Ein Part Nichtstun

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Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht so wirklich, was ich mir dabei gedacht hatte. Ihn einfach so rauszuschmeißen. Mit ihm fast Schluss zu machen. Was fiel mir eigentlich ein? Ich habe gerade den tollsten Freund der Welt aus meiner Wohnung gekickt! Ich schlug mit der Faust gegen die Wand und öffnete schließlich wieder die Glastür vom Balkon, um wieder in meine Wohnung einzutreten. Ich stand mitten im Flur, und auch da war mir nicht weniger unklar, was ich jetzt eigentlich machen sollte. Ein großer Teil meiner Freunde war im Urlaub und der andere saß irgendwo und quatschte über den Ausflug morgen. Tja, der Ausflug morgen… Ich machte mich auf dem Weg zum Sofa und setzte mich hin, eingerollt unter meiner blauen Couchdecke, und dachte darüber nach. Dner hatte mich nicht gefragt, aber ganz im Gegensatz zu ihm tat Izzi es schon. Also hatte ich eine Einladung. Ich konnte somit theoretisch mitkommen. Das würde immerhin wieder neuen Soff für meinen Kanal bieten, da mir langsam ohnehin schon die Ideen ausgehen, und ich würde auch endlich mal was richtig Krasses erleben. Auf der anderen Seite wäre da noch die Sache mit der Moral. Konnte ich da einfach so auftauchen, wenn ich gerade noch mit Dner Schluss gemacht hatte? Und dann auch noch mit Izzi? Ich wusste es nicht. Ich schaute auf mein Handy und las einige Mentions und Indirekts durch, bis ich irgendwann auf Taddl’s Twitter ankam und las: „Der @hallodri schmiss gerade mal das komplette Essen auf @Taddl. Das kann ja was werden beim #ROADTR8P.“ Ich verstand immer noch nicht, wieso Taddl sich teilweise selbst in den Tweets markierte. Aber bedeutete die 8 in Roadtrip nicht sogar, dass eigentlich acht Leute mitfuhren? Soweit ich mich erinnere, waren es aber nur sieben. Und in dem selben Moment, in dem ich das dachte, fing mein iPhone auch schon an zu vibrieren und eine Nachricht von Izzi tauchte auf dem Screen auf.

„Also, hast du dich schon entschieden? :) “

Ich atmete einmal durch und zuckte mit den Schultern, auch wenn klar war, dass er das unmöglich sehen konnte. „Weiß noch nicht. Ist Dner schon bei euch?“

Kurze Zeit später antwortete er. „Nee wieso?“

Dann konnte er ja noch gar nicht wissen, was passiert ist. Wenn Dner es ihnen überhaupt sagte, ich wusste es ja nicht. Ich zögerte und antwortete schließlich. „Ach nur so.“ Ich wollte nicht diejenige sein, die es ihm erzählte. Ich weiß ja nicht, was das für Auswirkungen gehabt hätte. Als dann nicht sofort eine Antwort kam, legte ich meine Handy auch wieder auf den Tisch zurück und kuschelte mich in meine Decke. Ich zog das flauschige Etwas dichter an mein Kinn und rückte das Kissen zurecht, bis ich eine angenehme Position gefunden hatte, und als ich dann dort so lag, schlief ich irgendwann dann auch schließlich ein.

Mit Dir  || Izzi • DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt