Tsunade, die sich gerade wieder setzen wollte, stand mit einem Ruck wieder gerade. "Was hast du gesagt?" Betont ruhig richtete sie das Wort an Hidan, während ich innerlich zu sämtlichen mir bekannten Göttern betete. An dieser Stelle Sorry an Jashin. Hidan schaute sie provokant an. "Ich kanns gerne wiederholen, Ungläubige." Mein Blick schnellte zu Asuma, der mich mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Wäre die Situation nicht so brenzlig gewesen, hätte ich eventuell sogar über seinen Gesichtsausdruck gelacht. Jetzt war mir nur leider absolut gar nicht nach lachen zumute. Tsunade sauer zu machen war eines der schlimmsten Dinge, die man tun konnte. Meiner Meinung nach, hatte man sogar bessere Überlebenschancen, wenn man mit einem "Jashin existiert nicht"- Plakat auf eine Jashinistentagung ginge. Wie dem auch sei, Tsunade hatte bisher kein Wort gesagt. Jeder im Zimmer wartete geradezu sehnsüchtig auf eine Reaktion ihrerseits; Hidan ausgenommen. Dieser grinste sie weiterhin süffisant an. Dieses Grinsen behielt er auch, während Tsunade langsam auf ihn zukam. 'Oh Jashin.' Kaum hatte ich zu Ende gedacht, klebte Hidan schon an der Wand im Flur. Die Senju hatte ihn mit einer flüssigen Bewegung in den Bauch geschlagen, woraufhin er durch die Tür bis ans andere Ende des Flures brach. Seiner Geräuschkulisse nach zu urteilen, hatte er auch ziemliche Schmerzen. Schockiert starrte ich erst ihn und dann Tsunade an. Sie schien zufrieden mit sich selbst zu sein. Ihr Blick fiel wieder auf mich. "Trotzdem wirst zumindest du von Inoichi Yamanaka persönlich verhört." Wenn auch widerwillig nickte ich. Wenn Tsunade das beschlossen hatte, konnte ich nicht mehr viel diskutieren. Sie ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken und damit war das Thema scheinbar erledigt. Sie sagte nur noch kurz, dass Asuma mich zu Inoichis Büro bringen sollte, während Sie sich noch ein bisschen mit Hidan unterhalten wollte.
So kam es also, dass ich in eine der unangenehmsten Situationen überhaupt kam. Asuma führte mich in einen kleinen Raum innerhalb des Hokageturms, wo ich mich auf einen Stuhl setzen musste. Inoichi kam in den Raum, wobei ich schon fast einen Herzinfarkt bekam. Nach einem kleinen Smalltalk á la "Bist du aber groß geworden", begann das Kreuzverhör. Was genau er sich ansah, oder machte, war mir allerdings ein Rätsel. Ich erwachte erst eine ganze Weile später wieder, als es schon dämmerte. Ob es morgens oder abends war, wusste ich ebenfalls nicht- geschweige denn, wo ich mich befand. Scheinbar war es allerdings der Raum von vorhin, denn ich saß nach wie vor auf einem unbequemen Stuhl in der Mitte eines sterilen Raumes, doch man sollte ja bekanntlich keine voreiligen Schlüsse ziehen. Mit leichtem Entsetzen stellte ich jedoch fest, dass ich gefesselt war, was vorhin nicht der Fall war. Ungläubig schaute ich mich um. Erst verhörten sie mich und dann ließen sie mich alleine in diesem verdammten Raum?! "Hallo? Hört mich jemand? Falls ja, dann bind mich verdammt nochmal los! Ihr verdammten Vollspaten, ihr könnt doch nicht einfach eure Leute festbinden! Asuma! Herr Yamanaka? Irgendjemand?!" Da mir keiner antwortete, beschloss ich, dass wahrscheinlich keiner kommen würde. Intelligent, nicht wahr? Auf jeden Fall war ich gerade im Inbegriff mich meinem Schicksal hinzugeben, als etwas, oder besser gesagt jemand, gegen das Fenster schräg gegenüber von mir klatschte. 'Was zum..?' Wer kennts nicht, wenn Leute an ein Fenster klatschen? Ich beschloss dann allerdings, mir noch mehr Mühe zu geben und meine Fesseln loszuwerden. Nach viel hin- und hergerücke hatte ich es endlich geschafft. Der Stuhl lag ziemlich kaputt neben mir, meine Handgelenke schmerzten und ich hatte mir wahrscheinlich ein ziemlich großes Hämatom am Bein zugefügt, aber ich konnte mich wieder bewegen. Erst jetzt fiel mir übrigens auf, wie dringend ich auf die Toilette musste. 'Mori, das muss warten. Erst nach dem Menschen schauen, der das Fenster geknutscht hat. Dann eine Toilette suchen. Hat Tsunade vielleicht Besuchertoiletten?' Während ich in Gedanken über Tsunades Toiletten nachdachte, öffnete ich vorsichtig das Fenster und schaute nach unten. Naja, hatte ich zumindest vor. Ich hatte jedoch nicht mit dem Lärm gerechnet, der mir entgegenschlug. Der Lärm passte zur Situation, denn überall befanden sich kämpfende Shinobi... also mehr oder weniger. Unauffällig schwang ich mich aus dem Fenster und ließ mich neben dem Shinobi nieder, der vorhin Bekanntschaft mit dem Fenster geschlossen hatte. Sehr zu meinem (und wahrscheinlich auch seinem) Bedauern, war er allerdings nicht mehr sehr kampffähig. Er atmete sehr flach und hatte offensichtlich nichts dagegen, dass ich ihm ein Kunai, ein paar Wurfsterne und ein kleines Langschwert abnahm. 'Ich brings ihm irgendwann zurück.' Gerade, als ich mich auf den Weg ins Dorfinnere machen wollte, meldete sich meine Blase. Zögernd schaute ich zum Wald und beschloss, mich kurz nach oben zu verflüchtigen.
Erleichtert und kampfbereit drehte ich mich wenig später zum Dorf zurück- was allerdings nicht mehr dort stand. 'Ähm.. was?! Wo ist Konoha hin? Was ist das für ein Krater-Oh Jashin! Komme ich extra zurück nach Hause und nach 10 Minuten ist alles weg?! Das gibt's doch nicht!' Dann wurde ich etwas panisch. Wenn Konoha nicht mehr stand, musste ja irgendwas passiert sein. Logisch. 'Hoffentlich geht's Sumi gut.. und meiner Mutter..Kiba und Hana!' Wild entschlossen stürmte ich los, um meine Familie zu suchen. Leider hatte ich meine Rechnung ohne Gai gemacht. Dieser wusste scheinbar noch nicht, dass ich wieder im Team Konoha war, wobei.. war ich das überhaupt? 'Ich bin wieder ein Shinobi Konohas.. zumindest in meinem Herzen.' Stolz grinste ich über meine poetischen Gedanken, als meine Aufmerksamkeit wieder zu Gai glitt. Er schaute mich immernoch überaus enttäuscht an, wobei ich mir langsam die Frage stellte, ob er überhaupt noch bei Bewusstsein war. Gerade, als ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht wedeln wollte, meldete er sich zu Wort. "Oh Mori, du Verräterin in der Blüte deiner Jugend. Es fiel mir nie schwerer, einen Gegner zu besiegen.", sagte er, während er theatralisch gestikulierte. Okay. "Hallo Gai, ich freue mich auch, dich wieder zu sehen. Weißt du schon das Neuste? Ich war vorhin bei Tsunade und habe darum gebeten, wieder in Konoha leben zu dürfen. Ich schätze, dass sie es mir erlaubt hat. Toll, was? Wie fändest du es, wenn wir mal die Anderen suchen gehen und herausfinden, was passiert ist?" Gai schien ewig zu überlegen, ehe er wieder sprach: "Oh du Blüte der Jugend. Wenn ich dir bloß glauben könnte." Gai schien heute nicht sonderlich in Gesprächslaune zu sein, also ließ ich es seufzend gut sein. "Dann kämpfen wir halt, wenn du unbedingt drauf bestehst."
1061 Wörter, 24.05.2019
Hallo!
Leider kam jetzt sehr lange nichts, was leider schulisch und familiär bedingt war, außerdem arbeite ich jetzt auch noch. Irgendwann zwischen Klausurenmarathon und Beerdigungen war ich dann auch noch eine Woche auf Studienreise und kam leider seit meinem letzten Update gar nicht zum schreiben. Tut mir wirklich leid. Allerdings kommen die Updates jetzt hoffentlich wieder regelmäßiger. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr verzeiht mir die lange Kapitelpause.
See you!
DU LIEST GERADE
Die Nukenin-Chroniken, Pt.1: Mori #colouraward18
FanfictionMori Inuzuka. Eine junge Kunoichi aus Konohagakure. Alles war gut, bis der Hokage sie zu Unrecht verstieß und sie auf eine Organisation traf. Akatsuki. Sie wurde vor eine Wahl gestellt: Beitreten oder sterben. Doch konnte sie das wirklich? Ihr D...