The White Queen And Her Soldier - Emma Frost & Steve Rogers FF -

Veränderungen

1 Jahr später ...

Steve

So leise wie es mir nur möglich ist, klettere ich die steinerne Gebäudefassade des ehemaligen Firmensitzes eines Gangsterbosses entlang nach oben.

Als wäre das ganze nicht schon schwierig genug, mich unbemerkt an diesem Gebäude nach oben zu bewegen, in mitten einer Stadt, die selbst in der tiefsten Nacht nicht schläft, hat es auch noch vor einigen Minuten angefangen zu regnen.

Damit ist es nicht nur schwierig die Fassade zu greifen, sondern wäre ein Sturz auf die vielbefahrene Straße unter mir, wahrscheinlich auch tödlich.

Als ich endlich im zwanzigsten Stock des Gebäudes ankomme, ramme ich meinen Ellenbogen in das Fenster. Hoffen wir, dass Natashas und T'Challas Nachforschungen richtig sind und sich zu dieser Uhrzeit die Sekretärin von dem Kerl nicht mehr in ihrem Büro aufhält.

Die Glassplitter fallen leise in das Innere des Gebäudes, während ich mich am Fensterbrett nach oben ziehe und hineinschlüpfe.

Leer.

Ich drücke den Pieper in meinem Ohr. "Ich bin drin. Einsatzbericht. Auf welcher Position seit ihr?"

Rasch sehe ich mich in der Dunkelheit um. Nur durch die funkelnde Beleuchtung von der Birnin Azzaria, einer Stadt in Wakanda, taucht das Büro überhaupt in ein wenig Helligkeit ein.

Gerade genug, damit ich nicht gegen den nächsten Schreibtisch rammle und mir stattdessen den Computer darauf näher ansehen kann.

"Du bist langsam, Rogers. Den USB-Stick habe ich bereits. Ich warte dann am Auto auf euch beide." gibt mir Romanoff durch den Pieper weiter.

Ich verdrehe die Augen. Sie musste ja nicht in das zweit letzte Obergeschoss klettern. Während es regnet.

Kurz warte ich noch darauf, dass sich Emma meldet, doch sie hüllt sich wie auch bei unseren letzten Missionen in Schweigen.

Mit einem kurzen Seufzen mache ich mich an den Computer ran. Nicht, dass ich ein Experte in Sachen Computer bin. Mein Talent beschränkt sich in diesen Sachen nur auf das Nötigste. Aber nachdem mir Natasha und auch T'Challa versichert haben, dass ich hierbei nur eine Datei auf den mitgebrachten USB-Stick laden soll, habe ich dann doch den Job angenommen.

Mit einem kurzen Ping-Laut erhellt sich das Display und ich werde nach dem Passwort gefragt.

Ich tippe die kurze Kombination aus Zahlen und Buchstaben ein, die mir Natasha vor der Mission gesagt hat. Ohne weiter suchen zu müssen finde ich das Dokument, auf dem sich die Umsatzzahlen der letzten Monate befinden sollen.

Viel habe ich nicht über die Mission nachgefragt. Bei T'Challa habe ich seit jeher immer das Vertrauen gehabt, was die Richtigkeit der Missionen angeht, welches mir bei Stark schon lange abhanden gekommen ist. Alles was ich weiß, ist das der sogenannte 'Boss' ein heuchlerischer Kerl sein soll, der sein Geld mit Geldwäsche und Menschenhandel verdienen soll. Mehr brauche ich nicht wissen.

Nachdem ich auf "Speichergerät sicher entfernen" geklickt und den Stick herausgezogen habe, beende ich die Sitzung am Computer mit ein paar raschen Klicks . Der Rückweg wird wohl nicht einfacher werden als der Hinweg. Das Gebäude ist voller Kameras und Laser. Da wird mir wohl nur der Weg über die Fassade bleiben.

Seufzend fahre ich mir durch das feuchte blonde Haar, das ich mir über das letzte Jahr hinweg ein Stück hab wachsen lassen. Zumindest ist es nun so lang, dass ich es mir bequem wieder nach hinten kämmen kann.

Noch einmal drücke ich den Pieper. "Ich komme jetzt raus. Macht euch für die Rückfahrt bereit."

Der Rückweg ist fast einfacher; als der Weg hinauf. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich die Fassade bequem nach unten hangeln kann. Zurück bei unserem Fluchtauto sehe ich allerdings nur Natasha. Tief seufzend steige ich ein.