12-Müdigkeit

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PoV. Cat
In der Nacht hatte ich kein Auge zu gemacht. Ich hatte einfach zu viel Angst vorm folgenden Tag. Es war der Tag, an dem ich meinen Eltern sagen würde, dass ich mit Toni zusammen war. Dass ich in sie verliebt war und sie in mich. Als ich zum gefühlt tausendsten Mal auf die Uhr auf Tonis Handy schaute, war es schon sieben Uhr morgens. Zum Glück war schon Sonntag, also mussten wir nicht in die Schule. Da ich merkte, dass es keinen Sinn hatte, löste ich mich vorsichtig aus Tonis Armen, um sie nicht aufzuwecken. Diese grummelte nur kurz vor sich hin, schlief aber weiter. Seufzend rappelte ich mich auf und ging torkelnd Richtung Kleiderschrank. Ich hatte zwar inzwischen auch meine eigenen Klamotten hier, nahm mir aber trotzdem gähnend ein Sweatshirt und eine Hose von Toni. Immer noch müde taumelte ich ins Bad, wo ich mich erstmal auszog und unter die Dusche stellte. Ein paar Minuten ließ ich das warme Wasser einfach nur über meinen Körper laufen, bis ich mich schließlich einseifte. Als ich fertig mit duschen war, nahm ich mir ein Handtuch und kuschelte mich darin ein. Die Handtücher von Tonis Familie waren so unglaublich weich und flauschig, man fühlte sich direkt wohl. Es dauerte sicher eine halbe Stunde, bis ich endlich angezogen und gähnend zurück in Tonis Zimmer war. Es war sehr unaufgeräumt und da ich eh nichts zu tun hatte, fing ich an, ein Bisschen für Ordnung zu sorgen.

Als ich das Zimmer nach über drei Stunden endlich von den vielen Klamotten auf dem Boden, den Spinnenweben und den Staubflusen befreit, die Fenster geputzt, gewischt und ein wenig umdekoriert hatte, schaute ich mir noch einmal zufrieden mein Werk an. Ich räumte zwar nicht gerne auf, aber wenn nichts anderes zu tun war, war das auch eine Option. Da Toni immer noch schlief, beschloss ich, schon mal Frühstück zu machen.
Ich stand gerade am Herd, als ich hörte wie jemand die Tür öffnete. „Oh, guten Morgen, Cat. Ist Toni noch nicht wach?", hörte ich Tonis Mutter gähnen und drehte mich zu ihr um, wobei ich an die heiße Pfanne kam. Kurz zischte ich auf, antwortete ihr dann jedoch mit einem „Ne, die schläft noch", was Carol, so hieß ihre Mutter, nur mit einem Nicken beantwortete. Ich musste schmunzeln. Noch nie hatte ich sie so verschlafen gesehen. „Setz' dich, ich mach dir Kaffe", meinte ich lächelnd und setzte Kaffe auf, bevor ich mich wieder der Pfanne mit Rührei widmete.

Ich war noch nicht ganz fertig, als ich Tonis durch die Tür gedämpfte Stimme vernahm. „Cat?", rief sie hörbar verschlafen und ich antwortete mit: „Hier, in der Küche!". Ein paar Sekunden später tapste meine Freundin auch schon durch die Tür.

Augen aus Eis - girlxgirl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt