Hope...

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*Harry's Sicht*

,,Wir müssen reden."

Nach diesen Worten hatte ich die ganze Aufmerksamkeit der Gryffindor und sie schaute mich abwartend und mit großen Augen an. Kurz atmete ich tief ein bis ich begann meine Gedanken geordnet zu erzählen.

,,Bitte unterbrich mich nicht und was auch passiert, ich setze auf deine Ehrlichkeit."begann ich und sie antwortete sofort mit einem zustimmenden Nicken.

,,Es hat alles begonnen als Voldemort letztes Jahr die Kontrolle für einen Moment über mich bekommen hatte, ehe ich mich von ihm lösen konnte. Für wenige Sekunden konnte ich in seinen Kopf sehen und was ich sah war ein Mädchen. Erst dachte ich sie hat einfach verblüffende Ähnlichkeit mit dir und das ich mir das teilweise auch nur eingebildet hatte, doch dieses Jahr hat sich mir so Einiges offenbart.

Angefangen in den Sommerferien, wo Dumbledore mich holte um Slughorn zu ködern damit er zurückkommt. Wir waren in einem Muggelhaus und ich konnte einen Moment seine Fotowand mit den Besten seiner Schüler betrachten. Und unter all den Anderen erkannte ich diese unverwechselbaren grünen Augen und die dunkelbraunen Locken. Doch wieder wollte ich den Hinweisen keine Aufmerksamkeit schenken und habe sie gekonnt ignoriert. Immerhin hat jeder Mensch Doppelgänger, hat mir Hermine mal erzählt. Ich habe auch bei unserem Lehrer nicht nachgefragt.

In Hogwarts war viel los und schon seit Anfang des Jahres hatte unser Schulleiter mich in seine Pläne versucht einzuführen.
Er zeigte mir seine Erinnerung an das erste Treffen mit Tom Riddle. Dabei erwähnte er seine Schwester und mir fiel der Brief wieder ein den du mir vor einiger Zeit gegeben hast und deine Worte dazu. Hier kam zum ersten Mal seither der Name Hope in meinen Wortschatz und vermutlich habe ich da tief in mir drin bereits eine Vermutung gehabt. Als ich Dumbledore danach fragte meinte er nur, es liege nicht in seinem Recht mir diese Geschichte zu erzählen.

Also begann ich selber etwas nachzuforschen. Gerade als ich dann die Hoffnung nach einem weiteren Hinweis langsam aufgab erinnerte ich mich an das Gespräch mit Slughorn und an das Foto. Ich sah mir seine Bilder also unbemerkt erneut genauer an. Wie damals bemerkte ich dieses Mädchen und begann das Bild zu analysieren. Und erst da wurde es mir klar! Das fast schwarze Haar, die stechenden Augen und das markante Gesicht. Selbst ein Blinder hätte diese Ähnlichkeit zu Tom erkennen können. Ab da wusste ich also, wie Hope aussah. Seitdem widmete sich meine Freizeit oft ihr. Immerhin stellte ich immer wieder fest was ihr beide alles gemeinsam hattet. Doch ich war verblendet und habe es nicht erkennen wollen und habe wie verrückt versucht etwas mehr über sie rauszufinden. Slughorn konnte ich aber nicht fragen. Ich hielt es nicht für Angemessen nachdem ich ihn schon so oft auf Voldemort und seiner früheren Beziehung zu ihm angesprochen hatte. Daher überlegte ich und sammelte die Fakten in meinem Kopf.

Du bestehst jedes Fach mit Leichtigkeit, so als ob du all das schon kennst und bereits gelernt hast.
Aus unserem ersten Jahr weiß ich, wie du den Namen Tom in Zusammenhang mit Slytherin erwähntest. Nur wusste ich damals nicht wer er ist.
Oder dein Blick im zweiten Jahr als du die Mauer gesehen hast. Voller Angst. Ich dachte all die Jahre es sei wegen Voldemort, aber nun bin ich mir sicher es war etwas anderes. Nämlich die Vergangenheit die dich eingeholt hatte.
Du kannst Zauber, die kein anderer kann.
Im dritten Jahr hast du mit Leichtigkeit einen Patronus heraufbeschwören können und Lupin hat erzählt du kannst dich in einen Animagus verwandeln.
Aber im vierten Jahr waren die Anzeichen doch am Stärksten.
Der selbe Traum, der Brief und als du ihn dann verteidigt hast. Ich hätte es dort schon ahnen sollen!
Letztes Jahr dein plötzliches Verschwinden. Raven hat erzählt du wärst zu Hause aber Hermine meinte du seist weg, weil etwas ans Licht gekommen ist, von dem alle dachten, dass es nie passiert. Ich dachte das war auf deine leiblichen Eltern und deine Herkunft bezogen. Nun bin ich klüger.

Du warst bei ihm, nicht? Deshalb hast du dich immer so komisch verhalten, wenn wir dieses Jahr über Voldemort und die Todesser gesprochen haben.

Seit Dumbledores Tod weiß ich es. Also so richtig. Da fiel der Name aus Dracos Mund und ich habe gesehen wie ein brauner Lockenkopf sich umdrehte und verschwand.

Warum hast du mir nie gesagt wer du wirklich bist, Hope?" sprach ich meine tausenden angestauten Gedanken aus und sah in ein überraschtes Gesicht.
Doch bald zierte ein Lächeln ihre Lippen.
,,Du hast es doch auch gut alleine rausgefunden, Harry. Aber ich vermute ich wusste einfach nicht wie und ob du bereit bist. " antwortete sie mit weicher Stimme und sah mich an. ,,Gehst du zurück zu ihm?"wollte ich unbedingt wissen. Immerhin hatte die Gryffindor vorhin unsere Pläne mitbekommen und könnte uns nun mit Leichtigkeit verraten. Eine innere Stimme sagte mir jedoch, dass sie das nicht tun wird.
,,Nein, ich glaube nicht. Aber ich weiß selber nicht wo mir der Kopf steht. Das letzte Jahr mit ihm hat gut getan. Doch ich habe gelernt das, wenn es am Besten ist, man sich schnell davon entfernen sollte eh die nächste Katastrophe einschlägt." riet sie und sah in den Sonnenuntergang.
,,Du magst ihn, Draco mein ich." kam mir meine andere Erkenntnis in den Sinn.
,,Ja, er bedeutet mir viel. Und ich befürchte meinem liebsten Bruder gefällt das nicht. Er will ihn unbedingt loswerden." Nach diesen Worten stieß sie sich von dem Gitter ab und schlenderte zur Treppe.
,,Warum? Ich hätte gedacht, dass die sich gut verstehen. Beide arrogant und schlechte Menschen und beiden liegst du scheinbar sehr am Herzen." Ein herzliches Lachen entkam ihr.

,,Aus dem gleichen Grund warum er dich töten will. Weil mein Bruder unwichtigen Dingen zu viel Aufmerksamkeit schenkt. Wegen einer einfachen Prophezeiung, die unseren Untergang hervorsagt." Und damit verschwand sie und ließ mich mit der erdrückenden Wahrheit und vielen Fragen alleine.

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Dieses Kapitel widme ich Helen McCrory, die eine fabelhafte Narzissa Malfoy verkörpert hat in den Harry Potter Filmen. Auch ihre Rolle in der Serie ,,Peaky Blinders" hat sie sehr überzeugend gespielt.
Erheben wir also alle unsere Zauberstäbe zum Himmel für diese wunderbare Schauspielerin, die leider im Alter von 52 Jahren bereits diese Welt verlassen musste. Auf das sie in Frieden ruhen wird.

Welcome back, SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt