6. Jahr

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,,Ernsthaft? Ich muss mich mit meinem Namen vorstellen?" fragte ich und sah irritiert den kleinen Lehrer an. ,,Ja! Es tut mir leid, aber es sind wichtige Vorsichtsmaßnahmen." antwortete er und sah auf sein Blatt.
,,Ich bin Sirena Smith und das hier ist Raven Smith, meine Schwester." stellte ich uns also vor und lief mit ihr, nach einem Nicker von unserem Lehrer, an ihm vorbei; nahm meine Schwester an die Hand und gemeinsam liefen wir die letzten paar Meter nach Hogwarts. Dort versammelten wir uns, wie immer, in der großen Halle.

Heute war es anders. In meinen ganzen Jahren hatte ich noch keine so getrübte Stimmung gesehen. Und das soll schon was heißen! Immerhin habe ich hierdrin sogar die Beerdigungen einer meiner besten Freundinen erlebt. ,,Was ist denen denn über die Leber gelaufen?"fragte ich die Ravenclaw, welche langsam auf ihren Tisch zusteuerte.
,,Wir werden es bald erfahren, schätze ich. Aber vermutlich liegt es mit den ganzen Zeitungsartikel zusammen. Du weißt ja, wärst du nicht wäre ich nicht hier." meinte sie schulterzuckend und setzte sich zu ihren Hauskameraden.
Ich nickte und tat es ihr gleich.
Ohne mich wäre sie tatsächlich dieses Jahr nicht hier. Unsere Eltern waren sehr besorgt wegen den Artikeln und den vergangenen Ereignissen.
Seit Tom wieder an die Macht kam wurden immer mehr ängstlich und erinnerten sich mit einem Schauer an seine letzte Schreckensherrschaft.
Doch ich hatte ihnen versichert bei mir wäre sie am Sichersten und damit hatte ich auch recht.

Ich saß neben Ginny und gegenüber von mir Ron und Hermine. Harry kam gerade mit einer blutigen Nase in die gut gefüllte Halle gestürmt und setzte sich auf Ginnys andere Seite.
,,Was ist passiert?"fragten wir alle geschockt und richteten unsere ganze Aufmerksamkeit auf ihn. Jedoch nicht lange, da Dumbeldore mit seiner vertrauten Stimme den Raum erhellte.

,,Wie ihr heute bemerkt habt wurde jeder bei seiner Anfunkt durchsucht. Und ihr habt das Recht den Grund dafür zu erfahren." fuhr er mit einer bedrückten Tonlage fort nachdem er die Lehrer vorgestellt hatte.
Alle sahen nun zu ihm. Alle, mit Ausnahme von zwei Personen.
Draco starrte abwesend auf den Tisch und wirkte nicht ganz bei Sinnen. Und mein Blick klebte an ihm und suchte verzweifelt nach dem Blaugrau seiner Augen. Ich hatte mich so gefreut ihn wieder zu sehen und nun enttäuschte mich sein Antlitz ein wenig. Es lag nicht an mir und vermutlich war er nur müde, aber irgendwas sagte mir, dass es noch mehr als das war. Später musste ich unbedingt mit ihm reden!

"Es gab einst einen jungen Mann, der wie ihr auch, in dieser großen Halle saß; durch die Gänge dieses Schlosses wandelte; unter seinem Dach schlief.
Es schien allen als wäre er ein Schüler, wie jeder andere.
Sein Name war..." lauschte ich dem Schulleiter weiterhin und sah nun auch zu ihm. Mir war klar von wem er sprach und seine dramatische Pause sorgte für noch schlechtere Stimme.
,,...Tom Riddle." beendete er den Satz und bei vielen machte sich eine Unruhe breit, welche sich wie ein Lauffeuer ausbreitete. Getuschel von überall und Harry starrte erschrocken in die Runde. Mit mir und Ginny hatte er ihn als Einzigen kennengelernt, also war diese Reaktion mehr als verständlich. Außerdem stand er auf der Mordliste meines Bruders auf dem ersten Platz.
,,Heute ,freilich, ist er der ganzen Welt unter einem anderen Namen bekannt, welches der Grund dafür ist, dass jetzt wo ich hier wieder vor euch stehe mir schmerzlich bewusst wird, dass jeden Tag, jede Stunde, vielleicht gar in dieser Minute, dunkle Mächte versuchen die Mauern dieses Schlosses zu überwinden.
Aber letztendlich ist derer größte Waffe ihr Schüler" fuhr er mit seiner Rede fort und nun hatten es auch die Letzten verstanden. Und wieder war der Einzige der keine Reaktion zeigte mein blonder Slytherinprinz. Was ist nur mit ihm los?
,,Denkt mal in Ruhe darüber nach. Jetzt ab ins Bett. Hopp! Hopp!" endete Dumbledore und entließ uns in unsere Gemeinschaftsräume.
,,Das war ja ne fröhliche Rede."meinte Harry ironisch und gemeinsam liefen wir 5 zu unseren Zimmern.
Diesen Abend wurde noch viel geredet und gelacht bei uns im Schlafraum und Hermine und Ginny wollten jedes Detail über meine Zeit im Malfoy Manor haben. Und bis auf den Kuss erzählte ich ihnen auch alles. Ich hatte keine Lust, dass sie sich wiedermal ausmalten wie toll Draco und ich doch zusammen passen und im Moment auch keinen Kopf dafür. Statt wie es unser Schulleiter angewiesen hat mir Gedanken darüber zu machen, wie die Feinde dich ausnutzen, drehte sich bei mir alles um meinen besten Freund.
Warum sah er so fertig mit den Nerven aus? Dieser Gedanke quälte mich bis ich endlich einschlafen konnte.

Welcome back, SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt