Kapitel 22: Regenbogen

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    ". Eswaren drei Jahre. Drei Jahre die wir zusammen verbracht haben. Drei Jahre, dieer immer bei mir war. Drei Jahre, mit Höhen und Tiefen. Drei Jahre, die jetzteinfach vorbei waren. Bevor ich einen Heulkrampf bekam, löste ich mich und sahihm ein letztes Mal noch in die Augen. Ohne es zu wollen, kamen diese Worte ausmeinem Mund „Ich werde dich immer lieben" würde ich das? Würde ich Louiswirklich immer lieben? Louis lächelte bedrückt. Er nahm wieder meine Hände undlegte seine Stirn gegen meine. Er glaubte mich überzeugt zu kriegen. Er glaubtemich beruhigen zu können: „Ich werde dich vermissen" „DANN VERLASS MICH NICHT!"     

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Ja es war hart. Ja mir ging es immer schlechter. Ja ich war am Boden zerstört. Aber ich lächelte. Man glaubte mein Lächeln sah ein ernstes. Doch sah man mir in die Augen, so erkannte man einen trostlosen, qualvollen Blick. Ich schwieg. Aber hörte man mein Schweigen, so hörte man einen Hilfeschrei. Es fühlte sich an, als würde jemand deinen Körper auseinanderreißen; dein Herz stehlen wollen um es dann am Ende deiner Kräfte zerbrochen und zerstört zurückzugeben. Klar, gab es Leute, die meinten sie stünden hinter mir, die meinten sie seien für mich da, die meinten sie zählten auf mich. Aber wie sollte man anderen Vertrauen, wenn man nicht mal sich selbst vertrauen konnte?

Besondere Menschen sehen mehr von dir als du glaubst. Sie sehen die Trauer hinter deinem Lächeln, die Liebe hinter deinem Zorn, und hören die Schreie hinter deinem Schweigen.

Besondere Menschen existieren nicht. Ich schrie so oft nach Hilfe, ich schrie so oft nach Zuneigung und Aufmerksamkeit. Alles was ich bekam war Desinteresse. Es war nicht fair – das ist es nie. Aber darf ein einfacher Teenager nicht mal von seinen Freund Unterstützung in den schwierigsten Zeiten erwarten? Darf ich nicht mal ein bisschen Liebe erwarten? Ist wirklich zu viel erwartet?

Ich werde dich vermissen. Wenn du mich vermisst, wieso verlässt du mich, wo du es doch verhindern kannst? Ich weiß, ich habe scheiße gebaut, ich weiß ich habe gelogen, ich weiß ich war nicht immer zur Stelle, aber du tatst es mir gleich. Dieser Teufelskreis entstand. Ich gab dir die Schuld, du gabst mir die Schuld. Bis ich mir die Schuld gab. Ich zerbreche unter meinen Schuldgefühlen.

Hast du dein Ziel erreicht? Lebst du jetzt besser? Geht es dir gut? Freust du dich? Du hüpfst in deiner kunterbunten Glitzer Welt über die gelben Wiesen, wie eine Elfe und verwandelst jede Gewitterwolke in einen wunderschönen Regenbogen. Du hast keine Sorgen. Nicht mehr. Deine Sorgen, bist du los! Deine Seele ist rein. Dein Lächeln festgewachsen.

Aber mich gibt's du auf? Bin ich dir so wichtig, dass du mich nicht mit deinem wunderschönen Lächeln in einen Regenbogen verwandelst? Kannst du nicht? Willst du nicht? Die letzten Wochen, in denen du gedacht hast ich würde mich nicht für dich interessieren, lag ich jede Nacht wach und habe überlegt wie ich dir helfen könnte waren deine Worte.

Du wusstest genau wie du mir helfen konntest. Du wusstest, dass ich auf dich wartete. Du wusstest alles! Jedes kleinste Detail! Du wusstest Dinge, die niemand anderes wusste! Du wusstest genau, dass ich auf dich angewiesen war und es immer noch bin, verdammt. Man ich liebe dich! Ich liebe dich, ich habe dich immer geliebt und werde dich immer lieben!

Wieso musstest du mir das antun? Ich stand kurz davor dir etwas zu erzählen, was verdammt wichtig für mich war, da es aus meiner Sicht um mein Leben geht! Ich wollte es dir erzählen, weil ich dir nach all dem trotzdem noch irgendwo vertrauen konnte! Aber dann kamst du und warst auch schon wieder weg!

Ich wollte es dir vorhersagen, aber jetzt schreibe ich es halt. Das was mich die ganzen Wochen, Monate gequält hat. Das was die ganze Zeit mein Verhalten erklärt. Bitte nimm es ernst. Bitte hilf mir.

Das ganze hier ist ein Hilfeschrei und es geht echt um mein Leben. Jetzt komme ich zum Punkt. Also, ich-

„Harry?"

erschrocken sah ich von dem bekritzelten Papier auf, auf welchem ich noch eben mit meiner zittrigen Hand in meiner recht schönsten Schrift versuchte, zu schreiben. Niall stand mit einem fetten Grinsen vor mir und stützte sich mit seinen Händen auf der Tischplatte ab.

„Welchem Lover schreibst du denn da?"

Ich schaute wieder auf das Papier. Ich überflog den Text einmal und seufzte. „Niemanden" enttäuscht von mir selbst zerriss ich den Brief und schmiss die Einzelteile auf den Boden. Ich war recht froh, dass Niall hier war. Er konnte mich vielleicht ein bisschen von meinen eigenen Gedanken ablenken; was ich hoffte, denn sonst würde ich hier noch Stunden sitzen und vor mich hin heulen.#

Nialls glückliche Art ließ mich trotzdem skeptisch drein Blicken. Ich hatte das starke Gefühl, dass er etwas zu sich genommen hatte, aber diesen Gedanken schlug ich mir schnell aus dem Kopf.

„Bist du betrunken?"

„Ich?"

„Du"

„Ne, du?"

„Was? Nein, ich frage dich"

„nein"

„doch"

„Also bist du doch?"

Das war der Moment, wo mir klar war, dass Niall nicht ganz nüchtern war. „Niall ich bin jetzt echt nicht für Späße zu haben", erklärte ich. Der Ire war gerade dabei sich eine noch übriggebliebene Tiefkühlpizza in Teile zu schneiden und in den kleinen Ofen des Busses zu schieben. Ein Blick nach draußen und die Sterne am Himmelszelt verrieten mir, dass es schon nach Mitternacht sein musste. Ich fragte mich, wie lange ich wohl geschrieben hatte.

„Auch?" er drehte sich mit einem Schwung zu mir um und hielt mir eine Flasche Bier hin. Dankend schüttelte ich den Kopf und packte meinen Stift in die Hosentasche. Während Niall mit einem Zischen – das er nochmal extra untertonte – die Flasche öffnete, betrat Liam den Bus.

„Nicht für dich, Freundchen" an Niall vorbeigehend griff er ihm gleich das Bier aus der Hand und ließ einen verdutzten Niall stehen. „Arsch"

Liam setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. „Was habt ihr genommen?", fragte ich nochmals. Niall und Liam sahen sich mit einem spöttischen Grinsen an. Als hätten die beiden etwas getan was normale Menschen schon längst bereuen würden überhaupt erwähnt zu haben.

„Nada" kam es von Liam.

„Es ist nur etwas vorgefallen" grinste Niall.

„Was?"

Als ich merkte, dass die beiden nicht mal im Anstand Augenkontakt abbrechen wollten und ihr Grinsen nicht stoppte, wurde mir einiges klar und ich verstand plötzlich die ganze Welt nicht mehr. Augenverdrehend stand ich auf und seufzte: „Ich will's gar nicht wissen. Boa Leute, ihr seid unmöglich" Ich warf mir eine dünne Jacke über und verließ in Windeseile den Bus.

Jetzt wusste ich auf, wieso Niall sich die ganze Zeit festhalten musste.

Mit heftigem Kopfkino überquerte ich den Parkplatz. Meine Schultern bis hoch zu den Ohren gezogen und die Hände in den Jackentaschen, Kapuze auf dem Kopf. Ich hoffte zu tiefst, dass Niall und Liam nicht auf die Idee kamen, den Brief wieder zusammen zu kleben und zu lesen. Aber ich hoffte auch, dass sie die Pizza aßen. Wirklich.

Plötzlich merkte ich, dass es nicht weiter ging. Es war dunkel, ich konnte nur leichte Umrisse der Person erkennen, die vor mir stand. Als ich aber erkannte, um wen es sich dort handelte, wünschte ich mir echt im Bus geblieben zu sein. Mir gefror das Blut in den Adern und mein Atem blieb für einen kurzen Moment stehen...und das nicht, weil ich mich freute, diese Person zu sehen. Ganz im Gegenteil...



Hi. Meine Schreibblockade ist zurzeit vorbei und ich hatte echt Lust dieses Buch weiter zu schreiben. Was meint ihr, wer ist die Person die Harry nachts auf dem Parkplatz trifft? 

Danke für über 800 reads. Ihr seid einfach unglaublich! 



flashlight | l.s. ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt