Ich schaute zu ihm auf. „Was willst du mich denn fragen?“ Ich wurde stutzig. Es konnte alles Mögliche gewesen sein. Er konnte alles Erdenkliche fragen, und doch war ich mir mehr als sicher, dass es genau das sein würde, wovor ich mich so fürchtete. Ich spannte mich schlagartig an, im Gegensatz zu Felix, der noch mehr als ruhig geblieben war.
„Naja.“ Er hatte sein Kinn nun nicht mehr auf meinen Kopf gelehnt und ich wusste, er starrte aus dem Fenster, so wie er es immer tat, wenn er mit mir über etwas Ernstes reden wollte. Und nun hatte ich erst Recht Angst. Wie hatte er das herausgefunden? Spielte er das alles nur? Wusste er von Anfang an Bescheid über Izzi und mir? Hatte er das alles gewusst und nun brachte es das Fass zum überlaufen? Ich spannte mich immer mehr an. Ich kam aus dieser Situation nicht mehr raus. Ich musste es ihm gestehen, das würde es vielleicht ein wenig erträglicher machen. Oder nicht?
„Dner ich…“
„Pscht.“ Ich spürte wie er hinter mir den Kopf schüttelte. Nicht? Durfte ich mich nicht einmal rechtfertigen? Verdammt wieso zog er das alles nur noch in die Länge, das machte es doch nur noch schlimmer.
Ich hörte, wie Felix tief Luft holte, so, als wollte er zum Sprechen ansetzen, welches er letztendlich doch nicht tat. Was war denn jetzt? Wollte er mit mir darüber reden oder nicht? Die Sekunden zogen sich in die Länge, während wir beide noch immer gegeneinander gelehnt auf dem Sofa lagen, ich seinen Oberarm an meiner Schulter spürte, und die auf- und ab-Bewegung seiner Brust fühlte. Felix sagte noch immer kein Wort, und schließlich reichte es mir. Ich schloss meine Augen und atmete noch einmal tief durch, bis ich sie wieder öffnete und zum Sprechen ansetzte.
„Ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll. Es ist einfach so passiert, weißt du…“ Ich starrte gegen die Wand, völlig perplex. Das wäre ein guter Ansatz gewesen, um die Bettgeschichte von letzter Nacht anzusprechen. Hätte ich das so gesagt, hätte ich alles weitere nachfolgend verständlich – soweit es verständlich sein kann – erklären können. Wirklich.
Nur das Problem war: ich war nicht diejenige von uns, die es gesagt hatte.