Kapitel 24🦋

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Nachdem ich meinem Vater gestern gesagt hatte, dass es okay wäre, wenn er mich den Anderen offiziell vorstellt, hat er sofort eine Nachricht rumgehen lassen. Heute um 4Uhr am Nachmittag sollten sich die FireButterflies im Blackstone's treffen, da Aleksander eine Ansprache zu machen hatte.

In der ersten Pause der Schule saß ich bei Lukka und Ben am Tisch und machte ein paar Hausaufgaben, die ich noch zu erledigen hatte. Ich lauschte dabei ihrem Gespräch.
Lukka war ziemlich nervös: "Denkst du, er hat herausgefunden wer der Verräter ist? Ich habe so Schiss davor..ich kann nicht glauben, dass es einer von uns sein kann.."

Ich sah auf. Malachai setze sich neben mich und mischte sich in das Gespräch ein. "Lukka wir sind alle besorgt deswegen, aber wenn er ihn hat, dann ist ja alles in Ordnung oder nicht?"
Sie nickte leicht und aß seufzend ihr Sandwich auf.

Nach der Schule lief ich nach Hause und ja ich hatte auch überhaupt keine Probleme mehr, es mein Zuhause zu nennen. "Da bist du ja endlich..", war das Erste was mein Vater zu mir sagte, als ich die Tür hinter mir zu warf.
"Ja ich bin da..", schmunzelte ich und warf meine Tasche in die Ecke. Ich war nervös, ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte und ich hatte Angst, dass die Anderen mich hassen wenn sie die Wahrheit erfuhren..

Ganz zuversichtlich gingen wir gemeinsam ins Blackstone's, es war noch keiner da. Offiziell öffnete es erst in einer halben Stunde.
Mein Vater und ich setzen uns in ein Hinterzimmer und warteten. Das Zimmer war nicht sonderlich groß, es stand ein Tisch mit vier Stühlen darin und an der Wand hingen lauter komischer Dinge. Eine Angel zum Beispiel.
Die Bardame kam nach einer halben Stunde herein und meinte, dass der Großteil von uns da ist.
Also auch Malachai..auf seine Meinung legte ich viel. Er bedeutete mir einfach zu viel.

Aleksander trat also hinaus. Ich hörte wie alles Still wurde und wie der Mann seine Stimme erhob: "Na Leute..ich habe nur eine kleine Ankündigung zu machen. Es ist nichts Schlimmes, manche von euch sehen aus, als hätten sie einen Geist gesehen. Und es geht auch nicht um dieses gewisse andere Thema..da sind wir leider noch nicht weiter gekommen."

"Was ist es denn jetzt nun?", fragte Malachai, was mich zum schmunzeln brachte, er war immer so ungeduldig. Ich stand auf und ging aus dem Zimmer, blieb jedoch in einer dunklen Ecke stehen um meinen Vater aussprechen zu lassen.
"Ich möchte euch jemanden sehr wichtiges vorstellen. Lange Zeit haben wir uns nicht sehen können, doch ist er vor einer Weile wieder in mein Leben zurück gekehrt. Ein paar von euch kennen ihn sogar. Darf ich vorstellen, meinen Sohn Severin.."

Ich trat aus der dunklen Ecke und stellte mich neben meinen Vater. Ich traute mich gar nicht in die Gesichter meiner Freunde zu sehen, doch wagte ich es nach ein paar Sekunden.
Jeder von ihnen war überrascht und auch irgendwie entsetzt.
Der Junge mit den Locken stand aufeinmal auf und lief raus, viele sahen ihm nach. Hatte ich ihn etwa verletzt?
Ich sah kurz Dad an, der mir zunickte als Bestätigung gehen zu dürfen. Ich lief hinter Kai her und ich fand ihn dort wo er mich letzens aufgegabelt hatte.

"Kai..?", ich wollte seine Hand nehmen, doch er zog sie weg.
"Wieso hast du es uns nie gesagt?! Denkst du wir hätten dich dann auch nur einmal angerührt?!", er sah mich kurz an und schubste mich leicht weg. Ihm stiegen Tränen in die Augen. Es hatte ihn wirklich verletzt.

"Malachai..beruhig dich..ich bin euch doch nicht böse, es ist mir egal was passiert ist. Gott stell dich doch nicht so an", meinte ich und in mir kochte etwas Wut hoch, da er immer so dickköpfig war.
Ich packte ihn wieder und wollte ihn eigentlich in meine Arme ziehen, aber er wehrte sich und zappelte, was mir definitiv zu viel wurde.
Ich griff ihn etwas fester an der Hüfte und drückte ihn an die Wand, dann küsste ich ihn einfach. Der Dunkelblonde hörte langsam auf sich zu wehren und erwiderte meinen Kuss sanft und vorsichtig.

"Jetzt weiß ich mit was ich dich besänftigen kann..", ich schmunzelte kurz und fuhr mit meinen Daumen sanft über seine Wange, "Ich hab es dir gerade schon gesagt, ich bin dir und den Anderen nicht böse..ich hab gesehen, was für tolle Menschen ihr alle seid und ich wollte endlich dazu stehen wer ich nunmal bin."

Er sah mir in die Augen und nickte leicht. Dann vergrub er seinen Kopf in meiner Halsbeuge, er war ruhig und schloss die Augen. Wir umarmten uns eine Weile.
"Die Anderen vermissen uns bestimmt schon", murmelte er an meinen Hals und seine Atmung kitzelte an der Haut. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn nochmal innig, was er sofort erwiderte.

"Was ist das jetzt zwischen uns beiden?", ich sah ihm in die Augen, aber er wich meinem Blick aus, ich wartete kurz, bekam aber keine Antwort.
"Ich weiß genau, dass es mir so wie es jetzt ist, nicht reicht. Also frag ich dich nur ein Mal..Willst du mit mir zusammen sein Malachai? Wir müssen es auch keinem sagen..", ich schmunzelte leicht und wickelte eines seiner Locken um meinen Finger.

Mein Gegenüber biss sich auf die Unterlippe und schlang dann seine Arme etwas stürmischer um meinen Nacken, er küsste mich von sich aus und das ziemlich ernergisch.
"Also ist das ein ja?", grinste ich.

"Soetwas hat mich noch nie jemand gefragt..", hauchte er und nickte nur mit einem kleinen, aber süßem Lächeln auf den Lippen, "Wir sollten wieder reingehen."
Ich stimmte ihm zu und löste mich sanft von ihm. Gemeinsam gingen wir also zurück ins Gebäude, die Anderen unterhielten sich, doch es wurde still, als wir wieder reinkamen.

"Alles geklärt?", fragte mein Vater und ich nickte. "Gut, dann hab ich jetzt noch was für dich. Komm her."
Ich ging zu ihm. Wieder nervöser biss ich mir auf die Lippe, auch weil das mit Kai und mir gerade ziemlich offensichtlich war, aber das versuchte ich zu verdrängen.
Aleksander kam mit einer schwarzen Jacke auf mich zu, ich drehte mich um und er half mir dort hinein zu schlüpfen.
Ich wusste genau was es war. Eine Butterfly- Kutte.

Meine Freunde und Malachai fingen an zu jubeln, klopften mir stolz auf die Schultern und schlossen mich in kurze Umarmungen.
Die Lederjacke saß wie eine zweite Haut auf meinen Schultern. Lukka freute sich wie verrückt und war viel weniger schockiert. Genauso auch Benjamin.

"Irgendwie hab ich's vermutet..", murmelte das Mädchen in unserer Truppe und lächelte sie an. Sie war mir eine gute Freundin geworden.
Dadurch das wir gemeinsam arbeiteten unterhielten wir uns natürlich auch oft und viel und da Ben immer um sie rumlungerte war es mit ihm das Gleiche.

"Deine große Klappe behälts du aber, oder? Ich brauch ja schließlich immernoch Gründe um dich verdreschen zu können", lachte Malachai wieder ganz selbstbewusst und seine blonden Haare schimmerten in dem Licht wie Kupfer und das bemusterte Satinhemd leuchtete bunt auf.

"Natürlich.", grinste ich kurz, "Ich werde mir den Spaß doch nicht entgehen lassen, dich zu provozieren."
Kai wusste ganz genau was ich meinte, denn er wurde sofort rot im Gesicht und wendete sich ab von mir.

Es waren heute nur schöne Dinge passiert, ich hoffe dies wird sich nicht so schnell ändern in den nächsten Tagen.

The FireButterfly {boyxboy} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt