Teil 19

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Ich sah mich um und es war einfach wunderschön, wir standen im Wohnzimmer und überall lagen Rosenblätter verteilt, Duftkerzen waren angezündet und alles roch unglaublich gut nach Vanille. Es sah einfach so unfassbar schön aus, man kann nicht beschreiben was ich gerade fühlte ich war einfach nur glücklich, hier mit Mario zu sein. „Mario… du… bist… unglaublich… Ich liebe dich.“, brachte ich im Staunen hervor. „Womit habe ich das verdient?“, fragte ich ihn. „Womit habe ich DICH verdient?“, antwortete er mir nur und küsste mich. Wir setzten uns auf die Couch, ohne uns voneinander zu lösen. Er hatte Schokofrüchte vorbereitet, er gab mir eine Erdbeere, die bis zur Hälfte mit Schokolade überzogen war. Ich aß sie und sie schmeckte einfach nur unglaublich. Ich küsste ihn wieder und wieder und nach einiger Zeit, lagen unsere Klamotten überall verteilt in dem Zimmer und ich lag nackt an ihm gekuschelt, ihr könnt euch ja denken, was mal wieder passiert ist. Als mir etwas kalt wurde rutschte ich noch näher zu Mario und er spürte meine Gänsehaut und griff nach einer Decke neben sich um uns gemeinsam zu zu decken. „Was ist wenn Fabi reinkommt? Wir sollten uns lieber wieder anziehen.“ „Glaub mir, der kommt heute nicht mehr, ich habe ihn weggeschickt, wir haben das Haus bis morgen Nachmittag ganz für uns alleine.“ Ich grinste ihn an und küsste ihn wieder mal. Wenn ich ihn küsste wurde ich schlagartig zum glücklichsten Menschen der Welt, man kann es nicht beschreiben, es war einfach nur schön. Bei ihm fühle ich mich geborgen und sicher. „Sag mal du hast heute aber nicht zum ersten Mal Fußball gespielt oder?“, fragte er nach einiger Zeit. Also erzählte ich ihm dass ich als Kind drei Jahre gespielt habe. „Warum hast du aufgehört?“, fragte er weiter. „Naja…“ „Jetzt erzähl schon, du weißt dass du mir alles anvertrauen kannst.“ „Na gut, also ich war früher etwas dicker und wurde viel verarscht deswegen, alle haben mich alle ausgelacht, manchmal wenn ich nicht aufpasste haben sie mir ein Trikot gegeben, das mir zu klein war und deshalb war es natürlich viel zu eng und passte nicht, sie lachten mich alle weiter aus und schrien immer wieder dass ich fett sei und das ich nichts kann und dass ich eklig bin und das niemand mich mögen würde. Da habe ich dann nichts mehr gegessen und hatte auch keinen Appetit mehr. Meine Eltern mussten mich dazu zwingen, doch dann habe ich es einfach ausgekotzt, es war ein Teufelskreis, doch die anderen wollten nicht aufhören mich zu mobben und haben mich immer weiter gedisst. Irgendwann, schickten mich meine Eltern, die sich um mich Sorgen machten in eine Klinik, in der ich ein Jahr lang war, danach aß ich zwar immer noch sehr wenig, aber es reichte zum Überleben. Was mir die Klinik gebracht hat, war eigentlich nur dass ich endlich wieder so etwas wie Selbstbewusstsein hatte, ich war stark genug mich gegen alle zu wehren und als sie nicht aufgehört haben, bin ich ausgestiegen. Kurz darauf hatte ich dann eben Chris gefunden, der mich dann aber nicht mehr beachtete sondern sich nur noch seinem Fußball widmete… Ich denke, das sind die Gründe warum ich Fußball so verabscheue, ich habe einfach zu viele schlechte Erinnerungen an diesen Sport.“ Mir liefen Tränen über die Wange als ich die Geschichte erzählte, das weiß keiner von mir nicht einmal Bianca, sie weiß zwar dass ich früher gemobbt wurde, aber sie weiß nicht das ich Magersüchtig war und Bulimie hatte. „Oh Schatz, das tut mir so leid, warum hast du nicht früher etwas gesagt, ich hätte dich heute nicht dazu drängen sollen mitzuspielen.“ „Ist doch nicht schlimm, du konntest es ja nicht wissen, ich habe es bis jetzt noch niemandem erzählt. Du bist der erste, der weiß, dass ich Magersüchtig war und Bulimie hatte.“, er küsste mich wieder. „Trotzdem hätte ich dich nicht dazu drängen sollen, ich hätte wissen müssen, das du deine Gründe hast.“, sagte er, doch ich küsste ihn. „Hör endlich auf dir Vorwürfe zu machen, und weißt du was? Ich hatte heute sogar unglaublich viel Spaß. Mir hat es Spaß gemacht mal wieder ein bisschen zu spielen, das ist das erste Mal seit knapp 7 Jahren. Es hat mir gefallen zu sehen, das ich es noch drauf hab.“ Er küsste mich und es machte sich so etwas wie Erleichterung auf seinem Gesicht breit. Ich küsste ihn wieder und unsere Küsse wurden immer verlangender ich setzte mich auf seinen Schoß und es führte nur dazu das wir wieder miteinander schlafen. „Wenn das mal keine Versöhnung war.“, lachte ich als wir immer noch aneinander gekuschelt auf dem Boden lagen. Er nickte nur und sagte dann: „Wir sollten langsam mal ins Bett gehen, es ist schon zwei Uhr.“, geschockt sah ich ihn an. „Schon so spät? Morgen beginnt meine Uni, ich sollte eigentlich fit sein für meinen ersten Uni-tag.“ Wir standen auf und gingen schlafen ich zog mir ein T-Shirt von Mario an es ging mir bis zur Mitte meines Oberschenkels, das heißt dass ich keine Hose brauche Mario zog sich einfach ein Boxershort an und wir legten uns in Bett und wieder kuschle ich mich an ihn und wir schliefen ein.

Am nächsten Morgen klingelt um sieben Uhr der Wecker, ich schalte ihn schnell aus, bevor Mario aufwachte. Ich ging in das Badezimmer und machte mich fertig, um halb acht war ich fertig gerichtet und meine Vorlesung beginnt um halb neun. Verdammt, ich hätte noch länger liegen bleiben können. Naja dann mache ich jetzt mal Frühstück. Ich könnte mich jedes Mal wieder beschweren wenn ich bei ihm bin, seine Gläser stehen immer ganz oben im Regal… er ist doch selbst nicht viel größer als ich. Auf einmal legt mir jemand seine Arme von hinten um meine Hüfte. „Mario, ich komm nicht an die verdammten Gläser hin.“ „Ja ich weiß, habe ich gesehen.“, er grinste und küsste wieder meinen Nacken. „Könntest du mir bitte helfen und nicht nur mich küssen?“, er hörte nicht auf mich zu küssen, doch holte mir dabei ein Glas herunter. „Du musst auch immer beweisen, dass du Multitasking-fähig bist oder?“, er grinste nur dumm und küsst mich wieder. Wir setzten uns zusammen an den Frühstückstisch, den ich schon fertig gedeckt hatte. „Soll ich dich zur Uni fahren?“ „Kannst du gerne machen, wann hast du heute Training?“ „Ich weiß nicht genau, ich glaub um 14 Uhr.“ „Okay, ich hab bis 13 Uhr Vorlesungen, dann kann ich mit zum Training wenn es dir Recht ist und muss dann um 17 Uhr nochmal zu zwei Vorlesungen, dann kann ich entweder zu dir kommen oder du kommst zu mir wie es dir lieber ist.“ Er strahlte über das ganze Gesicht. „Du kommst mit zum Training?“ Ich grinste ihn an, „Ich habe dir doch gestern gesagt, dass ich es gar nicht so schlimm und eigentlich echt gut fand. Außerdem sind die Jungs und die anderen Mädels echt nett.“ Er küsste mich lange. „Danke, dass du meinem Sport eine Chance gibst.“ „Für dich mache ich alles, aber komm zieh dich mal an, wir müssen in einer viertel Stunde los.“ Gesagt getan, er springt auf und macht sich oben fertig, während ich die Küche aufräumte. Genau ein Viertel Stunde später stand er in der Tür, ich packte meinen Laptop, einen Notizblock und ein paar Stifte, warf alles in eine große Handtasche und stieg in seinen Audi ein. Zehn Minuten später waren wir am Unigelände angekommen, die Fahrt war meiner Meinung nach viel zu kurz. Ich küsste ihn zum Abschied und ich wollte gerade aussteigen, als er mich festhielt. „Was ist?“, fragte ich irritiert, da ich nichts mitbekam. Er zeigte nur mit seinem Finger auf die Menschenmassen, vor meiner Tür. „Woher zu Hölle wissen die dass wir hier sind.“ „Es tut mir echt leid, ich kann mir das auch alles nicht erklären…“ Vor der Autotür standen haufenweise Papparazzos, die alle in die Scheibe fotografierten. „Soll ich mit aussteigen? Dann könnten wir ihnen gemeinsam zeigen, dass wir zusammen sind.“ Ich grinste ihn an, nie hätte ich mir erträumen lassen, dass er es wirklich gleich öffentlich machen will. Ich nickte nur und er stieg aus, kurze Zeit später öffnete er mir die Türe und nahm meine Hand ich schmiegte mich eng an ihn und wir gingen gemeinsam in das Gebäude auf dem Weg dorthin fragte ein Reporter: „Herr Götze, ist das ihre neue Freundin? Wie lange kennen sie sich schon?“ Mario bleibt stehen, sieht mir in die Augen und fragt mich: „Sicher das du das willst.“ „Wäre schlimm wenn nicht.“, antwortete ich und er küsste mich lange. Die Papparazzos schossen haufenweise Bilder und Mario sagte nur zu dem einen Reporter, der die Fragen gestellt hat: „Ich glaube das war ihre Antwort auf die erste Frage und der Rest ist eine private Angelegenheit.“ Damit gab er sich zufrieden und wir gingen gemeinsam in das Gebäude, innen warten schon Paul, Luc und Joe auf mich/uns. Sie sahen Mario überrascht an der nur sagte: „Papparazzi überfall…“ Sie nickten wissend und Mario und ich verabschiedeten uns mit einem langen Kuss.

Ich hasse Fußball. Oder?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt