family visit - Moon Taeil

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hallo hallo 😊

Es neigt sich dem Ende zu. Die Ten Story ist bereits fertig und wird ebenfalls bald hochgeladen.Viel Spass beim durchlesen dieser Taeil Shortstory.

...

«Du bist noch nervöser als ich.»
Mein Blick wanderte von meinem fixierten Blick auf die Strasse zu ihm. «Und wie. Sherlock», sagte ich und blickte wieder auf die Strasse. Die Ampel hatte ihre Farbe gewechselt und ich gab Gas. Der Schwarzhaarige neben mir lachte. «Du machst mich noch nervöser», meinte er schliesslich. Ich bog in die Einfahrt ein und drückte den Knopf, damit ich ein Parkticket bekam. «Du kannst gar nicht nervöser sein», sagte ich und gab ihm das Parkticket weiter und fuhr los. Erneut lachte er. «Oh doch das kann ich. Ich meine deine Onkel oder Tanten könnten mich entführen und danach verhören.» «Jetzt wirst du kindisch», meinte ich, verdrehte leicht meine Augen und parkierte neben einem weissen Van. Den Motor stellte ich ab. Ich schloss meine Augen und seufzte. «Y/N», hörte ich Taeil leise sagen. Seine Hand umschloss meine, welche noch auf dem Lenkrad ruhte. Damit liess er mich ihn ansehen. «Willst du mir endlich glauben, dass alles gut kommt oder nicht?»

Er beugte sich über die Konsole, die unsere Sitze trennte. Er hatte meine Hand losgelassen und deutete nun, dass ich näherkommen sollte. Er lächelte. «Sag es mir ins Gesicht.»
Ich beugte mich zu ihm. «Alles kommt gut.» «Hört sich nicht überzeugend an, nochmal», forderte er. Seine Lippen schwebten über meinen. «Es wird alles gut», sagte ich, nun mit einer festeren Stimme. «Schon besser», hauchte er und küsste mich. Mein Herz pochte schneller. Seine Lippen fühlten sich leicht an. Sie passten perfekt auf meine, als wären sie füreinander gemacht. «Gehen wir», sagte er, sich von mir gelöst. Ich nickte lächelnd. Wie abgemacht stiegen wir aus. Ein weiteres Auto parkierte langsam neben uns und meine Eltern stiegen aus. «Taeil», begrüsste meine Mutter ihn und ging auf ihn zu. Taeil schmunzelte. Meine Mutter konnte seinen Namen immer noch nicht perfekt aussprechen und dementsprechend hörte es sich komisch an. Er jedoch sah es nicht allzu ernst. Er begrüsste sie. Ich ging währenddessen um das Auto herum und öffnete den Kofferraum. Ich holte die Rücksäcke heraus und schloss ihn wieder. Auch ich lief nun auf meine Eltern zu und begrüsste sie. Mein Vater redete gerade mit Taeil. Dieser sah etwas eingeschüchtert aus. Ich grinste. Obwohl sie sich schon ein Jahr kannten, hatte er immer noch Respekt vor ihm. «Da ist sie ja», meinte er als meine Mutter ihn angestupst hatte. «Hey Dad.»
Als ich mich aus seiner Umarmung gelöst hatte, drehte ich zu Taeil, der hinter mir stand. Seinen Adamsapfel bewegte sich auf und ab. Sofort lief ich die wenigen Schritte zu ihm. «Alles okay?», fragte ich und legte meine Arme um ihn. «J-ja ja», stotterte er. Ehe ich darauf antworten konnte, fuhren drei weitere Autos auf den Parkplatz, und parkierten nebeneinander. Jetzt wurde er wohl richtig nervös. «Keine Panik», murmelte ich und strich über seinen Rücken. Man merkte wie angespannt er war. Als mein Onkel und gleichzeitig auch mein Patenonkel ausstieg und zu uns rüber blickte, veränderte sich sein Blick. Nun wurde auch ich unsicher. Diesen Blick kannte ich nicht. Er drehte sich weg um die Türe hinter dem Fahrersitz zu öffnen. «Und du bist wohl Y/N's Freund», der jüngste Bruder meiner Mutter kam auf uns zu. «Du bist zierlicher als ich es mir vorgestellt hatte», lachte er und streckte Taeil seine Hand hin. «Ich bin Chris», stellte er sich vor. «Taeil.»
Chris' Augen wurden gross. «Spezieller Name.» «Er ist auch von Korea», begann meine Mutter drauflos zu quasseln. Chris hörte nur mit halbem Ohre zu und musterte den nervösesten Mann der Welt neben mir. Dabei gesellte sich der älteste meiner Onkel und Brüder meiner Mutter. Er streckte mir die Hand hin und begrüsste mich. Danach wandte er sich an meinen Freund. Auch er musterte ihn. «Ist er nicht zu zierlich?», fragte er mich schliesslich leise. «Tim», sagte ich tadelnd und blickte ihn gespielt empört an. Der erwachsene Mann schräg von mir, lachte nur wie ein kleiner Schuljunge. Die Brüder meiner Mutter waren noch lange nicht erwachsen, auch wenn sie schon selbst Kindern hatten.
Endlich gesellte sich auch Joshua, der Dritte im Bunde zu uns. Auf seinem Arm trug er meine jüngste und einzige Cousine Hannah. Er begrüsste mich. Hannah lachte und zeigte auf mich. Lächelnd übergab mir Joshua Hannah. Die Kleine lachte sofort und umarmte mich. Ich drehte mich zu Taeil. Auch auf seinem Gesicht er schien ein Lächeln. Hannah, drehte sich wieder nach vorne und erblickte auch ihn.
Joshua trat auf Taeil zu. «Joshua», stellte er sich vor. Taeil nickte und brachte seinen Namen knapp über die Lippen. Nach und nach kamen auch meine Tanten und begrüssten mich, danach Taeil. Hier schien er weniger nervös zu sein. Auch meine Grosseltern kamen auf uns zu. «Bereits ein Kind?», sagte mein Grossvater scherzend und gab mir die Hand, anschliessend Taeil. Auch Grossmutter begrüsste ich. «Du bist aber ein Hübscher», sagte sie und blickte ihn staunend an. Verlegen lachte er. «Danke», antwortete Taeil verlegen.
Die Jungs meiner Onkel begrüssten auch meinen Freund. Hier und da war Gekicher zu hören und es hörte sich genauso an wie das, welches uns Chris vorhin geschenkt hatte. «Ich denke wir brechen auf, sonst können wir nie Eis essen gehen», sagte Grossvater und erntete Gelächter. Immer noch mit
Hannah auf meinem Arm, liefen wir auf die Gondelbahnstation zu. Taeil lief neben mir her, mit dem Kopf starr geradeaus. Ich zog an seinem Pullover. Lange reagierte er nicht, erst als wir bei der Kasse ankamen. Chris' Familie begann als erstes die Karten zu kaufen. «Alles okay?», fragte ich als er sich zu mir runtergebeugt hatte. «Ja», sagte zögernd, begann in seiner Pullover Seitentaschen zu wühlen. Hannah begann in meinen Armen zu zappeln und ich stellte sie auf den Boden ab. Mir war es auch recht, denn erstens schmerzten meine Arme und zweitens wollte ich mit Taeil reden. «Du musst keine Angst haben. Das ist bei allen so, wenn sie die Familie treffen. Die Stimmung lockert sich auf. Glaub mir.»
Taeil's Blick heiterte etwas auf. Er beugte sich nach unten. «Vielleicht brauche ich einen Ansporn.»
«Und das wäre?», fragte ich und blickte unauffällig um mich, um zu vergewissern, dass uns niemand zuhörte. Meine Eltern redeten mit meinen Grosseltern, während auch meine Cousins beschäftigt waren.
«Du weisst es genau», er entfernte sich von mir um mit den Augenbrauen zu wackeln. «Das besprechen wir nicht hier und jetzt», sagte ich mit normaler Lautstärke. «Was denn?», Dean, der wohl neugierigste von Allen stand neben uns. Ich lachte. «Erwachsenengespräch.»
Ich tätschelte seinen Kopf, der auf der gleichen Höhe war wie meiner. «Ich bin nicht mehr 6, wie Jamie.»
«8 Jahre mehr sind auch kein Unterschied.»
Er verdrehte nur seine Augen und verliess uns. Taeil hob nun etwas argwöhnisch die linke Augenbraue. «Wie gesagt, nicht hier und jetzt.» «Du musst es nur versprechen.»
«Y/N , Taeil, kommt ihr zahlen?»
Innerlich dankte ich meiner Mutter, dass sie unser Gespräch unterbrochen hat. Wir gingen zur Kasse und zahlten. Mit den Karten in den Händen liefen wir zum Automaten, welche unsere Karten entwertete. «Willst du mit Y/N in die Gondel, Hannah?», hörte ich ihre Mutter, Rachel fragen. Ohne eine Antwort zu hören, packte mich plötzlich jemand am Bein. Hannah hat sich daran festgeklammert. «Kommst du mit uns mit?», fragte ich sie und bückte mich um sie hochzuheben. Sie weigerte sich und hielt stadtessen ihre Hand hin. Ich ergriff sie auch wenn sie etwas weiter unten war. «Da», sagte sie laut und forderte Taeil auf ihre andere Hand zu nehmen. Auch wenn er etwas überrascht war ergriff er sie. Die Gondel kam und sie lief los. Etwas zu schnell und wir mussten sie etwas ausbremsen. Lachend kamen wir vor dem Einstieg zu stehen. Wir blickten uns kurz an, ehe wir sie in die Gondel hoben. Darin setzten wir sie zwischen uns. Neben uns hatte niemand Platz mehr, da die Gondeln zu klein waren. Wie eine Verrückte winkte sie Joshua und Rachel zu, ehe sie aus unserem Sichtfeld verschwanden. «Y/N?», Hannah blickte mich erwartend an. «Ja?», fragte ich zurück und stupste ihre Nase an. Sie kicherte, ehe sie sich an die Nase fasste.
«Magst du ihn?», sie zeigte auf Taeil. Dieser lachte. «Er hat auch einen Namen.»
Süss wie sie war, zog sie die Stirne kraus. «Der ist zu schwierig», schmollte sie und verschränkte ihre Arme. «Du kannst mich Tae nennen. Ist viel einfacher», schaltete sich ihr Sitznachbar ein. Sie blickte zu ihm hoch. «Okay.»
Ein paar Mal blinzelte sie ihm zu ehe sie sich an mich wandte. «Magst du ihn oder nicht?»
«Ich mag ihn», sagte ich amüsiert und strich ihr über den Kopf. «Und du Tae?»
«Ich mag sie auch», sagte er, wie ich ebenfalls amüsiert und blickte mich an. Sein Blick wurde weicher. Das war genau der Blick, den ich an ihm so mochte. Wohlfühlend, sanft, so etwas wollte ich nicht missen müssen. «Liebst du sie Tae?»
Nun wurden seine Augen gross. Das war das erste Mal, dass das Thema so offen angesprochen wurde. Naja, was war denn zu erwarten. Kinder redeten einfach drauflos und fragten Sachen ohne sie zu hinterfragen. Wenn sie einmal etwas aufgeschnappt haben, dann fragen oder erzählen sie dauernd davon und darüber. «Tae?»
Seine Augen hatten sich in meine gebohrt. Auch ich war etwas überrumpelt. «E-eh», begann er zu stottern. «Dann frage ich Y/N», meinte sie und einen beleidigten Unterton war rauszuhören. «Und du Y//N», wandte sich die 4-Jährige an mich. «Liebst du ihn?»
Ich habe mir natürlich Gedanken darüber gemacht. Aber ich kam nie auf eine Lösung. Ich mochte ihn sehr. Er war wohl der perfekteste Mensch, den ich je getroffen habe. Wir passten zusammen, als könnte es kein perfekteres Paar geben. Dies war nicht ein Gefühl oder Überheblichkeit von meiner Seite, nein, es kam sogar von meiner Mutter. «I-ich denke schon», sagte ich. «Ja oder Nein», forderte die Kleine vor mir und entlockte ein unsicheres Lachen. «Ja.»
Hannah quiekte auf und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen. «Jetzt fehlst nur noch du Tae.»
Seine Augen wanderten zu Hannah, danach wieder zu mir. «J-ja das tu ich auch.»
Ein Stein fiel mir vom Herzen. Schon hatte ich Zweifel bekommen. Er gab mir Anzeichen, dass er mich auch wirklich mochte, sogar liebte, aber die zögernde Antwort hatte mich trotzdem verunsichert.
Hannah quiekte erneut auf und presste ihr Gesicht fester in ihre Hände. Ein Rütteln ging durch die Gondel und sie fiel mir in den Schoss. Kichernd hob sie ihre Hände wieder. Nun wieder etwas gefasster lächelte ich sie an. «Wie kommst du denn auf diese Frage?», fragte ich sie und sie setzte sich wieder auf. «Mom und Dad haben im Auto darüber geredet.» «Was genau denn?», fragte nun Taeil sie. «Ob Tae sie auch wirklich liebt. Wenn nicht, dann hat er Probleme mit Daddy.»
Taeil's Blick sagte förmlich; Ich habe es dir ja gesagt, dass ich mir Sorgen machen muss.
«Darüber wird jetzt nicht diskutiert», sagte ich, ehe er überhaupt seinen Mund aufmachen konnte. Er klappte ihn zu und schwieg. Die Gondel ruckelte erneut und signalisierte, dass wir aussteigen mussten. Wieder mit ihr an der Hand verliessen wir die Gondel. Hannah liess unsere Hände los und rannte los. Sie hatte eine Rutschbahn entdeckt. Wir liefen ihr gemächlich hinterher. «Du liebst mich also?»
Etwas irritiert blickte ich ihn von der Seite an. «Das gleiche könnte ich fragen.»
Er lachte und blieb stehen. «Das tue ich schon eine Weile.»
Seine Antwort überraschte mich. «Warte, wie lange schon?» «Schon von Beginn an.»
Ich zog meine Stirne zusammen. «Warte, was?»
Lachen durchschnitt die Luft. «So überrascht bist du?», fragte er und setzte den Weg wieder fort. «Wie lange...» «...seit 8 Monaten», unterbrach ich ihn. «Das ist fast das Gleiche», sagte er. Beim Spielplatz angekommen setzten wir uns auf die nächstgelegene Bank, ehe ich ihm antwortete. Der Blick schweifte ab und zu, zu Hannah. «Das ist nicht dasselbe. Aber von Beginn an? Es das dein Ernst?»
Lachen tat er nicht mehr. Sein Gesicht war ernst, schon fast nachdenklich. «Ich meine es ernst.»
«Y/N, Tae schaut, Mommy und Daddy!», rief sie und zeigt auf jemanden der sich hinter uns befand. Sie rannte los und liess uns beim Spielplatz alleine zurück. Wir drehten uns. Tatsächlich waren die Beiden da. Sie hatten meine Mutter mitgenommen. «Mommy, Daddy Tae liebt Y/N, also musst du ihm nicht Aua machen.»
Joshua's Blick wanderte überrascht von der Kleinen vor sich zu uns. Auch der Blick von meiner Mutter spürte ich deutlich. Unsicher was ich jetzt sagen sollte, drehte ich mich zu dem Mann vor mir. Seine Augen galten ebenfalls mir. «Das ist doch schön», hörten wir Rachel sagen. Taeil's Hand lag auf meinem Arm und strich dort beruhigend darüber. Viel brachte es jedoch nicht. Meine Mutter kam auf uns zu und blieb hinter der Bank stehen. «Mit wem reitet Dad mit?», fragte ich, da ich das Thema, welches Hannah angeschnitten hat, vermeiden wollte. «Mit Jamie und Lucas.»
Mein Vater war ein Kindermagnet, dass verwunderte mich nicht, dass er mit meinen Cousins mit ritt.
Schliesslich umrundete sie die Bank und setzte sich neben mich hin. «Tae, komm doch mal!», rief Hannah und Taeil drehte sich zu der Stimme. Sie stand auf einer Bank in der Nähe. Ein Lachen entkam seinem Mund und stand auf. «Du hast es ihm endlich gesagt?», bombardierte mich meine Mutter mit der Frage als er ausser Hörweite war. «Also nicht direkt», gab ich zögerlich von mir. «Hannah hat nur gefragt ob ich ihn liebe.» «Und was hat er gesagt?»
Taeil lief gerade mit Hannah an uns vorbei, also schwieg ich.
«Hannah hat ihn ebenfalls gefragt und er hat dasselbe gesagt.»
Ein Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. «Das ist doch toll!», meinte sie und umarmte sie.
«Mom, das ist zu viel des Guten. Er hat doch nur das Offensichtliche gesagt.»
«Offensichtliche?», fragte meine Mutter und schlug mir auf den Oberarm. «Autsch», rief ich aus und rieb mir die geschlagene Stelle. Doch weiter reden konnten wir nicht, denn alle schienen mehr oder weniger hier zu sein. «Los Leute, laufen wir los!», rief mein Vater und erweckte alle Aufmerksamkeit. «Los geht's!», rief Taeil und lief mit Hannah auf seinen Schultern an uns vorbeilief um an der Gruppe Anschluss zu finden. Auch meine Mutter und ich stemmten uns hoch und liefen los.
Während dem Wandern lief ich hier und da mit den verschiedensten Familienmitgliedern. Auch Taeil schien dies zu tun. An der Picknickstelle angekommen, es schien eine Ewigkeit gedauert zu haben, liess ich erschöpft die Tasche auf den Boden fallen, dort wo ein Picknicktisch stand und setzte mich hin. «Na», Taeil stand hinter mir. «Wie geht es dir?», fragte er und setzte sich neben mich und lehnte mit dem Rücken an den Tisch an. «Müde», sagte ich und pustete eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. «Du?», ich drehte mich ab, nahm sein Gesicht in meine Hände und platzierte einen kurzen Kuss auf seinen Lippen. Grinsend blickte er mich an. «Nun wieder besser.»
Sein Grinsen steckte an. «Y/N kommst du?», Hannah stand neben mir. «Was ist denn?», fragte ich und beugte mich zu ihr herunter. «Spiel mit mir!» «Was ist mit deinem Bruder Jamie?»
Sie setzte ihren berühmten Schmollmund auf und sagte: «Der will lieber mit den anderen spielen.»
«Das ist aber gemein. Was willst du denn spielen?», fragte ich und stand auf. «Mit Pferdchen», sagte sie und zeigte irgendwohin. Ich lachte und folgte ihr als ich stand und sie losgelaufen war. Hinter dem Tisch blieb sie stehen, dort wo auf dem Boden verteilt Plastikpferde lagen. Ich kniete mich neben sie hin.
Taeil konnte mich hinter dem Tisch versteckt nicht sehen, was ich etwas schade fand. Ich hätte ihn gerne gesehen. Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern und widmete mich Hannah, die gerade mir ein weisses Pferd in die Hand drückte. «Und», hörte ich Joshua von weitem sagen. Ein Knacken war zu hören. Ich nahm stark an, dass er sich neben Taeil gesetzt hatte. «Komm reit mit mir Pferdchen», sagte Hannah zu mir und ich begann das Spielzeug in meiner Hand zu bewegen. «Dann kann ich ja etwas Ernstes fragen.»
Ich horchte auf. Was wollte Joshua ihn fragen? «Nur zu», meinte Taeil. Nervös klang er. Das, was verschwunden zu schein schien, war wieder da. «Willst du meine Nichte heiraten?»
Stille. Taeil schien nicht mit dieser Frage gerechnet zu haben. Joshua's Lachen war zu hören. «Ist nicht schlimm, wenn nicht. Es nimmt mich nur wunder.»
Mein Freund räusperte sich kurz, ehe er antwortete: «Ich habe bereits nachgedacht.»
Joshua schien etwas überrascht, auch wenn er die Frage gestellt hatte. Er hatte es wohl eher als ein halber Scherz gedacht. Auch ich war überrascht. Er hatte schon ans Heiraten gedacht? Mich?
So schnell? «Wie lange denn schon?» «Y/N!», quengelte Hannah vor mir und schlug mit ihrer Hand auf meinem Schoss herum. «Warte geschwind Hannah, ich muss etwas hören», flüsterte ich und hob eine Hand als Zeichen, dass sie nicht mehr reden sollte. «Schon seit einer Weile. Sicher ein halbes Jahr.»
Nun war ich wirklich etwas geschockt. Ich war gerade einmal 2 Jahre über 20 Jahre alt und er wollte mich heiraten? Ich liess mich ganz auf den Boden nieder. Hannah lief bereits weg zu Rachel und quasselte sie zu. «Das ist lange», meinte mein Onkel erstaunt. «Ich hoffe du meinst es ernst.»
«Das meine ich. Sie ist die perfekteste Frau, die mich ergänzt wie ein Puzzlestück. Besser könnte es nicht sein.»
Eine Träne drohte sich in meinem Augenwinkel zu bilden doch ich liess es nicht zu. «Ich hoffe sie sieht es genauso.»
Die Zwei schwiegen. Ein erneutes Knarzen war zu hören. Taeil stand auf. In meinem Sichtfeld sah ich wie er mir den Rücken zudrehte. «Y/N, da bist du ja!», mein Cousin Jamie kam auf mich zu. «Was hat Hannah dir gesagt?» «Ihr wollt nicht mit ihr spielen...», sagte ich etwas verwirrt. «Nein, nein, das mit Tae.» «A-ach sie hat gefragt ob wir einander lieben.» «Das meine ich. Und, tut ihr es?»
Ich stellte meinen Kopf schräg. «Warum fragst du das denn du kleiner neugieriger Junge?», fragte ich und strubbelte ihm durchs Haar. Dieser rief nur aus und wand sich aus meiner Berührung. «Nur so!», sagte er, rannte weg und lachte. Ich grinste und stand auf. «Kann ich mit dir reden?», Taeil stand neben mir. «Klar.» «Dann komm», forderte er auf und signalisierte, dass ich seine Hand nehmen und ihm folgen sollte. Etwas abseits, auf einer Bank setzten wir uns hin. «Y/N. Ich liebe dich.»
Ich lachte auf. «Das ist jetzt nichts Neues mehr», meinte ich. Er nahm meine Hand in seine. «Und vorhin ist mir etwas klar geworden.»
Diese Pausen, die er einlegte, machten mich nervös. Wollte er das machen, was ich vorhin eigentlich nicht hören sollte? «Ich werde wohl nie eine perfektere Frau finden, als du.» «Taeil...», begann ich. «Daher will ich dich immer bei mir behalten.»
Eine Hand löste er aus unserem kleine Handstapel und legte sie mir unter mein Kinn. «Ich will und kann auch nicht auf die Knie, denn du hast mir das ausdrücklich verboten, aber...»
Die bereits losgelöste Hand suchte in seiner Hosentasche nach etwas bestimmtem. Das gewünschte gefunden streckte er es mir hin. Unsere Hände löste er ganz um das Döschen zu öffnen. Darin lag ein Ring. «Willst du mich heiraten?»
Meine Augen wurden gross. Obwohl ich ungewollt mitgelauscht habe, hätte ich nie gedacht, dass er es jetzt, schon so bald tat. «J-ja, das will ich», stotterte ich. Auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln. Er holte den Ring heraus. Ich hob meine Hand so dass er mir den Ring anstecken konnte. «I-ich...», begann ich zu stottern. «Ich liebe dich.»
Seine Hand fand meine Wange. Er zog mich sanft zu sich und küsste mich. Inniger als er es je getan hat. Als könnte er mich verlieren. «Ich liebe dich auch», flüsterte ich an seine Lippen ehe ich diese erneut küsste. «Ich weiss, es ist etwas unromantisch, aber...»«unromantisch?», unterbrach ich ihn und entfernte mich etwas von ihm. «Ich finde es genug romantisch.»
Als Antwort lächelte er wie ein kleiner Junge und stahl sich einen erneuten Kuss von mir. «Wann wollen wir es ihnen sagen?», fragte ich und blickte zurück zum wilden Durcheinander, das an der Feuerstelle herrschte. «Das kannst du entscheiden.»
«Wir sagen es ihnen doch jetzt gleich», ich wollte schon aufstehen als mir eine weitere Frage durch den Kopf schoss. «Warum hast du den Ring überhaupt dabei?», fragte ich und setzte mich wieder hin. Er stand bereits und stellte sich vor mich hin. «Ich trage ihn seit sechs Monaten fast täglich bei mir.»
«W-was? So lange schon?», stotterte ich. Er nickte, schon fast als wäre er stolz.
«Du bist verrückt», sagte ich fassungslos und stand auf. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals. «Aber du liebst mich trotzdem», sagte er und beugte sich etwas zu mir runter. «Du weisst nicht wie glücklich ich gerade bin.» «So sehr wie ich?», fragte ich und schenkte ihm einen verführerischen Blick. Er grinste. «Fast unmöglich.»

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3453 words


NCT Shortstories (DE)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt