KAPITEL 2

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Kat hörte ein leises Klopfen

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Kat hörte ein leises Klopfen. „Süße, können wir bitte rein kommen?" „Geht weg!", rief sie in ihr Kissen. Kurz dachte sie, die Beiden wären gegangen, doch dann hörte Kat wie die Tür aufging. „Wir wollen nur mit dir reden.", sagte Sam sanft und setzte sich zu ihr auf das Bett. Katlin ignorierte ihn. „Ich weiß wie schwer das für dich sein muss. Uns fällt das auch nicht leicht." Er strich ihr sanft über den Rücken während er mit ihr sprach. „Wir lieben dieses Haus wirklich, aber keiner von uns ist in der Lage das Schlafzimmer unserer Eltern oder Papas Arbeitszimmer zu betreten oder auch nur daran vorbei zu gehen ohne, dass es höllisch weh tut. Wir können nicht einfach so tun als gäbe es sie nicht und sie zu stauben lassen, aber etwas an ihnen zu verändern scheint auch unmöglich." Sam machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach: „Wir glauben, dass wenn wir in diesem Haus bleiben uns der Schmerz für immer gefangen hält und wir nicht in der Lage sind wirklich weiter zu machen und glaub mir das würden Papa und Mama nicht für uns wollen." Kat hob langsam den Kopf und schaute Sam an. Jake stand hinter ihm verschränkten Armen und schaute auf den Boden. „Und was ist mit dem Badezimmer?", fragte sie und konnte beobachten wie Jakes Muskeln sich kurz anspannten, oder bildete sie sich das nur ein. „Du bist mittlerweile 17 Süße und brauchst vor der Schule bestimmt ewig. Wenn wir uns weiterhin zu dritt ein Bad teilen, schaffen wir es nicht alle pünktlich aus dem Haus und das Bad unserer Eltern können wir schlecht benutzen, da es mit ihrem Schlafzimmer verbunden ist und keiner von uns dadurch will." Das klang einleuchtend, aber hatte Jake vorhin nicht etwas anderes gemeint? Ihr Kopf tat weh vom Weinen und sie konnte sich nicht mehr an seinen genauen Wortlaut erinnern. Sam riss sie aus ihren Gedanken: „Wir müssen das Haus nicht sofort verkaufen, vielleicht finden wir eins was mit unserem aktuellen Budget bezahlbar ist oder vermieten es erstmal in Ordnung?" Kat nickte, ihre Brüder hatten Recht. Das Haus enthielt zu viel Erinnerung und wenn sie hier bleiben würden, blieben sie ewig in der Vergangenheit und in ihrem Schmerz gefangen; es fühlte sich dennoch nicht richtig an. Sam strich ihr die Haare aus dem Gesicht und lächelte, während Jake sich hinter ihm merklich entspannte. „Ich mach uns jetzt etwas zu Essen und morgen können wir in Ruhe nach Häusern suchen, oder wir beauftragen einen Makler. Was die lieber ist." Sam gab ihr eine Kuss auf die Stirn und er ging mit seinem Bruder nach unten. Kat schloss die Augen, sie fühlte sich nicht wirklich bereit dafür, aber sie musste dabei auch an ihre Brüder denken und vermutlich würde es sowieso lange dauern ein passendes Haus zu finden.

In den nächsten Tagen guckten die Geschwister sich ein paar Häuser an, doch keins schien den Ansprüchen aller gerecht zu werden. Jake bestand auf drei getrennt Badezimmer, Sam wollte eine große Küche und Katlin wollte einen Garten mit Pool. Da ihre eigene Suche erfolglos schien, beauftragte Sam eine Maklerin, die ihnen schon nach wenigen Tagen ein Haus präsentierte, welches fast perfekt schien.

„Das ist viel zu weit weg von meiner Schule, von dort aus brauche ich ewig mit dem Bus.", nörgelte Kat während ihre Brüder die Augen verdrehten. „Katlin", sagte Jake „wir haben in der Nähe deiner Schule kein Haus gefunden, mit dem du zufrieden warst und dieses ist perfekt. Du wirst es überleben." „Ich werde nicht fast zwei Stunde zur Schule fahren!", sagte Kat nun lauter. „Na gut wir fahren dich bis du 18 bist und dann kriegst du dein eigenes Auto.", beschwichtigte Sam seine Schwester. „Wirklich?!", riefen Kat und Jake, doch letzterer schien sich nicht darüber zu freuen. „Wenn das der einzige Weg ist dich dazu zu kriegen dir das Haus wenigstens anzugucken.", sagte Sam und lächelte sie an. Jake schien zu knurren beließ es aber dabei und Kat fiel ihrem großen Bruder um den Hals. „Danke!", rief sie und küsste ihn auf die Wange.

Bereits einen Tag später besichtigten sie das Haus und Kat war überwältigt. Es war traumhaft schön mit einem riesigen Garten, der das gesamte Haus umgab. Im unteren Stockwerk befand sich eine offene Küche mit einem großen Wohnzimmer und ein kleines Gästebad. Kat konnte durch die Terrassentür den Pool sehen und wäre vor Freude fast in die Luft gesprungen. 

„Oben befinden sich drei Schlafzimmer mit einem jeweils angrenzenden Badezimmer. Zum Garten hinaus ist das größte Zimmer.", erklärte die Maklerin während sie die Treppen hoch gingen. Als sie das letzte Zimmer betraten stockte Kat fast der Atem. Es war einfach wunderschön. Vom Fenster aus hatte man einen tollen Blick über den Garten und dahinter befand sich ein Wald. Die Fensterbank war breit genug um darauf gemütlich zu lesen und es gab genug Platz im Zimmer für ihre Bücher und sogar ein weiteres Bücherregal. Jake schlang von hinten die Arme um ihre Schultern. „Und gefällt es dir?", flüsterte er an ihr Ohr. Ein wohliger Schauer lief Kat über den Rücken, bei seiner wohlklingenden tiefen Stimme. „Es ist perfekt.", sagte sie während sie ihren Kopf an seine Brust legte. Jake löste sich nach einem kurzen Moment wieder von ihr und drehte sich zu Sam, welcher mit der Maklerin sprach. Katlin hätte gerne noch länger so gestanden. Sie vermisste die Nähe, seitdem beide ausgezogen waren. Aber auch schon vor ihrem Umzug hatte sie das Gefühl gehabt, dass ihre Brüder sie nicht mehr so oft ihn den Arm genommen oder auf dem Sofa mit ihr gekuschelt haben, sondern ihr immer mehr aus dem Weg gegangen waren. „Es gefällt ihr.", sagt Jake freudestrahlend zu seinem Bruder. „Wirklich? Das ist großartig!", freute sich auch Sam und die Maklerin schien ebenfalls zu frieden. Bei dem Anblick der freudigen Gesichter, hatte Kat nun doch das Gefühl, dass dies die richtige Entscheidung war.

Wieder zu Hause rannte Kat hoch in ihr Zimmer um ihre beste Freundin Emma anzurufen. Diese ging bereits nach zweimal klingeln dran. „Hallo, Katy?", fragte Emma überrascht. „Wir haben es gefunden!", rief Kat ins Handy immer noch außer sich vor Freude. „Was habt ihr gefunden?" Emma schien etwas verwirrt. „Das perfekte Haus! Es hat einen riesigen Garten und einen Pool und mein Zimmer erst. Es ist ein Traum. Ich weiß, ich wollte den Umzug eigentlich nicht, aber dieses Haus. Du musst mir unbedingt helfen mein neues Zimmer einzurichten!", erzählte Kat ohne Punkt und Komma drauf los. Emma schien einen Freudenschrei auszustoßen bevor sie Kat in ihrem Redeschwall unterbrach: „Das ist ja großartig! Ich freu mich riesig für euch. Morgen nach dem Frühstück komme ich direkt vorbei zum planen. Brauchst du auch neue Möbel? Bitte sag ja, dann können wir zu Ikea!" Kat überlegte kurz bevor sie antwortete: „Ja ich denke ein größeres Bett und noch ein Bücherregal, vielleicht auch ein etwas größeren Schreibtisch..." Sie redeten noch eine Weile und überlegten, was unbedingt in das neue Zimmer musste, bis sie von einem Klopfen unterbrochen wurden. „Hey Süße, kann ich rein kommen?" „Natürlich komm rein! Emma ich muss auflegen, Sam ist an der Tür. Wir sehen uns morgen. Hab dich lieb!" „Ich dich auch. Bis morgen.", antwortete Emma bevor sie das Telefonat beendeten. 

Sam schloss die Tür hinter sich und kniete sich vor Kat, welche auf dem Bett saß. Er nahm ihre kleinen Hände in seine großen und schaute sie aus traurigen Augen an. „Ich muss etwas mit dir besprechen Süße. Jake und ich haben gerade die Kosten für das neue Haus und den Umzug überschlagen und wir werden dieses Haus verkaufen müssen, wenn wir das neue wollen. Du musst dich nicht sofort entscheiden. Wir haben ein paar Tage Zeit bevor wir den Kaufvertrag unterschreiben müssen; also denk in Ruhe darüber nach, ok?" Katlin nickte und ihr Bruder drückte kurz ihre Hände, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn gab und sich erhob. Als er gerade die Tür öffnen wollte, stoppte ihn Kat. „Warte!" Sam drehte sich um und schaute seine Schwester erwartungsvoll an. „Ich will das Haus. Es ist die richtige Entscheidung. Wir sollten verkaufen." „Bist du dir sicher?", fragte Sam während er wieder auf sie zu ging. „Ja das bin ich.", sagte Kat und schaute in seine dunkelbraunen Augen. Er lächelte - Gott wie sehr sie dieses Lächeln an ihm liebte - dann nahm er sie in seine starken Arme und hob sie hoch. „Ich freu mich.", sagte Sam während er seinen Kopf in ihrem Hals vergrub. „Ich hätte nur eine Bitte bevor wir verkaufen.", sagte Katlin zögerlich. „Alles was du willst." Er ließ sie wieder runter und strich ihr lose Strähnen aus dem Gesicht. „Ähm könnten wir...also, wenn das für euch ok ist...", stotterte Kat. Wieso viel ihr das so schwer? Es waren ihre Brüder, da war doch nichts dabei. „Ich würde gerne heute Nacht im Bett von Mama und Papa schlafen, also mit euch....Ihr müsst natürlich nicht, wenn ihr das nicht wollt." Sie starrte auf ihre Füße unfähig ihn anzuschauen. Sam legte ein Finger unter ihr Kinn und hob langsam ihren Kopf, sodass sie ihn anschauen musste. „Das ist eine wunderbare Idee.", flüsterte er.

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Liebe zu drittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt