Steve
"Und du bist dir wirklich sicher, dass es er ist?" frage ich Emma, nachdem Sharon und Sam aufgebrochen sind, um die restlichen Avengers versammeln.
Sie nickt benommen neben mir auf ihrem alten Schlafsofa. Sie wirkt von der Erkenntnis, dass ausgerechnet ihr ehemaliger Lehrer Michael zugleich auch der Bruder von Peggy ist, mehr mitgenommen als von ihrer Schulterverletzung. Ihre Augen sehen verständnislos zu ihren Fingern herab, die in ihrem Schoss einander verflochten sind. "Vor dir gab es nur zwei Kerle, mit denen ich im Bett war. Scott und Michael. Michael war mein Lehrer damals in Geschichte gewesen. Ich war zu der Zeit in einer schwierigen Phase gewesen. Meine Kräfte traten zum ersten Mal auf. Ich hatte die ganze Zeit nur Kopfschmerzen und Nasenbluten. Niemand wollte irgendwas mit mir zu tun haben, dem Mädchen, dass komplett neben sich stand und seltsame Dinge tat - außer Mr. Carter. Es war damals eine total dämliche Idee von mir gewesen, mich auf ihn einzulassen, aber er war der Einzige, der sich um mich gekümmert hat. Mehr als meine Eltern, mehr als meine Schwestern oder irgendwer sonst. Michael hat mich nicht ausgelacht, sondern mir Hilfe angeboten."
Ihre Wangen färben sich puderrot. "Irgendwie ist uns die ganze Sache damals über den Kopf gewachsen. Ich war nur eine mittelmäßige Schülerin, bis die Kopfschmerzen anfingen und ich überall Stimmen hören konnte, von Leuten, die gar nicht mit mir sprachen. Ich bin ständig und bei jeder Gelegenheit zusammengebrochen, weil sich mein Körper völlig neu ordnen musste. Alle fanden mich komisch, bis wir unseren ersten Test geschrieben haben, in denen ich alle Antworten in den Köpfen der anderen hören konnte. Niemand verstand es, warum ich fort an nur noch Bestnoten geschrieben habe. Außer Michael. Er war der, der sich für mich Zeit genommen hat und mich, wenn ich wieder das Bewusstsein in der Öffentlichkeit verloren hatte, beschützte. Auch wenn er selbst nicht wirklich verstand, was mit mir los war. Erzählt habe ich es ihm ja nie. Wahrscheinlich dachte er, ich hätte irgendeine Autoimmunkrankheit oder so.
Irgendwann ... na ja, da war halt etwas zwischen uns. Mehr aus der Not heraus und komplett unbeholfen, aber damals habe ich genau das gebraucht. Jemand, der für mich da war und mich so nahm, wie ich war."Seltsamerweise fühle ich nichts schlechtes in mir wie Eifersucht oder Hass auf Michael. Ganz im Gegenteil. Wenigstens war er für sie da, als es ihr so schlecht ging und ich ... nun ja, selbst noch im Eis lag und von Mutanten genauso wenig wusste, wie von Emma. "Wie hat es damals geendet?" frage ich sie und rutsche noch ein kleines Stück näher an sie heran. Ihr süß-frecher Duft nach Zitrone steigt zu mir auf.
Emma seufzt tief und hebt den Kopf an. Sie sieht die gegenüberliegende Wand mit dem Flachbildschirm und der, darüberhängenden Uhr an. "Eigentlich hat es geendet als es angefangen hat.
Ich konnte Michaels Gedanken lesen und er war nicht gerade zurückhaltend, wenn es um den Bau meines Körpers ging. Ich war zu der Zeit nicht nur in meiner Mutantenphase, sondern steckte auch mitten in der Pubertät und die hat mich ziemlich schnell wie eine Frau aussehen lassen. Zumindest was meinen Vorderbau anging. Aber es gefiel mir damals sowas zu hören und nicht, wie blöd meine damals noch braunen Haare an meinen Kopf herunterhingen oder dass ich mir eh alles herausnehmen dürfte, weil meine Eltern eine beträchtliche Summe Geld gehört.
Eines Abends fuhr mich unser Chauffeur von meinen Reitstunden zurück zum Grundstück meiner Eltern. Es regnet und unser Chauffeur Bryce hielt mitten auf einem schlammigen Weg an. Unser Motor war tot und er versuchte per Handy irgendjemanden zu erreichen. Aber die Verbindung fehlte und er zog los, um irgendwo Netz zu finden. Also saß ich alleine im Auto. Bis Michael mit seinem Auto vorbei kam. Er bot mir an, mit seinem Wagen eine kleine Runde zu drehen. Am Anfang wollte ich nicht - Bryce kam ja bald zurück und sollte nicht glauben, dass ich verschwunden sei, aber die Gedanken, die Michael in sich trug, verleiteten mich doch zu ihm.
Wir fuhren eine Weile, ich schlief ein, wurde aber von seinen Gedanken geweckt.
Sieh dich an.
So clever. So wunderschön.
Wer bist du, Emma Frost?
Und warum war keines der Mädchen so wie du, als ich damals auf die High School ging?
Oder auf dem College.
Es war genau das, was ich seit langem so gerne hören wollte. Schließlich habe ich nie ein Kompliment von meinen Eltern bekommen. Nur wilde Beschimpfungen, wieso ich nicht so gut wie meine älteste Schwester war. Und irgendwas in mir ist daran explodiert und ich .. ich habe ihn geküsst, weil ich glaubte, er wolle mich wirklich.
Aber er war es dann, der explodierte. Er glaubte mir nicht, dass ich seine Gedanken lesen konnte und setzt mich vor der Villa meiner Eltern ab.
Ich hörte lange nichts mehr von ihm. Er hat sofort nach unseren Kuss die Klasse gewechselt. Erst ein paar Monate später als viele wussten, wer ich wirklich war, begegnete ich Michael wieder. Die Chemie war sofort wieder da und ich kleines unbeholfenes Ding, sprang sofort wieder auf den Michael-Carter-Zug auf. Es war schnell, es war unbeholfen und immer nur zwischen den Pausenzeiten, in denen wir uns dann sehen konnten. Mehr Zeit hatten wir ja nicht gehabt, uns zu sehen und ich wollte zu der Zeim den Mann alles von mir geben, was ich hatte.
Ich zählte die Tage, bis ich meinen Abschluss haben würde und wir es dann offiziell mit uns machen könnten. Tja, aber da gab es schon eine Neue, ehe ich meinen Abschluss erreicht hatte. Er ließ mich fallen. Einfach so, als sei ich nichts wert gewesen. Als sei mein größtes Geschenk - meine Liebe und meine Jungfräulichkeit - ihm absolut nichts wert gewesen. Und es endete, ehe es angefangen hatte."
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The White Queen And Her Soldier - Emma Frost & Steve Rogers FF -
FanfictionEr, ein Soldat aus einer anderen Zeit. Mutig, tapfer und loyal. Verliert dabei nie das Wichtigste in seinem Leben; Ehre, Demut und Freiheit. Er kämpft für die Freiheit, ohne dabei sein eigenes Leben zu berücksichtigen. Denn das hat er, seiner Mei...