sie genoss die Zeit. Sie genoss es so sehr, dass sie spürte wie eine Menge Last von ihren Schultern fiel. Dabei war nichts passiert. Alles fühlte sich anders an. Nicht nur anders als es in Korea war, sondern auch anders als es vorher war.

Der Park war der selbe, schon seit Jahren aber sie war es nicht mehr. Es war das erste mal, dass sie in Deutschland das Haus verlassen konnte ohne Angst zu haben. Ohne einen Druck zu spüren. Sie schaute sich nicht hunderte Male um, sie blieb mal ruhig irgendwo stehen. Sie schaute sich alles an, hörte sich alles an. So banal es vielleicht auch für andere aussehen mag aber sie lächelte und dabei hörte sie nur das Vogelgezwitschern. Dabei lag sie nur auf der Wiese, schaute in den Himmel, spielte mit den gras unter ihren Fingern. Sie fühlte sich wie verliebt. Alles war viel schöner als vorher.

Wie konnte sie diese Schönheit vorher nicht wahrnehmen? Wie konnte sie nicht realisieren, dass sowas schönes in ihrer Umgebung war.

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Flirty Jimin finde ich so cool. Ich würde ihn ja nicht von der Bettkante schubsen😉😂

Let Me Love You. - Jimin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt