Kapitel 16🦋

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Als Lukka auf mich zu kam wusste ich schon es war etwas los. Ich hatte sie und Kai auf der Bank uns gegenüber reden sehen.

"Hey Piet, darf ich ihn mir ausleihen?", ich fand es direkt schon komisch, dass sie Piet ansprach und nicht mich.

Mittlerweile war Piet mein bester Freund und so lächelte er auch: "Ja natürlich..bis später.~"
Ich seuftze innerlich und stand auf, überließ dem Jüngeren das Buch, was wir gerade gemeinsam gelesen haben und folgte Lukka.

"Was gibt's?", fragte ich und folgte ihr hin zu unserem Klassenraum.

"Was ist das mit Piet?"

Ich zog eine Augenbraue hoch und fuhr mir durch meine dunkel braunen Haare: "Woher kennst du ihn? Und was meinst du?"
Sie sah mich mit einem "Dein Ernst?"- Blick an und sprach dann erneut: "Kai hat sich gerade über euch Turteltäubchen beschwert, als er gesehen hat, wie du einen Arm um ihn legst. Er streitet zwar alles ab, aber ich denke wirklich er steht auf dich."

Ich musste schmunzeln, ich fand es irgendwie süß wie Kai sich verhielt, doch verstand ich nicht was er zwischen mir und Piet sieht.. Wir waren einfach nur Freunde.

"Du weißt, dass es schon ziemlich fies ist, ihn hinter seinem Rücken zu verkuppeln", auf Piet ging ich gar nicht ein in meiner Antwort.

Sie verdrehte die Augen: "Was soll ich sonst tun? Er packt es nicht allein, er würde nie den ersten Schritt machen. Das weiß ich. Also mach du ihn, wenn zwischen dir uns Piet nichts läuft."

"Tatsächlich mag ich Kai, auch wenn er so ist..", ich machte eine kleine Pause, mir vielen die Worte ihn zu beschreiben, "..Wie er nunmal ist. Ich probier etwas und wenn ich die Wette gewonnen hab, komme ich sofort zu dir. Ich gehe nicht davon aus, dass er sich auf mich einlassen würde. Ich mein nur, guck mich an."

Sie lachte, mit einem wirklich schönem Lachen, auf: "Er ist total eifersüchtig. Also bitte."

Sie verdrehte nochmal kurz die Augen und gingen dann endlich in den Klassenraum.

Nach der Schule traf ich mich noch kurz mit Piet, ich sagte ihm aber nur, dass er das Buch behalten kann und verabschiedete mich dann.
Ich wollte noch mit Kai sprechen.

Ich fand ihn hinterm Schulgebäude in einer Ecke am rauchen.
Meine Hände hatte ich in der Hosentasche und so ging ich auch zu ihm. Ich musste ihn von oben bis unten mustern, er trug wieder ein glänzendes, mit Blumen bedrucktes Hemd.

"Ach deswegen hast du immer so eine raue Stimme", schmunzelte ich und stellte mich neben ihn an die besprayte, kalte Wand.

"Was willst du von mir? Und wie hast du mich hier gefunden?", konterte er einfach nur. Ich bekam den Zigarettenrauch ins Gesicht und verzog es kurz leicht.

"Das war nicht schwer..Ich wollte mit dir reden"

Er schmiss die Kippe auf den Boden und tritt kurz auf sie drauf: "Warum sollte ich mit dir reden Schwuchtel?"

Ich sah ihn an: "Was hast du gerade gesagt? Ist das dein Ernst? Ich wollte nur mit dir reden und du beleidigst mich direkt?" Ich stellte mich ihm gegenüber, statt an die Wand. Was ihn direkt zu einschüchtern schien.

"Bleib doch mal ruhig", er sah mich an, "Ich sag doch nur die Wahrheit und jetzt lass mich in Ruhe, ich will nach Hause", er versuchte sich an mir vorbei zu drängeln, doch ich ließ ihn nicht vorbei. Stattdessen trat ich näher an ihn ran, ich stütze mich mit einer Hand an der Wand ab.

Wir waren uns so nah wie bei der ersten Begegnung, als er mich an den Spind gedrückt hat. Ich grinste leicht: "Wo ist denn dein Temperament aufeinmal geblieben?"
Man sah in seinen schönen blauen Augen leichte Panik, ich legte sanft meine andere Hand an seine Wange, strich leicht über sie und platzierte sie anschließend unter seinem Kinn um es etwas in meine Richtung zu drücken.
Danach legte ich meine Lippen auf seine, ich spürte wie er sich dabei anspannte, doch küsste ich ihn weiter und er ließ sich drauf ein.

Malachai entspannte sich etwas und erwiderte den Kuss vorsichtig, ich konnte nicht anders als leicht zu grinsen. Er schmeckte etwas nach dem Tabak von der Zigarette, aber das störte mich rein gar nicht. Nebenbei platzierte ich die Wand von der Hand an seiner Hüfte und zog ihn näher an mich ran.

Aufeinaml drückte er mich von ihm weg, bzw. schubste mich weg und das nicht sanft: "Gott du bist doch bescheuert! Was ist falsch bei dir?"

Er schubste mich erneut und diesmal fiel ich hin. Kai kam zu mir auf den Boden und schlug mir wieder mal ins Gesicht, diesmal aber nicht so stark wie beim ersten Mal.
Ich musste Lachen, ich hatte die Wette gewonnen.

"Bist du endlich fertig..? Ich habs verstanden", meinte ich müde, ich hab diese Schläge einfach eingesteckt, es waren nur drei, doch ich spürte wie meine Wangenknochen wieder anschwillten.

Ich schloss meine Augen und seuftze einfach. Ich hörte Kai noch wie er weg lief, aber ich blieb noch eine Weile im Dreck liegen.

Bis ich mich aufgerappelt hatte waren bestimmt 10 Minuten vergangen, ich schnappte mir meine Tasche und ging nach Hause.
Ich fand es einfach nur lächerlich, er hat meinen Kuss erwidert, trotzdem hat er mich geschlagen. Malachai war komplizierter als jede oder jeder Andere mit denen ich etwas hatte und Lukka hatte recht was ihn betraf.

Ich machte mir nicht weiter Gedanken auf dem Weg nach Hause und lief so in den Trailerpark hinein. Es ist sonst ja auch nie was passiert.

Durch meine Kopfhörer hallte meine Lieblingsmusik und ich hörte nichts und niemanden, doch dann sah ich sie plötzlich.
Butterflies und natürlich war einer von ihnen Kai, ich lief schnell hinter einen Wohnwagen und packte meine Kopfhörer in meine Tasche um meine Feinde zu hören.

Sie riefen: "Komm raus Sev, wir haben dich gesehen!"
Ich wollte schnell abhauen und lief rechts um den Wohnwagen doch genau da rannte ich in die Arme der vier Jungs.
Es waren Kai, Malachai, Leon und Franklin.

Leon packte mich am Kragen und hielt mich fest. Malachai fing an zu sprechen:"Verdammt verfolgst du uns etwa Severin? Ist das nicht etwas peinlich? Stehst du etwa auf uns?"

Es war ziemlich leichtsinnig von ihm so etwas zu sagen: "Nein aber du vielleicht auf mich. Ich glaube du hast Sehnsucht nach mir, so oft wie du mich schon geschlagen hast.."
Ich grinste kurz gehässig.

"Er hat mal wieder ne große Klappe, echt krass wie sehr eine Person nerven kann", mischte sich Franklin ein.
Es fingen alle an auf mich einzupreschen, als hätten sie nichts besseres zu tun. Schmerz durchzog erneut meinen gesamten Körper.

"Vier gegen Einen ist ziemlich unfair Jungs", meinte plötzlich eine tiefe Männerstimme, aber eine die ich nicht kannte, "jetzt verpisst euch und lasst den Jungen in Ruhe."
Ich sah zu meinem Retter und er half mir auf, die Anderen zischten schnell mit etwas Gefluche ab.

"Alles in Ordnung?", fragte der ältere Mann mich und ich schüttelte den Kopf, ich stütze mich aus Reflex an ihm ab. Alles wurde schwarz um mich herum und kurz darauf verlor ich sämtliche Kontrolle über meinen Körper.

The FireButterfly {boyxboy} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt