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Die Zeit verging und mittlerweile war ich schon zwei Jahre bei Akatsuki. Orochimaru ging und zwei neue Mitglieder, Deidara und Tobi kamen dazu. Ich verstand mich mit allen ganz gut und war auch ein bisschen traurig, als Orochimaru uns verließ. Er verlor einen Kampf gegen Itachi und ging dann fort. Deidara kam kurz danach zu unsrer Organisation und wir hatten ihn schon lange im Visier. Er war wirklich nett und wurde schnell ein guter Freund von mir, was auch damit zusammenhing, dass wir die jüngsten waren. Das Einzige, was mich zeitweilen etwas an ihm aufregte, war seine Passion: Die Kunst. Er und Sasori hatten komplett unterschiedliche Ansichten, was Kunst betraf und so zankten sie sich häufig. Bereits kurz nach ihm kam Tobi. Tobi stand eines Tages einfach so da und gehörte zu uns. Leider. Ich hatte noch nie jemand nervigeren als Tobi getroffen. Ich hatte keine Ahnung, aus welchem Dorf er kam, aber seine alten Mitbürger taten mir leid. Ein so aufgedrehtes Wesen, welches durchgehend von sich in der dritten Person sprach und aus Prinzip als jeden zweiten Satz "Tobi ist ein guter Junge" verwendete, konnte man doch auch nur aus dem Dorf verjagen.  Wie dem auch sei, durch Tobi und Deidara kamen zwei Personen zu uns, die immer gut gelaunt waren und so war es bei uns endgültig nie langweilig- oder still. 

Mittlerweile konnte ich dank Hidan auch mehr über den Jashinismus erfahren. Ich hatte mein kleines Notizbuch, welches ich mir auf einer Mission kaufte, komplett vollgeschrieben und konnte auch schon des öfteren Hidans Rituale beobachten. Anfangs war ich noch etwas zurückhaltend und mir war das Ritual auch nicht ganz geheuer, doch mittlerweile schaute ich gerne zu. Generell hatte ich eine wirklich große Faszination gegenüber dem Jashinismus entwickelt und spielte mit dem Gedanken, zu dieser Religion zu konvertieren. Leider waren die Anderen nicht sehr begeistert von dieser Idee und Hidan meinte, Jashin müsse mich sowieso auserwählen. 

Kisame wurde mittlerweile übrigens von niemandem mehr erwähnt. Am Anfang noch hin und wieder, aber das legte sich auch irgendwann. Ich erlaubte mir übrigens einen Spaß, als ich zum ersten Mal kochen musste: Ich kochte Sushi und gebratenen Fisch. Pain fand es nicht so lustig und fragte mehrfach nach, ob ich Kisames Leichnam wieder ausgegraben hatte. Ich gab ihm keine richtige Antwort und komischerweise wollten weder er, noch Itachi etwas von meinem Fisch probieren. Dafür gab es am Ende mehr für Suki und Sumi. Die Beiden hatten sich mittlerweile an das Leben bei Akatsuki gewöhnt. Hin und wieder schickte ich eine der Beiden nach Konoha, um etwas zu spionieren. Das Dorf hasste ich mittlerweile wirklich und als Orochimaru noch da war, hatten er, Itachi und ich wirklich eine Art "Wir hassen Konoha"-Bewegung ins Leben gerufen. Oft saßen wir irgendwo und unterhielten uns über Konoha und die Leute dort. Tatsächlich waren wir auch mal wieder da. Itachi, weil er Danzo warnen und Sasuke beobachten wollte, ich weil der Hokage gestorben war und ich Asuma mein Beileid aussprechen wollte und nach meiner Familie schauen wollte. Der Schuss ging allerdings nach hinten los, denn als ich nach Hause kam, war nicht nur meine Familie da. Die Yamanakas, Naras, Hyuugas, Aburames und Akimichis waren ebenfalls anwesend. So stampfte ich also mitten in mein Unglück. Irgendwann rannte ich gehetzt durch das Dorf, die einzigen, die mich nur halbherzig verfolgten, waren meine Familienmitglieder. Die Anderen rannten mit Vollgas hinter mir her und ich war heilfroh, als Itachi auftauchte und ein Teil versuchte, ihn zu bekämpfen. Im Endeffekt kämpften wir irgendwann nur noch gegen ein paar Shinobi. Wir setzten ihnen mehr zu, als sie uns und so gewannen wir den Kampf und konnten uns zurückziehen. 

Soviel dazu. Das Leben bei Akatsuki war alles in allem wirklich entspannt und die Missionen interessant. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben wirklich das Gefühl, wo dazu zu gehören. 

"Mori?" Ich saß am Eingang des Versteckes und hing in Gedanken, als Deidara mich anstieß. "Was gibts, Blondchen?" Er hasste den Spitznamen, aber ich nannte ihn gerne so und er musste damit leben. "Wieso bist du schon wach? Wir haben halb 6 Uhr morgens." Verwirrt schaute ich auf die Uhr, welche ich an meinem Handgelenk trug. "Ich habe gar nicht bemerkt, dass es schon so spät ist. Ich bin die ganze Nacht hier gesessen und habe auf Suki gewartet." Nervosität machte sich in mir breit. Wenn es wirklich schon so früh war, war Suki schon über einen Tag länger unterwegs, als sonst. Sie verspätete sich nie und war generell nicht langsam. Ich pfiff nach Sumi, sie war ihre Schwester und konnte auch über eine so lange Distanz mit ihr kommunizieren, ich konnte mit ihnen nur in einem Radius von etwa zehn Kilometer per Telepathie reden. Sumi kam angestürmt und schaute mich fragend an. 'Ist Suki immer noch nicht da?' Kopfschüttelnd verneinte ich und fragte Sumi, ob sie Suki 'anfunken' könnte. Augenblicklich setzte sie einen konzentrierten Blick auf und versuchte scheinbar, mit Suki Kontakt aufzunehmen. Nun schüttelte sie den Kopf und mein Entschluss stand fest: "Ich gehe nach Konoha und suche Suki." Deidara schaute mich entrüstet an. "Du kannst doch nicht einfach so zu dir nach Hause gehen und dich den ANBUs ausliefern, nur, weil dein Hund weg ist!" Zornig schaute ich ihn an. "Aber natürlich, es geht um meine Kleine. Außerdem ist es nicht irgendein Hund, du weißt genau, wie wichtig Suki ist!" Er seufzte und blieb stehen, während ich zu Pains Zimmer ging und die Türe aufriss. "Pain, ich gehe nach Konoha. Ob du willst, oder nicht, aber ich werde definitiv gehen. Suki ist weg und ich werde sie finden!" Pain versuchte verschlafen einen Todesblick aufzusetzen, doch es gelang ihm nicht wirklich. "Muss das sein? Lass doch den Köter Köter sein und geh wieder schlafen." Augenblicklich riss er die Augen auf und schien bemerkt zu haben, was er gesagt hatte. Ich begann bereits, Fingerzeichen zu formen, als er aufsprang und mich versuchte, mich davon abzuhalten. "Du darfst gehen, wir besprechen aber alles weitere beim Frühstück, okay?" Zufrieden nickte ich und überlegte. Ich sollte wirklich bis zum Frühstück warten, vielleicht gab es ja sowieso noch eine Mission in Konoha, die ich erledigen konnte und ich bräuchte vielleicht etwas Geld von Kakuzu. 'Das wird ein Kampf'.

Zwei Stunden später saßen wir alle beim Frühstück, von Zetsu, Sasori, Itachi und Tobi abgesehen. Sie befanden sich alle auf Missionen, weshalb Itachi, Sasori und Tobi allerdings ohne Partner unterwegs waren, wusste ich nicht. Bei Zetsu war dies allerdings normal. Ich machte mir wirklich Sorgen und Suki und Sumi wich mir keine Sekunde von der Seite, sie sorgte sich ebenfalls. Umso erleichterter war ich, als Pain das Wort ergriff: "Mori, du kannst bald aufbrechen. Allerdings wirst du Hidan mitnehmen müssen, da ihr in Konoha eine Mission erfüllen müsst-" "Wieso um alles in der Welt mischst du grad alle Teams munter durch? Das nervt, ich blicke bald gar nicht mehr durch, wer jetzt wessen Partner ist! Außerdem wieso mit Hidan? Bis Konoha müssen wir ein paar Tage laufen und dann durchgehend sein Gequassel zu ertragen.. das überlebe ich doch nicht!" Als ich meine Schimpftirade beendet hatte, sah Pain mich genervt an und seufzte. "Ihr werdet von Kakuzu Geld bekommen, keine Widerrede, und noch ein paar neue Klamotten. Ihr werdet in Konoha einen Spionageauftrag erfüllen. Mori ist dafür zwar nicht optimal geeignet, aber das passt gerade. Konan wird später noch dein Aussehen etwas verändern, da wir fürchten, dass ein Jutsu nicht reicht. Kommt außerdem in einer halben Stunde in mein Büro, dann erfahrt ihr mehr." Sprachlos starrten Hidan und ich ihn an. Ein Spionageauftrag ging immer etwas länger und es war eine unglaublich dumme Idee, ausgerechnet mich dafür einzusetzen. Doch wenn dies bedeutete, dass ich Suki suchen konnte, riskierte ich es dann doch gerne.

Die Nukenin-Chroniken, Pt.1: Mori #colouraward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt