Kapitel 14🦋

6 0 0
                                    

Lautes Gekreische und Gelaber füllte die Hallen der Schule. Ich setze mich nach draußen und wartete auf Piet, den ich einfach in meine Arme zog als er ankam. "Endlich wieder jemand normales", schmunzelte ich.

Mein Gegenüber lächelte: "Ich hab dich auch vermisst.."

"Willst du heute nach der Schule mit zur meiner besten Freundin? Ich hab sie schon eine Weile nicht gesehen und um ehrlich zu sein, mache ich mir etwas Sorgen, also bist du dabei?", ich sah den Brillenträger an, welcher nickte.

"Klar..ich schreib eben meiner Mutter, dass ich später komme", lächelte er süß und zog sein Handy aus der Tasche, "Wie war eure Klassenfahrt?"

Ich seuftze: " Eine Mischung aus Verwirrung, Anstrengung und Bleh."

"Meine Mutter sagt ja..", er steckte sein Handy wieder weg und sah mich wieder an, seine dünnen Beine hatte er angewinkelt, "und das klingt ja nicht so geil. Habt ihr was gelernt dabei?"

"Gelernt? Das war nichtmal annähernd ein Aspekt. Selbst Herr Boggart hab ich die Tage nicht gesehen, er hat uns in die Obhut von Campleitern gegeben und hat sich dann zurück gezogen."

Piet lachte leise: " Irgendwie musste ja sowas kommen. Aber du bist heile zurück gekehrt und das freut mich.."
Sein Gesichtsausdruck war süß und lieblich, sowie auch seine Stimme.

"Wenigstens Einer der sich um mich sorgt", schmunzelte ich und umarmte ihn nochmal, "Treffen wir uns gleich wieder hier?"
Der Jüngere nickte und wir begaben uns erneut in unsere Klassen um den Unterricht fortzuführen.

Später auf dem Weg mit Piet zu Lou fragte er mich etwas was ich ungern beantwortete: "Warum trägst du immer diese Handschuhe Sev? Ich hab dich noch nie ohne gesehen.."

"Das wissen nur zwei Leute und das soll auch so bleiben..vielleicht erfährst du es ja irgendwann mal..", erwiderte ich und biss mir kurz auf meine Unterlippe.

"Das macht es nur noch interessanter..aber okay..", er richtete seine Nerdbrille und ging einfach weiter mit mir, "Ist es noch weit?"

"Nein, nur noch ein Stück..es ist nicht so weit entfernt wie dein Haus", lachte ich leise und bog in die Straße ein in der Louisa wohnte, "da vorne ist es schon."

Ich deutete auf das weiße Haus, mit den dunkel Blauen Fenstern.
"Ich denke du wirst Lou mögen, ihr habt die selbe Größe..", grinste ich kurz doch der Kleinere schlug mir gegen den Arm, "Aua.."

"Selbst Schuld. Sag nicht, dass ich klein bin. Ich wachse noch, du wirst schon sehen", er hatte ein motziges Gesicht mit Schmolllippe.
Ich blieb kurz stehen und kniff ihm mit meinen Händen in die Wangen.

"Aber du bist so süß, wenn du schmollst", meinte ich und lachte er zappelte etwas und ich ließ ihn los, legte einen Arm um seine Schultern und ging dann weiter.

Nach eins, zwei Minuten kamen wir an dem Haus an und ich klingelte.
Lou öffnete die Tür und ich lächelte sie an: "Hey..ich hab einen Freund mit gebracht, ich hoffe es stört dich nicht..ich wollte etwas Zeit mit dir verbringen."

"Oh Severin hat einen Freund, krass", lachte sie und schloss mich in Ihre Arme.

"Du bist gemein ", meinte ich und erwiderte die Umarmung, "Also, das ist Piet."

Wir beide folgten Lou ins Haus und in ihr Zimmer, aber da saß noch eine Person.

"Wer ist das Lou?", fragte ich verwirrt und sah sie an.

"Du bist nicht der Einzige der einen neuen Freund hat Sev", sie setze sich neben den Blonden, fies guckenden Kerl, welcher sofort einen Arm um sie legte, " Das ist Frederic.."

Ich biss mir auf die Lippe: "Hey..ich bin Severin und das ist Piet.."

"Hey..", murmelte mein kleiner Begleiter, er wirkte eingeschüchtert. Das war ich aber auch. Wir setzen uns zusammen auf Lous Couch, sie und Frederic saßen auf ihrem Bett.

"Wie habt ihr beiden euch kennengelernt?", fragte ich die beiden und spürte wie Piet nebenbei etwas näher an mich rückte.

"Naja..das war so. Auf dem Weg zur Schule sind wir gegeneinander gelaufen und ich bin deswegen hingefallen.."

"Und dann hab ich sie zum Kaffee eingeladen", er sprach zum ersten Mal. Seine Stimme war tief, normalerweise fand ich sowas attraktiv, aber seine war kratzig und überhaupt nicht melodisch.

Er für sich durch seine gegelten Haare und seine blauen Augen lagen auf Lou, die weiter sprach: "Und naja, dann haben wir uns besser kennengelernt und sind jetzt zusammen."

"Ihr kennt euch aber noch nicht sonderlich lang", meinte ich. Sonderlich erfreut über diese Tatsache war ich nicht.

"Na und? Es klappt halt", meinte meine beste Freundin schnipisch.

"Wie lange kennt ihr beiden euch denn schon?", meinte Frederic zu mir.

"Noch nicht lang, ich hab ihn an seinem zweiten Tag an unserer Schule angesprochen..", schmunzelte Piet freundlich.

"Das ist auch nicht sonderlich lang", meinte Fred wieder, dann wand er sich zu seiner Freundin, " Warum sind die beiden überhaupt hier? Ich will lieber mit dir alleine sein."

Louisa lachte leise auf: "Severin ist mein bester Freund, er darf so oft hier sein wie er will."

Die Beiden unterhielten sich und der Junge neben mir zog mich an meinem Ärmel etwas näher zu ihm runter um zu flüstern: "Findest du ihn auch so unsympathisch oder finde nur ich das?"

Ich schmunzelte: "Nein..Dito."

"Auch mit diesem kleinen Schoßhündchen?" Meinte er etwa Piet? Das vermieste mir meine Laune ungemein.

"Schoßhündchen?", meinte nun der Jüngere.

Frederic setze sich auf und sah zu uns: "Natürlich. Es ist doch kaum zu übersehen wie sehr ihr auf euch steht und da rumtuschelt. Das ist so ekelig. Lou wie kannst du nur mit so Einem befreundet sein."

Ich war geschockt und wütend.
"Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt? Ist das dein Ernst? Piet und ich haben uns gerade erst kennengelernt und wir sind nicht so weit eine Beziehung einzugehen."

Frederic lachte auf: "Hahaha ich wusste es. Zwei Schwuchteln."

Ich sah Hilfe suchend zu Louisa, sie sah mich nicht wirklich an: "Ihr solltet jetzt gehen."
Die Worte taten mir mehr weh als ich erwartet hätte. Ich nahm Piets Hand und zog ihn raus aus dem Haus.

"Es tut mir so leid..ich..ich wollte nicht..", meinte er aufeinmal und ich blieb wieder stehen und umarmte ihn.
"Du hast doch gar nichts gemacht..Der Typ hat sie doch nicht mehr alle..ich kann nicht glauben, dass meine beste Freundin mit so jemanden zusammen ist. Er scheint nichtmal intellektuell gebildet zu sein und dann auch noch so homophob. Gott.", ich regte mich mehr auf als ich sollte, "Wie kann Lou nur so blind sein und dann hat sie mich nichtmal verteidigt..", meine Stimme verwandelte sich schlagartig von wütend zu traurig und verletzt.

Danach schwiegen wir eine Weile, ich brachte ihn nach Hause und lief dann selbst zu meinem. Es dauerte natürlich etwas, aber die Zeit nutze ich um Louisa zu schreiben und ihr meine Meinung zu sagen, wie ich sie auch schon Piet gesagt habe.
Ich war einfach enttäuscht von ihr.

The FireButterfly {boyxboy} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt