„Ria. Ria ey.“ Jemand rüttelte an meinem linken Arm und ich stöhnte, als ich die harte Glaswand an meinem Kopf spürte.
„Was ist los.“, murmelte ich halb im Schlaf, bevor ich versuchte meinen Kopf zu heben und meine Augen zu öffnen. Augenblicklich machten sich die Nackenschmerzen bemerkbar und auch die Fensterscheibe machte an meiner Schläfe auf sich aufmerksam. Hatte ich geschlafen? Nur wann? Ich konnte mich nicht daran erinnern, eingeschlafen zu sein.
„Wir sind gleich in Monaco.“, erklärte Izzi und lachte. Ich blinzelte einige Male und bekam Kopfschmerzen, als die Sonnenstrahlen durch die Scheibe auf meine Augen trafen.
„Junge, so viel wie du hab ja selbst ich noch nicht geschlafen.“, kommentierte dann auch Taddl von hinten, als ich dabei war, mich wieder irgendwie gemütlich in den Sitz zu setzen.
„Seit wann schlaf ich denn schon?“
„Och…“ Izzi schmunzelte und bog in die nächste Straße ab. „Weiß nicht mehr; Jungs, seit wann schläft sie etwa?“
„Ungefähr seit Zürich?“, antwortete Ardy.
„Joa das kommt hin.“
„Seit Zürich!?“ Ich starrte Izzi ungläubig an. „Das kann doch gar nicht sein. Wir waren doch eben noch auf dem Rastplatz und Taddl, wir haben doch gerade noch miteinander geredet und wir hä?“
„Rastplatz? Nee sorry daran könnte ich mich erinnern.“ Taddl lachte, zog dabei jedoch seine Augenbrauen zusammen und wirkte verwundert. „Sag mal wie tief haste denn bitte geschlafen?“ Das war doch ein Witz. Wie konnte ich das alles geträumt haben?
„Anscheinend sehr tief.“ Ich lehnte mich wieder in den Sitz zurück und dachte nach. Und während ich auf die Straße starrte, versuchte ich irgendwie wieder wach zu werden. Ich musste erstmal mit dem Gedanken klar kommen, dass das ales vorhin überhaupt gar nicht passiert ist. Und mit Alles meine ich die Sache mit Dner. Das konnte doch unmöglich ein Traum sein, ich meine, das war doch so real…
In den Bergen vor Monaco brachten wir die Wagen am Rand zum Stehen und stiegen aus, um den Ausblick von hier aus auf uns wirken zu lassen. Alle zückten sofort ihre Kameras und begannen eifrig zu filmen, während ich über die Planke marschierte und etwas abseits die Aussicht genoss, allein, weil ich noch immer von dem überraschend realen Traum verwirrt war. Ich betrachtete die aus der Ferne so schöne und ruhige Stadt, freute mich über den Anblick des Meeres und atmete die herübergewehte Meeresluft ein. Hier könnte ich für immer bleiben. Genau so könnte es am besten für immer sein. Ich dachte noch eine Weile über Dner nach, griff in meine Hosentasche und zog eine Zigarette heraus, als ich plötzlich einige Schritt von hinten mich nähern hörte. Ganz in Gedanken vermutete ich tatsächlich Felix, doch wie ich es mir hätte denken können, war er es natürlich nicht. Es war Ardy.
„Naa, schöne Aussicht hier, oder?“
„Ohja.“ Ich drehte mich wieder um und sah auf die Stadt, bevor ich die Kippe in den Mund steckte und das Ding anzündete.
„Warum stehst’n hier so alleine rum?“ Er blieb neben mir stehen und schaute mich an, doch ich zuckte nur mit den Schultern. „Hat das was mit letzter Nacht zu tun?“
Nun drehte ich mich zu ihm und hob eine Augenbraue. Letzte Nacht? „Was meinst du?“
„Komm.“ Er schmunzelte und sah mich mit dieser Art Blick an, als hätte er mich bei etwas ertappt. „Das ist doch offensichtlich. Also zumindest für mich, ich weiß ja nicht wie’s bei den anderen Volldeppen dahinten aussieht.“
Ich starrte ihn immer noch fragend an und wusste nicht, wovon er redete. Letzte Nacht? Offensichtlich? Oh Gott. Bitte sag nicht, er weiß es. Aber das war doch unmöglich, ich meine… Quatsch, das konnte er gar nicht wissen.