Kapitel 30: Forever

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Es war eine lange Nacht, die Louis und ich draußen verbrachten. Dennoch war es eine schöne Nacht. Wir redeten viel, lachten viel und genossen einfach, dass wir allein waren. Doch auch diese Nacht neigte sich zum Ende. Als Louis und ich ins Hotel gingen, am nächsten Morgen, wurden wir von Liam erwischt der uns auf dem Flur begegnete.

„Muss ich das jetzt verstehen?" er deutete verwirrt mit seinem Finger auf unsere Hände, die wir zuvor ineinandergelegt hatten. Ein Grinsen erschien auf meinem Gesicht „Nein musst du nicht. Lass dich nicht stören"

Und schon huschten wir in mein Zimmer. Wir hätten die Möglichkeit Frühstücken zu gehen oder an den Songs zu arbeiten, aber wir nutzen die freie Minute für wichtigere Dinge. Und das war nicht Sex. Klar war das für mich auch wichtig, aber in dem Moment hatten wir beide nur einen Gedanken.

„Okay. Bist du dir sicher, dass du das willst?", fragte Louis unsicher und zückte sein Handy. „Auf jeden Fall. Nach all dem was passiert ist, bleibt mir keine andere Wahl und die beste Weise ihm eins auszuwischen ist das" ich deutete auf das Handy, das Louis in der Hand hielt.

„Na schön" mit einem leisen Seufzer öffnete er die Innenkamera, hob seinen Arm, drehte seinen Kopf zu mir und legte seine Lippen auf meine. In dem Moment, in dem ich meine Augen schloss, hörte ich den Auslöser und musste anfangen zu grinsen. „Ich weiß nicht", meinte Louis als er Instagram öffnete „Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Du weißt, dass Simon alles daran setzen wird die Band aufzulösen"

„Dann schaufelt er sein eigenes Grab. Hör zu Louis, die letzten Wochen ist jeder seinen eigenen Weg gegangen und hat die Hoffnung auf eine Larry-Reunion verloren und siehe da, jetzt sind wir hier und zeigen der Welt, wer wir wirklich sind" Louis blickte nach unten.

„Du hattest mir mal gesagt, dass irgendwann der Moment kommen wird. Der Tag, an dem wir der Welt zeigen wer wir sind. Wir beide saßen draußen nach einem Interview und du hast diese Worte zu mir gesagt. Und jetzt ist es soweit, also bitte. Lass uns der Welt die Wahrheit sagen"

Er schaute auf und begann zu lächeln. „Du hast Recht, lass es uns machen"

In der einen Sekunde schimmerte das Bild noch auf seinem Display. In der anderen, erschien es auf den Bildschirmen von Millionen Teenagern, die sich die Finger wund tippten.

Ehe das Bild überhaupt gepostet war, klingelte Louis' Handy. Simon stand dort geschrieben. Nervös ging Louis an und machte auf laut, damit ich alles mitbekam.

„LOUIS TOMLINSON! DU MEIN LIEBER HÄLST MICH WOHL FÜR BESONDERS BLÖD, ODER? DENKST DU ICH SEHE NICHT, WAS IHR IN SCHILDE FÜHRT?", schrie er. Ich war so froh, dass uns gerade einige Kilometer trennten.

Man sah Louis seine Wut im Gesicht geschrieben. „SIMON COWELL JETZT HÖR MIR ABER MAL ZU! ICH WERDE IN DEN NÄCHSTEN TAGEN BEI DIR VORBEIKOMMEN UND ES MIT DIR PERSÖNLICH KLÄREN ABER ICH WEIẞ ALLES WAS DU UND HARRY BESPROCHEN HABT, ICH WEIẞ ALLES WAS DU IHM ANGETAN HAST. UND ICH BIN MIR DURCHAUS BEWUSST, DASS DU UNS JETZT AUSEINANDER BRINGEN WILLST, DIE GANZE BAND. ABER GLAUB JA NICHT, DASS DU MIT DIESER NUMMER DURCHKOMMEN WIRST" er machte eine kurze Pause

„Louis hör zu" begann Simon und dieses mal überraschend ruhig „NEIN ICH HÖRE SICHER NICHT ZU. DU BIST NUR NACH DEM GELD AUS, RICHTIG? FÜR UNSER WOHN INTERESSIERST DU DICH KEIN STÜCK ALSO WIESO SOLLTEN WIR BEI DIESER AKTION NOCH LÄNGER MITMACHEN"

Ein komisches Gefühl bildete sich in meinem Magen. „Louis, bitte hör mir einmal zu" „Louis lass ihn reden", sagte ich. Louis sah mich geschockt an aber willigte ein und schwieg.

„Ich würde es euch beiden auch lieber persönlich sagen. Aber ich hatte das ganze aus einem bestimmten Grund getan. Meinetwegen zeigt mich an, macht was ihr wollt, ich werde euch nicht dafür beurteilen. Das was ich zu Harry damals gesagt hatte, meinte ich zu der Zeit ernst. Im Laufe der Wochen hatte ich aber gemerkt, wie sehr ich euch damit zerstöre. Ich hatte dir Louis eine „Freundin" geholt, damit ich mein Gewissen etwas beruhigen konnte. Offensichtlich war dies nicht der Fall und ich machte alles schlimmer. Ich wollte euch nicht so sehr zerstören, ich wollte euch immer sagen, wie sehr es mir leidtut, aber nie fand ich die Zeit, den Mut oder die Worte, euch das beizubringen."

Es herrschte Stille

„ich werde nicht sagen, dass es mir leidtut, denn keine Worte drücken aus, wie sehr ich es bereue."

Ich wusste nicht was ich tun sollte. Hilfesuchend schaute ich zu Louis, der anscheinend genau das gleiche dachte. „Wir sind bald da", sagte Louis kalt und legte auf. Schweigend sahen wir auf das Handy. Meine Gedanken kreisten wieder um all die schlechte Zeit. „Glaubst du, er meint das ernst?", fragte ich.

Louis zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Wir werden es sehen" Er gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und ging zur Tür „Ich gehe was essen, kommst du mit?" „Auf jeden Fall"

Unten beim Frühstück sahen wir die anderen drei. Aufgeregt hielten sie uns alle drei Handys vor die Nase mit einem Bild offen. Das Bild von Louis und mir. „Ihr seid verrückt", lachte Liam und schob sich einen Löffel Müsli in den Mund.

„Simon wird euch umbringen" Zayn verdrehte leicht die Augen. „Wir hatten mit ihm gesprochen. Er sagte, er bereut es zu tiefst, was er uns angetan hat"

Niall wurde leicht rot und kratzte sich nervös an den Hinterkopf „Ja also was das angeht, vielleicht sollte ich euch etwas erzählen" Alle Augen richteten sich auf den blonden Iren, der vor Nervosität zu schwitzen anfing.

„Es kann vielleicht möglicherweise sein, dass ich wahrscheinlich ausversehen mit Absicht vielleicht mit Simon geredet hab, während ihr möglicherweise beschäftigt wart?" seine Stimme ging gefühlt hundert Oktaven höher und seine Hände begannen zu zittern.

„Was hast du ihm gesagt?", fragte Louis ernst. „Möglicherweise habe ich ihn umgestimmt und er hatte mir vielleicht ausgerichtet, dass er euch möglicherweise antreffen möchte, um sich zu entschuldigen"

„Wann war das?", fragte nun ich ernst. „Möglicherweise vor zwei Wochen..." Wir alle zogen scharf die Luft an. „Ja wann hätte ich euch das sagen sollen? Ich wollte das alles nicht schlimmer machen" Niall hob wehrend die Hände.

Ich konnte ihm nicht lange böse sein. Eigentlich war das richtig, was er getan hatte. Schließlich musste es von Louis und mir gegenseitig kommen, dass wir uns versöhnten und nicht von einer dritten Person. Das sahen die anderen aber glaube ich ein bisschen anders. Ich ließ Niall wissen, was ich darüber dachte und er war ziemlich erleichtert.

Auch Louis sah ein, dass Niall das „Richtige" getan hatte. Uns nichts davon zu erzählen war zwar ein bisschen komisch, aber hätte er uns davon erzählt, dann hätten Louis und ich uns nicht ausgesprochen und mit den eigenen Erinnerungen weitergelebt.

Mit Simon hatten wir zu Letzt auch gesprochen und er meinte das wirklich ernst, was er am Telefon behauptete. Er unterstützte uns jetzt sogar bei Interviews, in denen es um unser „Coming-Out" ging. Die nächsten Wochen entschuldigte er sich verdammt oft bei uns. Schier unzählbare Male. Nach einiger Zeit begann das wirklich zu nerven.

Louis und ich zogen zusammen in ein Haus. Wir konnten zusammen auf die Straße gehen, wir konnten in der Öffentlichkeit Hand in Hand sein und wir durften posten was auch immer wir wollten. Simon gestattete uns sogar ein Video auf unserem YouTube-Kanal hochzuladen, in dem wir die ganze Wahrheit über die letzten Wochen ans Licht brachten, aber Simon auch wieder in ein helles Licht rücken ließen.

Alles in allem waren wir glücklich und freuten uns, dass es so gekommen war. Nach dem was passiert war, wurde unsere Beziehung stärker und man stempelte uns als „unzertrennlich" ab.

Denn es hieß ja nicht umsonst verlieben, verlieren, vergessen, verzeihen, sich hassen, verlassen und doch unzertrennlich sein.

Forever.

flashlight | l.s. ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt