2-Toni

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Ich schlug die Augen auf und fand mich in einem Bett wieder. Erschrocken rappelte ich mich auf und sah mich um. Ich war in einem schönen Zimmer. Es war geschmackvoll eingerichtet und gemütlich. An der Wand hingen einige Bilder und auf dem Bett waren unzählige Kissen. Von draußen hörte ich Stimmen, also stand ich mühsam auf und torkelte in Richtung Tür. Ich öffnete sie und trat aus dem Zimmer in einen Flur. Ich hörte die Stimmen jetzt lauter und folgte ihnen zu einer weiteren Tür. Auch diese öffnete ich und erblickte zwei Personen. Ein Mädchen, sie musste ein paar Jahre älter sein als ich, und eine Frau, die ihre Mutter zu sein schien. „Wie, du weißt nicht, wer das ist? Du schleppst irgendein Mädchen hier her und weißt nichtmal, wer sie ist?" „Sie ist verletzt! Ich konnte sie ja wohl nicht einfach da liegen lassen!" Ich trat vorsichtig in den Raum und die beiden bemerkten mich. „Oh du bist ja aufgewacht!" lächelte mich das Mädchen an. Ihre Mutter musterte mich skeptisch. „Wie geht es dir?" das Mädchen sah besorgt aus. Ich zuckte nur mit den Schultern und senkte meinen Blick. Auf meinem Hoodie hatte sich ein roter Fleck gebildet. „I-Ich möchte ihnen keine weiteren Umstände machen. Ich nehme mir nur meine Sachen und gehe wieder.", wendete ich mich an die Mutter. Ich drehte mich einfach um und ging zurück in das Zimmer, in dem ich aufgewacht war. Wenn ich mir noch mehr Zeit lassen würde, würde Jack mich noch umbringen. Ich sah, dass meine Schultasche nebens Bett gelehnt war und kramte darin, um mein Handy rauszuholen. Ich hatte 13 Nachrichten und 5 verpasste Anrufe von Ihm. Als ich Whatsapp öffnete und las, was er geschrieben hatte, konnte ich meine Tränen nicht zurück halten. Er war wütend. So richtig wütend. Und ich hatte mehr Angst als je zuvor. Mir strömten Tränen übers Gesicht und ich hörte, wie jemand die Tür öffnete und ins Zimmer trat. Es war das Mädchen von vorhin. Schnell wischte ich meine Tränen weg, doch natürlich hatte sie es bemerkt. „Was ist los?", fragte sie und setzte sich neben mich. Ich schüttelte nur den Kopf und schnappte mir meine Sachen. „Ich sollte lieber nach Hause gehen...", meinte ich und drehte mich um „Danke für alles", fügte ich noch hinzu und wollte gerade gehen, als ich aufgehalten wurde. „Warte, ich begleite dich noch!", erwiderte das Mädchen, dessen Namen ich immer noch nicht kannte.

Ich wohnte nicht weit von ihrem Haus entfernt, also brauchten wir nicht lange.  Unterhalten taten wir uns auch nicht viel. Ich erfuhr nur, dass ihr Name Toni war. Sie fragte mich, wer das mit den Schnitten war und einiges mehr, aber ich schüttelte immer nur den Kopf.

Augen aus Eis - girlxgirl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt