Jungkook’s PoV.:
Ich riss überrascht die Augen auf und konnte für einen kurzen Moment nichts anderes tun, als Taehyung anzustarren. Mit diesen Worten hatte ich nicht gerechnet, auch, wenn ich mir bereits mehr als nur einmal vorgestellt hatte wie er sie sagen würde.
Sie jetzt doch so ganz real aus seinem Mund zu hören, ließ mich Dinge fühlen von denen ich nicht einmal glaubte das man sie fühlen konnte.Ich bemerkte die Tränen in meinen Augen erst dann, als die ersten über meine Wange kullerten. Mit verschwommener Sicht griff ich nach Taehyung’s Hand. Sie war etwas kalt, aber gab mir aufgrund ihrer Größe und all den Erinnerungen, die ich mit ihm verband, trotzdem ein warmes und sicheres Gefühl.
„Ich vermisse dich auch“, hauchte ich dann leise und streichelte vorsichtig seinen Handrücken, dessen Haut genauso weich war, wie vor einem Jahr noch.
Taehyung hob schniefend den Kopf an und sah mich aus rot, wässrigen Augen mit einem undefinierbaren Ausdruck an. Er schien ebenfalls überrascht über meine Worte und die Tatsache, dass ich seine Hand genommen hatte.Doch er riss sich nach ein paar Sekunden des starren wieder zusammen und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Die Hand, welche in meiner lag, behielt er dabei allerdings an seinem Platz.
„Ich wollte das alles nicht. Der Streit und Jimin’s Tod… Aber ich war damals so sauer und als wir uns dann auch noch getrennt haben und Namjoon und Hoseok auf mir rumgehackt haben, wurde mir das alles zu viel. Ich war so ein Arsch zu dir und Jimin. Und zu den anderen auch. E-Es tut mir s-so unendlich l-leid“, sein letzter Satz ging wieder in Tränen und Schluchzern unter, welche ich leise mit ihm teilte.„Mir tut es auch leid. Ich habe dich ständig angemeckert und habe die ganze Zeit nur versucht dich vom Gegenteil deiner Worte zu überzeugen. Wenn ich so zurück blicke, dann haben wir uns nicht ein Mal vernünftig zusammengesetzt und miteinander geredet. Wir haben uns immer nur aus zwei Metern abstand angeschrien. Das war ziemlich kindisch und dumm“, sagte ich leise und musste mich plötzlich an den Abend erinnern, an dem ich vor Wut sogar ein Kissen nach ihm geworfen hatte.
„Wir haben echt unreif gehandelt… Weißt du noch, als du damals – ungefähr eine Stunde nach der Sache mit dem Kuss – so genervt von meiner Laune warst, das du in dein Schlafzimmer gegangen und die Tür mit den Nachtschränken verbarrikadiert hast, damit ich nicht zu dir herein kommen kann? Ich habe mich in dem Moment so verarscht gefühlt“, erzählte Taehyung und kicherte bei dieser Erinnerung etwas. „Ja, das war total dumm von mir“, nickte ich, wobei sich auch bei mir ein schmunzeln auf die Lippen schlich.
Rückblickend hatten wir echt dämlich gehandelt. Es gab so vieles mehr, was jetzt im Nachhinein einfach nur noch zum Lachen war. Von Hoseok, der Taehyung Salz in sein Wasser geschüttet hatte, bis hin zu Namjoon, der ihm in der Mensa vor versammelter Mannschaft einen Kakao über den Kopf gegossen hatte. Selbst die kleine Prügelei zwischen Namjoon und Tae, welche vor der Sporthalle ausgeartet war, kam mir auf einmal ziemlich lustig vor.„Sag mal, was empfindest du noch für mich?“, fragte mein Gegenüber plötzlich und sofort erlosch das Grinsen auf meinem Gesicht. „Wieso willst du das wissen?“, hakte ich nach, scheu davor, ihm die Wahrheit zu sagen. „Damit ich weiß, ob ich dir die nächste Frage stellen kann, oder nicht“, antwortete er leise.
„Mh“, machte ich und nickte etwas. Ein Teil in mir wollte ihm unbedingt die Wahrheit sagen, doch der andere Teil in mir hatte zu sehr Angst vor seiner Reaktion und die darauf folgende Frage. Er könnte es ein für alle mal zwischen uns beenden wollen…Ich senkte meinen Kopf ein wenig und kniff die Augen zu. Angestrengt versuchte ich, etwas Mut aufzubauen.
„Ich…“, mein Herz pochte rasend schnell gegen meinen Brustkorb, „Ich liebe dich noch genauso sehr wie damals“.
Daraufhin erst einmal Stille.
Ich wagte es nicht in Taehyung’s Gesicht, geschweige denn in seine Augen zu sehen. Doch als die Stille immer unangenehmer wurde und ich wusste, dass ich dem ganzen hier nicht mehr entkommen konnte, sah ich vorsichtig auf.
Auf den schmalen Lippen des Schwarzhaarigen hatte sich ein sanftes Lächeln gelegt. Seine Augen strahlten nebenbei eine solche Ruhe aus, dass ich fast schon glaubte der Alkohol in seinem Blut hatte nachgelassen.„Wenn das so ist, dann lass uns nochmal ganz von vorne beginnen“.
„W-Was?“, stotterte ich überrascht. „Lass uns einen Neustart haben“, wiederholte Taehyung sich.
Ich schluckte trocken und zog dann langsam meine Hand von seiner zurück.
Es war nicht so, dass ich es nicht wollte. Aber meinem Gehirn kamen die Worte des Älteren so surreal vor, dass ich einen Moment brauchte, um überhaupt zu verstehen was er meinte.„Jungkook, ich liebe dich. Bitte, lass es uns noch einmal versuchen. Lass uns von ganz vorne anfangen und alles vergessen, was davor passiert ist“, bat Taehyung leise. Er griff wieder nach meiner Hand und umschloss sie fest mit seiner. „Bitte… Ich liebe dich“.
Vollkommen perplex sah ich ihn an.
„Und das sagst du auch nicht nur, weil du mir eins auswischen willst oder du betrunken bist?“, fragte ich unsicher nach. „Du vertraust mir nicht…“, stellte Tae fest. „Natürlich tue ich das nicht! Du hast mich die letzten Tage wie Dreck behandelt und kommst jetzt auf einmal so an“, rechtfertigte ich mich verzweifelt.
„Ich bin gerade total betrunken, ja. Aber ich verarsche dich nicht. Ich liebe dich wirklich und ich glaube ich drehe durch, wenn ich jetzt noch einen weiteren Tag meine Gefühle für dich unterdrücke“.Ich biss mir gedankenverloren auf der Unterlippe herum und blickte dann auf unsere Hände, die Taehyung mittlerweile miteinander verschränkt hatte. Diese Nähe fühlte sich so schön an und ich wollte, dass jeder Tag mit genau diesen Gefühlen ausgeschmückt war.
Vielleicht würde das mit uns nicht klappen. Vielleicht würden wir in naher Zukunft wieder getrennte Wege gehen. Aber ich wollte wenigstens für diesen einen Moment meinem Sehnsüchtigen Gefühl nachgehen und alledem einen Versuch geben.„Na schön…“, stimmte ich schließlich leise zu, „Aber anstatt was davor geschehen ist zu vergessen und einen Neustart zu haben, lass uns lieber dort anfangen, wo wir aufgehört haben. Ja, wir hatten einen heftigen Streit – sind beide hingefallen. Aber dann lass uns doch jetzt lieber aufstehen und gemeinsam weiterlaufen. Ich will nicht so tun, als hätte es unseren Streit nicht gegeben. Denn auch, wenn er uns auseinander gebracht hat, war er ein wichtiger Bestandteil in unserem Leben und hat uns letztendlich auch wieder zusammengeführt. Lernen wir lieber daraus, statt es zu vergessen“.
Taehyung nickte zaghaft. „Dann lass es uns langsam angehen lassen“, lächelte er dann.
Auch auf meinen Lippen bildete sich ein Lächeln. „Okay“.Guten Abend alle miteinander!
VKook kommt jetzt endlich ins rollen :3 Manchmal braucht es halt echt nur etwas Alkohol um die Wahrheit aus einem zu bekommen. Das ist keine gute Methode tho, so don't drink alcohol kids xDUnd habt ihr auch schon alles für Weihnachten zusammen? Wenn ich ehrlich bin, bin ich voll nicht in Weihnachtsstimmung. Ich freu mich irgendwie nur auf die Geschenke ;-;
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Hope // VKook
FanfictionEin Jahr ist seit Jimin's Tod vergangen. Nachdem Jungkook seinen besten Freund an dessen Unfallstelle besuchen geht, empfängt er plötzlich eine merkwürdige Nachricht. Laut dem Absender, soll es Jimin sein. Dieser fordert, dass Jungkook nach einem gr...