Halb im Schock drehte ich mich zu Dner um und bemerkte, wie einige plötzlich aufhörten, zu reden. Bis auf Flo und Hallodri, die über was auch immer heftig diskutierten und lachten. Alle anderen jedoch hatten ihre Augen auf uns gerichtet und ich bemerkte, wie meinen Wangen allmählich warm wurden. Verdammt, konnten die sich nicht wenigstens wegdrehen und über den scheiß Roadtrip reden? Ich schaute Dner an und zuckte mit den Schultern. Keine Ahnung, wie ich ihm das erklären sollte, aber das einzige, was ich hervorbrachte, war: „Izzi hat mich eingeladen."
Er schaute Izzi an und dann wieder mich. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, warf Ardy ein: „Er hat uns vorher gefragt und wir waren damit einverstanden." Ich wunderte mich, warum Dner dann nichts davon wusste, und wie es aussah, tat Dner es auch. „Du warst nicht da.", erklärte Ardy dann und schaute zwischen uns beiden hin und her.
„Achso...", sagte Dner schließlich und griff nach seinem Koffer um diese in den Beatle zu packen. Wie es aussah, war die Einteilung in den Autos so wie letztes Mal, und mir wurde unwohl bei dem Gedanken, als ich mich erinnerte, dass in dem Beatle jedes Mal noch ein Platz frei war und in dem Van nicht. Musste ich dann also mit Dner in einem Auto fahren? Ich schaute Izzi an, doch er hatte sich weggedreht. Shit.
„Ey.", Ardy stupste mich sanft an und sprach mit einer ruhigen Stimme, so, als wollte er ganz allein mit mir reden. „Du kannst bei uns mitfahren, wenn du willst. Ist besser für euch beide." Er lächelte mich besorgt an und ich nickte.
„Danke, das wäre lieb."
Ardy drehte sich wieder zu den anderen und ging auf Hallodri zu. Ich war ein wenig verwirrt und stellte mich wieder zu Izzi, als dieser Taddl half, den Van mit deren Koffern zu beladen. Taddl hatte wieder sein Longboard dabei und stellte dieses in die Mitte der Rückbank, als Ardy plötzlich wieder hinter mir auftauchte und mich angrinste.
„Geht alles klar, Hallodri fährt bei Flo mit.", er klopfte mir auf die Schulter und half Taddl beim Einladen. Ich grinste innerlich und sah dabei zu, wie alle mit einem strahlenden Gesicht ihre Sachen in die Autos luden und die Kameras zückten, um die ersten Aufnahmen zu machen. Ich war im Moment noch nicht in der Laune dazu und ich fand ehrlich gesagt auch nicht, dass man jetzt schon großartig was filmen konnte. Okay, das war der Start und so, aber mehr als nur Koffer einladen war ja jetzt nicht.
„...Und wir haben ein neues Mitglied im Team-Van!", jubelte Ardy, als er einen Arm um meine Schultern legte.
„Hi.", ich winkte in die Kamera und lachte.
„Und, bist du aufgeregt.", fragte er mit einer gespielt ernsten Stimme. „Du trägst eine große Verantwortung mit dir."
„Das habe ich schon gehört.", lachte ich, als ich mich an Izzis Frage im Wagen erinnerte.
„Und, Ria, schwör, dass du gut mit dem Großen umgehen wirst."
„Ich schwöre es.", sagte ich in einem ebenso ernsten Ton.
„Das ist gut." Dann ging er wieder zu Taddl und erzählte der Kamera, wie krass es doch werden würde und dass ihr Herz für immer dem Van gehören würde.
Ich ging schließlich wieder zu Izzi und beobachtete ihn, wie er auf dem Fahrersitz die Route zum ersten Ziel eingab, nebenbei in ein Sandwich beißend. „Fahrt ihr ernsthaft wieder dieselbe Route wie letztes Mal?"
Er drehte sich zu mir um und grinste, als er bemerkte, dass ich neben ihm stand. „Es ist nicht ganz genau dieselbe."
„Aber es sind dieselben Ziele." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schaute schmunzelnd auf den Bildschirm des GPS-Gerätes. Izzi zuckte mit den Schultern und biss noch einmal von seinem Frühstück ab. „Und soweit ich mich erinnere wart ihr da erst vor gut einem Jahr."
„Es war vor mehr als einem Jahr, und bitte, allein die Erinnerungen sind es mir wert.", er lächelte und war kurz davor, mich auf seinen Schoß zu ziehen, als er noch kurz davor seine Hand wegzog.
„Woah was war das?"
„Ich glaube, das wäre nicht so...", murmelte er, als er aus dem Wagen sah, „angebracht, wenn Dner hier in der Nähe ist."
„Ja, das glaube ich auch.", stimmte ich zu und lief leicht rot an.
„Naaaa, was flüstert ihr denn da so, hm?", sagten Taddl und Ardy gleichzeitig, als sie sich auf die Rücksitze schmissen.
„Geheimnisse.", scherzte ich und schaute beide an. „Das heißt dann wohl, ich sitze vorne?"
„Jawoll.", sagte Ardy und machte es sich auf dem Sitz bequem.
„Gut, damit kann ich leben." Ich lachte und marschierte auf die andere Seite des Vans und setzte mich dorthin, wo ich auch schon auf dem Weg hierher gesessen hatte. Im Fußraum lag noch immer meine Handtasche und ich holte letzten Endes doch noch meine Kamera heraus, drückte auf den Startknopf und grinste in die Kamera.
„Hiya, wir sind gerade, wie man unschwer erkennen kann-"
„BACK IN DA VAN!", jubelten Tardy gleichzeitig und lachten.
„Ja Leute, ich hab mich heute mal spontan Team-Van angeschlossen und jetzt sind wir, wie ihr vermutlich schon wisst und wie Izzi es in dem gestrigen Video angekündigt hat, auf dem Weg zum ersten Ziel des altbekannten Roadtrips!" Hinter mir fing das Jubeln wieder an. „Und ja, Izzi, wo geht es als erstes hin?" Ich schwenkte die Kamera zu dem Fahrer und hielt das Bild auf ihn, während er die Route erklärte und den letzten Bissen seines Sandwiches verdrückte. Nachdem ich die erste Aufnahme beendet hatte, schaute ich in den Rückspiegel und sah, dass Dner vor dem Beatle stand und Izzi ein Zeichen gab, dass sie losfahren konnten. Oh gott, jetzt ging es wohl los. Ardy, Izzi und Taddl machten gleichzeitig ihr Van-Geräusch und ich verdrehte schmunzelnd die Augen, als Izzi den Wagen aus der Parklücke manövrierte und sich im Rückspiegel vergewisserte, ob das Cabrio uns schon folgte. Als es das tat, bogen wir rechts ab und machten uns auf dem Weg raus aus der Stadt.
„Habt ihr mittlerweile eigentlich mal einen Führerschein, Jungs?", fragte ich, als ich in den Rückspiegel zu Tardy schaute. Beide schüttelten den Kopf und grinsten.
„Na toll..." Ich seufzte und lehnte mich wieder zurück in den Sitz.
„Heißt wohl, dass du als nächstes fährst, hm?", sagte Izzi und lachte.
„Ja, das heißt es wohl..." Ich wusste nicht, ob ich begeistert darüber sein sollte oder nicht. Ich und fahren? So eine lange Strecke? Puh, viel Spaß.
„Ohje..." Das war alles, was Taddl dazu sagte. Schließlich fuhren wir über die Brücke am Dom und nur Minuten später verließen wir Köln.
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