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50. NamJin Special

Seokjin's PoV.:

Vorsichtig schälte ich mich aus der klammernden Umarmung von Namjoon. Er hatte sowohl seinen Arm, als auch sein Bein über meinen Körper gelegt und auch wenn ich es niedlich fand, war es alles andere als gemütlich. Mir war warm und ich glaubte jeden Augenblick zu ersticken.
Namjoon hingegen schien die brütende Hitze unter unserer Bettdecke nicht einmal zu bemerken. Er schlummerte tief und fest weiter, selbst dann, als ich aufstand und das Schlafzimmer verließ.
Ich konnte es ihm allerdings nicht übelnehmen, denn nach gutem Sex war man nun mal entsprechend müde.

Ein Grinsen huschte über meine Lippen, als ich mich an die vorherigen Minuten erinnerte. Meine Lippen fühlten sich immer noch etwas taub an und mein Becken kribbelte unangenehm beim Laufen. Doch es war ein süßer Schmerz, den ich auf jeden Fall noch öfter in Kauf nehmen würde.

Da ich unbedingt etwas frische Luft brauchte, schnappte ich mir eine der Wolldecken vom Sofa, wickelte mich darin ein und tapste dann nach draußen auf den kleinen Balkon meiner Wohnung. Als der angenehm warme Sommerwind durch meine Haare wehte, gab ich ein zufriedenes seufzen von mir. Ich liebte das Gefühl von hier oben auf die stets hellwache Stadt unter mir zu gucken. Reklametafeln, Ampeln und Autolichter blinkten in den verschiedensten Farben zu mir hoch und auch wenn es nur gewöhnliche Lichter waren, empfand ich sie in der Nacht als ein schönes Spektakel zum ansehen.

Ich zog mir einen der zwei grünen Gartenstühle an die Brüstung und ließ mich dann auf ihm nieder, den Blick nicht von der Aussicht nehmend.

Normalerweise würde ich jetzt genauso wie Namjoon im Bett liegen und tief und fest schlafen - denn wie gesagt, nach gutem Sex ist man echt müde - doch in den letzten Tagen hatte ich es äußerst schwer gefunden, einzuschlafen. Und dem war auch immer noch so. Sobald ich die Augen zu machte und versuchte die Müdigkeit in meine erschöpften Glieder zu lassen, brach in meinem Kopf ein Chaos an Gedanken aus. Die meisten davon handelten von Jimin und der Tour nach Neungnam-gil. Ich holte Erinnerungen von damals wieder hoch und malte mir dann aus, wie unser Verhältnis wohl zu der jetzigen Zeit miteinander wäre. Was Jimin wohl mit seiner Zukunft nach der Schule angefangen hätte...

Doch natürlich waren diese Gedanken und Vorstellungen nicht gerade vorteilhaft, wenn man versuchte ihn loszulassen.
Tatsache war, ich vermisste ihn schrecklich. So schrecklich, dass ich manchmal glaubte meinen eigenen Bruder verloren zu haben.

Wenn ich so darüber nachdachte, kam Jimin mir tatsächlich wie mein kleiner Bruder vor. Es hatte damals Tage gegeben, an dem ich ihm immer etwas zum Frühstück zubereitet hatte und wenn er Probleme gehabt hatte, war ich immer die erste Ansprechperson für ihn gewesen. Von Vorstellungsgesprächen, bis hin zu seiner einseitigen Liebe und dem großen Streit - er ist immer zu aller erst auf mich zugekommen und ich hatte dieses Verhalten von ihm sehr wertgeschätzt.

Ein schweres seufzen verließ meine Kehle, als ich spürte wie der Klos in meinem Hals immer großer wurde und mir die Luft zum Atmen nahm. Schniefend blinzelte ich die Tränen in meinen Augen weg.
„Jetzt ist nicht die Zeit, um zu weinen. Sei stark", murmelte ich mir selber zu. Es half nicht wirklich viel, denn letztendlich kullerten doch ein paar Tränchen meine Wangen herunter.

Gerade als ich sie mir wegwischen und mein schwaches Herz verfluchen wollte, ging die Tür zum Balkon auf und Namjoon trat mit einem fröstelnden zittern zu mir nach draußen.
„Was machst du hier draußen, Jinnie?", fragte er nach, während er auf Zehenspitzen auf mich zu ging. Schnell wischte ich meine in Wolldecke eingewickelten Hände über meine Wangen und schniefte einmal.
„Ich konnte nicht einschlafen", murmelte ich dann.
„Schon wieder nicht? Komm, steh auf", er streckte die Hand nach mir aus und nachdem ich sie ergriffen hatte, zog er mich sanft auf die Füße. Anstelle von mir, setzte er sich nun auf den Gartenstuhl und klopfte kurz danach auf seine in Jogginghose eingekleideten Oberschenkel.