Emma
Trotz meiner riesigen Lust, augenblicklich zu Rogers zu marschieren und ihm davon zu überzeugen - dass ich wohl schon seit dem Moment als ich ihm das erste mal in meiner Gefängniszelle gesehen habe, mich Hals über Kopf in ihn verliebt habe und das aus genau dieser Verliebtheit längst eine tiefe ehrliche Liebe entstanden ist - bleibe ich vorerst in der Definisive und verkrümmel mich lieber zum Team Lagerausstattung, um dort mitzuhelfen.
Ich will ja schließlich nicht daran schuld sein, wenn Rogers nach meinem Geständnis alles um sich herum liegen lässt und auch noch den Rest unseres Vorhabens gefährdet.
Mit brennend heißen Wangen bringe ich nun also eine Liegematte nach der nächsten in eines der fünf großen Flieger, die eigentlich dazu bestimmt sind, die X-Men in Notfällen zu ihren Einsatzorten zu fliegen. Die Blackbirds. Langgezogene schwarze flache Flieger. Sehen fast schon aus wie vom Militär gestohlen. Aber sie sind eine Eigenkonstuktion von Hank.
Immerhin wird das hier eine gute Ablenkung für mich werden. Und ich habe Zeit nachzudenken, wie ich meinem Soldaten verklickern soll, dass er durchaus sich um mich kümmern darf.
Allerdings endet meine Zeit früher als gewollt. Kaum sehen Bobby und Romeo mich Kisten schleppen, sind die beiden Männer eher zu Stelle als gedacht und nehmen mir die hölzerne Kiste rasch ab. Grinsend nickt mir der Inhuman zu, als ich zähneknirschend mit ansehen muss, wie meine Kiste von Bobby in den Flieger gebracht wird. "Jean hat uns erzählt, was hier gestern Nacht los war." flöttet er und ist wahrscheinlich noch stolz darauf, mir die Arbeit abgenommen zu haben "Sie sagte mir auch, dass du und Jean, der Professor und Psylock momentan nicht eure Kräfte verwenden könnt, ohne das in euren Köpfen ein Atomkraftwerk in die Luft steigt."
Der junge Mann mit den stachelig geformten schwarzen Haaren und den blauen Augen jubelt sich fast selbst zu. "Warum legst du dich nicht hin und ruhst dich aus? Du hast so viel für uns alle getan. Jetzt ist es doch mal an uns, was zu tun."
Ja, aber?
Noch ehe ich etwas sagen kann, weder ich von den tatkräftigen Romeo vor die Tür geschoben und bekomme wirklich von unseren Jüngsten ein Arbeitsverbot aufgedrückt. Na fein.
Doch auch in Team Kampfvorbereitung und Team Kranke und Kinder werde ich wieder schneller vor die imaginäre Türe gesetzt als mir überhaupt lieb ist.
Super. Uns bleibt noch ein Tag, bis Starks Gesetz erlassen wird und ich kann nichts tun. Auch Charles will meine Hilfe nicht bei der Einarbeitung von Monet an Cerebro - unsere einzige Telepathin, die noch die außenstehenden Mutanten erreichen kann.
Also bleibt mir nichts anderes übrig, als mir bei den letzten warmen Sonnenstrahlen des endenden Sommers ein Plätzchen auf der großen Wiese zu suchen und den Rest an Vitamine D einzusaugen.
Mhm. Frische Luft. Das liebliche Gezwitscher von Vögeln. Die warmen wohltuenden Sonnenstrahlen, das weiche Gras in meinen Rücken.
Nur ein paar Minuten entspannen. Nur ganz kurz. Danach werde ich gleich mein Glück nochmal bei Team Lager versuchen. Vielleicht kann ich dann irgendwo helfen.
Als ich wieder meine Augen aufschlage, liege ich von der dicken Decke umgeben, in Steves und meinem Bett. Die letzten sanften Abendsonne fallen durch das Fenster und färbt unser Zimmer in romantische Rottöne ein Steve sitzt erneut auf dem hölzernen Boden, vor sich ein duzend Blätter voller Schriften. Sein schönes blondes Haar steht wirr in allen Richtungen ab.
Brummend stemme ich mich auf die Ellenbogen. "Bin ich eingeschlafen?"
Steves Kopf richtet sich augenblicklich zu mir auf. Als er bemerkt, dass ich wach bin, taucht ein sachtes Lächeln auf seinen Lippen auf. "Inmitten der Wiese. Ich hab dich nach meinem Feierabend aufgesammelt und ins Bett gebracht. Du scheinst komplett am Ende gewesen zu sein."
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The White Queen And Her Soldier - Emma Frost & Steve Rogers FF -
FanfictionEr, ein Soldat aus einer anderen Zeit. Mutig, tapfer und loyal. Verliert dabei nie das Wichtigste in seinem Leben; Ehre, Demut und Freiheit. Er kämpft für die Freiheit, ohne dabei sein eigenes Leben zu berücksichtigen. Denn das hat er, seiner Mei...