NCT Shortstories (DE)

Forgivenness - Huang Renjun

Lang ist's her. :) 

...

«Und wer sollte er sein?»
Diese Worte liessen mich einmal um die eigene Achse drehen. «Wer ich bin?», fragte ich hitzig. «Renjun», hörte ich eine Stimme sagen und eine Hand legte sich auf meine Schulter. Chenle stand neben mir. «Sie ist einfach nicht up-to-date.»
Das Mädchen welches gefragt hatte blickte ihre Freundin an. Diese sah etwas verängstigt aus. «Aber du weiss hoffentlich wer ich bin», wandte ich mich von Chenle zu dem verängstigten Mädchen. Diese nickte eifrig. «Und sollte ich das auch?», fragte die andere, kleinere, junge Frau. «Sollen?», ich lachte. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und verdeckte somit ihr Shirt. Das Shirt was ich so sehr an ihr mochte. Ich wusste genau wer sie war. Naja fast. Der Name konnte ich nicht herausfinden, aber das werde ich noch.
Sie war das Mädchen welches mich schon seit ein paar Tagen, Wochen, Monaten um den Verstand brachte. Bevor ich etwas sagen konnte klingelte es und sie löste ihren Blick von mir um vor meine Augen mit ihrer Freundin zu verschwinden. «Und dieses Mädchen soll dich um den Verstand bringen?», fragte Jaemin den ich bis jetzt nicht bemerkt hatte. Langsam nickte ich und löste endlich meinen Blick von ihr. «Du bist doch verrückt», war ein weitere Kommentar von ihm ehe er in die gleiche Richtung wie sie verschwand. Chenle und ich folgten ihm. «Wie kann man mich nicht mögen? Ich bin doch reich», murmelte ich vor mich hin ehe ich ins Schulzimmer eintrat. «Warum wurde ich in diese Klasse eingeteilt?», knurrte ich unzufrieden. Chenle neben mir kicherte. «Sehe es doch mal positiv, jetzt sind wir gemeinsam in einer Klasse.» Ich gab nur ein leises Grummeln von mir ehe ich mich mit Chenle und Jaemin in die letzte Reihe setzte. Der Lehrer betrat auch keine Minute später das Klassenzimmer und begrüsste uns. Danach begann er einen Namen nach dem anderen hinunter zu lesen. «Huang Renjun.»
Ich machte keinen Wank. Warum las er meinen Namen so vor? Hiess es nicht... ach egal. Ich hob meine Hand trotzdem nicht. «Huang Renjun?», der Lehrer liess seinen Blick durch die Klasse gleiten. Chenle's Blick klebte förmlich an mir. «Huang Renjun, warum hebst du die Hand nicht, wenn ich dich aufrufe?», fragte mich der Lehrer vorwurfsvoll. Er schien Chenle's Blick auf mir gesehen zu haben. Mit einer Augenbraue in der Höhe blickte ich ihn an und lehnte mich auf mein Pult, die Hände verschränkt. «Warum fragen Sie mich dann noch, wenn Sie mich bereits kennen?» Ein Murmeln ging durch die Klasse. Chenle neben mir wurde unruhig und begann an seinem Shirt herumzuziehen. Das tat er immer, wenn es ihm unbehaglich wurde. Der Lehrer sagte nichts mehr, was auch richtig so war, denn was glaubte er wer er sei? Er fuhr weiter mit den Namen auf seiner Liste. «Ming Li-ah?» Ein Mädchen hob vor mir die Hand. Es war sie von vorhin.
Jaemin auf der anderen Seite stiess mich an. Fragend blickte ich ihn an und beugte mich zu ihm. «Jetzt hast du ihren Namen.»
«Na und», flüsterte ich zurück und lehnte mich wieder zurück. Egal, wie es sich zuerst anhörte, war es mir nicht. Es war eine sehr interessante Information.

Mit Müh liess ich mich der Vormittag über mich ergehen. Als es schliesslich klingelte und wir endlich in den Mittag gehen konnten, standen wir drei auf und packten unsere Sachen. «Li», das ängstliche Mädchen von vorhin lief auf die Kleine vor mir zu. «Essen wir zusammen?», fragte sie schüchtern und das Mädchen vor mir nickte. «Einen Moment noch.»
Sie packte den Rest zusammen. Mit meinem gepackten Rucksack stellte ich mich neben ihr Pult. «Was willst du Mister Arrogant?»
Sie schulterte ihre Tasche und blickte mich herausfordernd an. «Nichts, darf ich nicht hier stehen?», fragte ich und grinste. «Warum fragst du, wenn du die Antwort kennst?», lachte sie erneut, ehe sie sich an mir vorbeizwängte und nach draussen verschwand. «Sie weiss wenigstens, wie man dich aus der Bahn wirft», lachte Jaemin und lief ebenfalls durch das ganze Klassenzimmer. Das wusste ich und irgendwie gefiel es mir und irgendwie auch nicht. «Komm jetzt», holte mich Chenle aus meinen Gedanken heraus und ich folgte ihm.