Jungkook's PoV.:
Unsere Rückfahrt nach Seoul war die reinste Qual. Nicht nur, weil durch die Aktion von Seokjin eine träge Stimmung herrschte, sondern auch, weil ich mich dazu entschieden hatte die komplette Strecke durchzufahren. Ich wollte schnell zurück in meiner Wohnung ankommen und die ganze Sache entspannt verarbeiten.
Also saß ich die meiste Zeit hinter dem Lenkrad und drückte durchgehend aufs Gaspedal.Taehyung bereitete dieses Verhalten von mir Sorge, doch anstatt mich von meinem sturen Verhalten abzuhalten, unterstützte er mich dabei, indem er täglich den Platz mit mir tauschte, damit ich wenigstens etwas Schlaf abbekam. Und auch Hoseok und Yoongi zeigten sich behilflich und übernahmen ab und zu die Fahrt, oder kochten essen für uns.
Letztendlich kamen wir dann endlich wieder in Seoul an.
Zuerst brachten wir die beiden Ältesten weg. Danach fuhr ich bei Taehyung lang, auch, wenn er mich zu diesem Zeitpunkt ungern alleine lassen wollte. Doch so sehr ich ihn auch an meiner Seite schätzte, brauchte ich erst einmal eine Pause von allem.Die Fahrt hatte mich psychisch und physisch so entkräftet, dass ich glaubte einen Jahrhundert langen schlaf hinter mich zu legen, wenn ich in die Nähe meines Bettes kam.
Außerdem gab es noch vieles, über das ich vernünftig nachzudenken hatte und das konnte ich nicht, wenn ein schöner Mann wie Taehyung mich mit seiner alleinigen Anwesenheit neben mir ablenkte.Also verabschiedete ich mich mit einem intensiven Kuss und dem versprechen, mich am morgigen Tag bei ihm zu melden, von ihm und fuhr alleine nach Hause.
Kaum hatte ich die Tür zu meiner Wohnung geöffnet, fiel das letzte bisschen Anspannung von mir ab. Seufzend ließ ich die Reisetasche in meiner Hand zu Boden fallen und schlurfte mit schweren Schritten ins Wohnzimmer, wo ich mich dann mit einem erschöpften jammern auf dessen Polster warf.
Der Geruch von meinem eigenen Zuhause stieg mir in die Nase und ich schloss genießerisch die Augen.
Niemals hätte ich gedacht, dass ich diese kleine mickrige Wohnung so vermissen würde. Doch jetzt, wo ich mir mit Sechs Freunden, die alle zu Anfang nur Stress geschoben haben, für zwei Wochen ein Wohnmobil hatte teilen müssen, schätzte ich meine eigenen vier Wände doch ziemlich stark.
Hier konnte ich in Ruhe zu Kräften kommen, ohne das mich irgendjemand dabei unterbrach, indem er, wie Hoseok zum Beispiel, laut sang und dabei albern tanzte.In den Vier Tagen, die wir für die Rückfahrt gebraucht hatten, hatte ich mich bereits mit dem Gedanken abgefunden das Jimin jetzt nun wirklich nicht mehr lebte, beziehungsweise immer noch Tod war. Ich vermutete, dass ich es nur so schnell hatte akzeptieren können, weil mein Unterbewusstsein während der ganzen Aktion ganz genau gewusst hatte das er nicht mehr lebte und es nur eine sinnlose Hoffnung meines Naiven Ich's gewesen war, dass an dem Gegenteil festhielt.
Doch mittlerweile akzeptierte ich den Fakt und hatte ihn loslassen können.
Auch, wenn ich Seokjin für diese dämliche Idee hasste, konnte ich nicht abstreiten das seine Intention dahinter berechtigt gewesen war.
Und so wie er es gewollt hatte, hatten wir uns alle während der Fahrt zusammengesetzt und uns über Jimin's Tod auseinandergesetzt. Zwar waren diese Male immer in einem Konflikt auseinandergegangen, aber immerhin.
Genauso wie wir während der Fahrt wieder eng zueinander gefunden hatten. Nicht nur unter den Paaren von uns, sondern auch wir alle als eine Gruppe.Es ist alles so abgelaufen, wie Jin es geplant hatte und es ärgerte mich tierisch, dass dem so war. Denn wäre sein Plan nicht aufgegangen, dann hätte ich einen triftigen Grund gehabt ihn zu hassen. Doch nun konnte ich ihm schon fast dankbar sein. Er hatte uns die Augen geöffnet und wieder zusammengeführt.
Ich ertappte mich selbst dabei, den Gedanken gedacht zu haben, wie es dem Älteren jetzt gerade wohl ging. Ob er immer noch ein schlechtes Gewissen hatte, oder mittlerweile mit Namjoon glücklich eine Beziehung führte? Und ob die beiden immer noch in Neungnam-gil waren, oder auch schon in Seoul?
Eins war klar, ich musste unbedingt nochmal mit Seokjin über die ganze Sache sprechen. Ich konnte und wollte das alles jetzt nicht so stehen lassen. Es war ein empfindliches Thema, was meiner Meinung nach aber unbedingt angesprochen werden musste.
Das laute klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Verwundert, wer mich zu dieser Zeit anrief, holte ich es aus meiner Hosentasche heraus und starrte zerknirscht auf den Bildschirm.
Irgendeine unbekannte Nummer leuchtete mir entgegen.„Hallo, hier spricht Jeon Jungkook", meldete ich mich mit einer gespielt freundlichen Stimme. Daraufhin war am anderen Ende der Leitung ein raues Lachen zu hören, was mir augenblicklich Schmetterlinge im Bauch bescherte.
„Tae".
„Hey, Kookie. Ich habe dich vermisst, deswegen habe ich dich angerufen", erklärte er und ich konnte sein breites Grinsen dabei fast durch das Telefon spüren. „Du hast mich vermisst? Wir sind gerade mal knapp eine Stunde auseinander", gluckste ich.
„Na und? Eine Stunde ist voll lang", schmollte er, „Hast du mich denn etwa nicht vermisst?".
„Doch, natürlich habe ich das", beschwichtigte ich ihn sofort und am anderen Ende der Leitung vernahm ich ein erleichtertes seufzen.„Was machst du gerade?", fragte Taehyung dann nach.
„Nur auf dem Sofa liegen und du?".
„Ich sitze auf meinen Schreibtischstuhl, drehe mich im Kreis und denke dabei an dich".Ein amüsiertes Lachen verließ meine Kehle. „Du bist verdammt kitschig".
„Ich weiß, das hast du damals auch schon immer gesagt", kicherte Tae.
„Ja, manche Dinge ändern sich nie".
„Genau. Deswegen wollte ich dich auch fragen, ob du übermorgen mit mir auf ein Date gehen willst? Ich habe mir voll das coole Programm überlegt".Mein Herz machte ein paar aufgeregte Sprünge. Ein Date mit Taehyung würde ich mir definitiv nicht entgehen lassen, erst recht, weil ich ganz genau wusste, dass das zu unserer Beziehung nur positiv beitragen könnte und das war genau das, was wir nach unserer lagen Distanz brauchten.
„Klar. Wo gehen wir hin?", fragte ich gespannt nach. „Nah, das bleibt eine Überraschung".
„Lass mich raten, es wird kein romantisches Essen in einem Restaurant? Du wirst mich vermutlich wieder an irgendeinen belebten Ort schleppen", mutmaßte ich.
„Man, ich muss dir damals ja richtig deine Vorstellungen von einem ersten Date zerstört haben", gluckste Taehyung daraufhin bloß.
„Ja, das hast du auch! Ich dachte wir gehen schön essen und dann kommst du mit einer Arcade-Halle an. Ich war erst richtig enttäuscht, aber im Endeffekt hat es ja total Spaß gemacht" - „Siehst du, dann wird dir dieser Ausflug den ich jetzt geplant habe, auch Spaß machen".
„Wir werden sehen", sagte ich und versuchte dabei nicht allzu beeindruckt zu klingen, nur um den Älteren etwas zu ärgern.„Verwöhnte Prinzessin", hörte ich ihn daraufhin murmeln, jedoch fing er sich wieder schnell, „Perfekt, dann sehen wir uns also übermorgen. Ich hole dich ab, okay? Ich bin so gegen 11:00 Uhr da".
„Gut, das sollte ich schaffen", nickte ich.
„Dann sehen wir uns übermorgen. Ich liebe dich", den letzten Part hauchte Taehyung bloß, was mich dämlich Grinsen ließ.
„Ich dich auch".Die nächsten Kapitel werden VKook Deluxe (͡° ͜ʖ ͡°)
Uff ich finde dieses Webtoon Drama Save Me von Bts so toll. Die Zeichnungen sind so schön und generell finde ich es toll das die zu Hyyh eine richtige Story veröffentlichen, damit wir nach fünf Jahren auch mal Dinge verstehen können und uns nicht nur auf Theorien verlassen
müssen xD
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Hope // VKook
FanfictionEin Jahr ist seit Jimin's Tod vergangen. Nachdem Jungkook seinen besten Freund an dessen Unfallstelle besuchen geht, empfängt er plötzlich eine merkwürdige Nachricht. Laut dem Absender, soll es Jimin sein. Dieser fordert, dass Jungkook nach einem gr...