7.

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Jungkook's PoV.:

Merkwürdigerweise hatte ich in der Nacht von dem Tag geträumt, an dem die Jungs und ich uns zerstritten hatten. Nur war der Traum nach all der Zeit unheimlich intensiv und demnach auch schmerzhaft gewesen.
Deswegen war ich auch des Öfteren wach geworden und hatte einfach angefangen zu weinen.
Kurz gesagt, die Nacht war schrecklich gewesen.

Dennoch raffte ich mich am nächsten Morgen wieder auf und schleppte mich in die Uni. Der Unterricht verstrich quälend langsam. Eine Vorlesung gegen 13:00 Uhr hätte mich vor Langeweile fast umgebracht. Zumal ich mich schon wieder nicht hatte konzentrieren können. Ständig waren meine Gedanken zu Namjoon abgedriftet, den ich heute irgendwie am Flughafen aufhalten musste.

Meine größte Sorge war, dass ich ihn verpassen würde. Immerhin war der Flughafen unheimlich groß und von vielen Menschen besucht.
Doch ich versuchte mir einzureden, dass alles genauso klappen würde, wie ich es mir vorstellte.

Gegen 15:00 Uhr hatte ich dann endlich Unterrichts Schluss. In Windeseile packte ich meine Sachen zusammen, schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr nach Hause. Dort legte ich dann meine Tasche ab und bestellte mir sofort ein Taxi. Der Weg zum Flughafen war nämlich viel zu weit, als das ich ihn mit dem Fahrrad hätte fahren können.

Nach 10 Minuten, in denen ich aufgeregt auf und ab gelaufen war, kam dann endlich der gelbe Wagen.
„Einmal zum Incheon Flughafen bitte“, sagte ich höflich zu dem Taxifahrer, woraufhin dieser verstehend nickte und losfuhr. Während der Autofahrt schaute ich die ganze Zeit aus dem dreckigen Fenster und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft. Irgendwann hatte ich mir dann auch aus Langeweile meine Kopfhörer rausgeholt und sie an meinem Handy angeschlossen, um Musik zu hören. Dabei lief eine extra ruhige Playlist, damit sich mein nervöses Gemüt etwas beruhigen konnte.

Die Fahrt dauerte recht lange, doch zu meinem Glück kam ich gerade pünktlich an. Laut dem Flugplan im Internet sollte Namjoon's Flieger nämlich gegen 16:00 Uhr landen und wir hatten es gerademal 15:43 Uhr. Das war für mich genügend Zeit, um den Ausgang seiner Fluglinie zu suchen und mich dort bereit zu stellen.

Nachdem ich dem Taxifahrer –  aufgrund der langen Fahrt – eine beachtliche Summe gezahlt hatte, stieg ich aus dem Wagen. Vor mir erstreckte sich der moderne Eingang des Flughafens. Über einer gläsernen Drehtür war in großen dunkelgrauen Buchstaben Incheon Airport geschrieben. Rechts und links von dem Eingang stand jeweils ein Mann von der Security, was dem ganzen einen sehr seriösen Eindruck verleihte.

Entschlossen richtete ich meinen Blick auf die Drehtür, durch welche man bereits viele Menschen sehen konnte.
„Na dann mal los“, murmelte ich mir selber zu, ehe ich durch sie hindurch ging. Der Lärmpegel war hier drinnen unheimlich hoch. Kinder kreischten, Männer und Frauen lachten und es dudelte im Hintergrund Musik.

Da ich schon lange nicht mehr unter so vielen Menschen war, die laut und hektisch hin und her rannten, empfand ich diese Umgebung als extrem unangenehm.
Dennoch rang ich mich dazu durch, einfach weiter zu gehen und an der Information nach dem Flug von Namjoon zu Fragen.

„Der Empfang befindet sich direkt gegenüber dem Bücherladen. Gehen Sie einfach geradeaus und biegen Sie dann rechts ab“, erklärte mir eine junge Dame und winkte gleich die nächste Person zu sich. Etwas verwirrt sah ich mich um.
Auch wenn ihre Beschreibung einfach gewesen war, wusste ich nicht genau wohin ich jetzt gehen sollte. Theoretisch gesehen konnte ich in alle Richtungen geradeaus Laufen und dann Rechts abbiegen.

Verärgert sah ich auf die gestresste Dame an der Information zurück und lief schließlich einfach los. Wenn ich hier verloren ging, dann würde ich definitiv dieses Fräulein anklagen!

Nach einigem hin und her, hatte ich den Buchladen und somit auch den Empfang endlich gefunden. Der Flug von Namjoon schien schon gelandet zu sein, denn es kamen bereits einige Leute hinter den großen Schiebetüren hervor. Einige von ihnen vielen gleich ihren Liebsten um den Hals und weinten erstmal eine Runde. Andere traten, recht unbeeindruckt von dem neuen Land unter ihren Füßen, raus. Diese machten auf mich immer einen geschäftlichen Eindruck...

Auch ich stellte mich schließlich in die Menge und starrte aufgeregt auf die Schiebetüren, in der Hoffnung Namjoon würde schnellstmöglich durch sie hindurch kommen. Doch zu meinem Pech ließ sich der Ältere recht viel Zeit. Ich bekam von Minute zu Minute ein immer schlechteres Gefühl und endete schließlich darin, dass ich mir meine Finger wund kaute.

Als ich kurz davor gewesen war einfach aufzugeben und zu gehen, schoben sich die Schiebetüren allerdings ein weiteres Mal auf und ich bekam endlich Namjoon zu Gesicht.

Sein Anblick ließ mich überrascht die Luft anhalten. Er hatte sich die Haare hellbraun gefärbt und seit dem einen Jahr war er noch ein Stückchen größer gewachsen. Er lief mit schnellen Schritten aus dem Empfangsbereich raus, woraufhin ich ihm unsicher hinterher sah. Schließlich fasste ich all meinen Mut zusammen und rannte ihm nach.

„Namjoon“!, sprach ich ihn laut an, als ich knapp hinter ihm war. Der Ältere machte daraufhin eine Vollbremsung und hätte ich diese Situation nicht kommen sehen, wäre ich wahrscheinlich mit vollem Schwung in ihn reingerannt. Doch ich kannte Namjoon gut genug und war auch schon oft genug gegen ihn geprallt, um zu wissen, dass er sowas öfter tat. Also sprang ich elegant über seinen Koffer hinweg und landete genau vor seiner Nase.

„Hey“, brachte ich dann schüchtern grinsend hervor. Namjoon nahm sich hektisch die Sonnenbrille ab und betrachtete mich eindringlich. „Kookie?“, hakte er dann nach, woraufhin ich nickte. „Oh woah, wir haben uns lange nicht mehr gesehen!“, quickte er fröhlich aus und zog auch seinen Mundschutz unter das Kinn. Dann nahm er mich in eine herzlich, feste Umarmung, die ich schwach erwiderte.

„Wie geht es dir und was machst du hier?!“, fragte er gleich aufgeregt nach, als er mich losgelassen hatte. „Mir geht es gut und ich bin hier um dich etwas zu Fragen“, antwortete ich lächelnd. „Mich? Wieso das? Und woher weißt du, dass ich genau heute um diese Uhrzeit in Südkorea lande? Warte, woher weißt du überhaupt das ich in Japan war?“, brabbelte er drauf los. Seine Aufregung brachte mich zum Lachen und somit verlor ich auch ein kleines bisschen meiner Anspannung.

„Lass uns erstmal irgendwo hinsetzen. Das ist eine ernste Angelegenheit und ich glaube, sie wird dir nicht viel Freude bereiten“, meinte ich dann. „Okay“, stammelte Namjoon verwirrt und ließ sich von mir zu einer der vielen Sitzbänken bringen.

Ich habe Hunger, muss aber warten bis meine Mutter mit kochen fertig ist. Stuggel of the week xD

Lasst mir gerne eure Meinung da, wie es euch gefallen hat :3

Hope // VKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt