ca. einen Monat später...
Jodie
Die Zeit vergeht, Mom zieht in unsere Nähe, Luke wächst und entwickelt sich und Gayle und ich wachsen zusammen. Spätestens jetzt hätte ich ihn so oder so heiraten wollen. Bei der Geburt haben wir es beide ja gemerkt, wie sehr wir uns doch brauchen. Was wohl passiert wäre, wenn ich nicht schwanger geworden wäre....? Ich schaue auf Luke in meinen Armen, der gerade eingeschlafen ist. Ich lächle ihn liebevoll an. "Hey, Schatz" Leise kommt Gayle herein und legt mir eine Hand auf die Schulter. Ich drehe leicht den Kopf und er gibt mir einen Kuss. Dann nimmt er mir Luke ab und legt ihn in sein Bettchen. Gemeinsam gehen wir danach runter in den Pool. Bald fängt mein Sport wieder an, bis dahin schwimmen wir immer gemeinsam. Gayles Firma hat die Hälfte der Investoren verloren, da er sie gekündigt hat. Da seine Firma bekannter ist, braucht er sie nicht mehr. Ich bin so stolz auf ihn! Er findet sich perfekt zurecht in dieser Welt, die so gar nicht wie seine alte ist. Auch den Kids geht es gut. Die ersten Ferien haben wir zusammen hier am Strand verbracht, auch Ray war dabei. Vesta ist schon oft bei Tagesmutter-Freundinnen, deren Mütter ich natürlich alle kenne. Ava geht nun in die Schule und hat sich gut eingefunden. In ein paar Monaten kommt sie auch aufs Internat. Ich habe in Ray eine dritte gute Freundin gefunden und Chris ist sehr glücklich mit ihr. Anfangs war das, glaube ich, wirklich nur so eine Teenie-Beziehung zwischen Reichen. Doch jetzt nicht mehr. Sie gehen oft händchenhaltend an den Strand und sehen sich den Sonnenuntergang an, genauso wie Gayle und ich mit Luke es manchmal tun. Es ist einfach ein wunderbares Leben.
ein paar Tage später...
Gayle
"Ich bin wieder da!", rufe ich während ich meine Jacke an den Haken hänge. Es ist nachmittags und ich habe Vesta im Schlepptau. Eben war ich in der Firma und habe so einiges geplant, dann habe ich Vesta abgeholt und nun sind wir wieder zuhause. Bald wird Ava kommen, also ziehe ich Vesta schnell aus, setze sie in die Küche auf eine Decke (es wird immer kälter draußen) und gebe ihr ein paar der Spielsachen, die sie zu ihrem vierten Geburtstag bekommen hat. Dann krempele ich die Ärmel meines Hemdes hoch und beginne, ein einfaches Gericht zu kochen. Erst kurz darauf fällt mir auf, dass Jo noch gar nicht heruntergekommen ist, um mich zu begrüßen. Schnell werfe ich einen Blick auf die Uhr. Gut, Luke wird noch schlafen und Jo ist sicher neben ihm eingeschlafen. Gerade als das Essen fertig ist, hupt Avas Chauffeur und sie kommt hereingerannt. "Hey Süße", begrüße ich sie lachend und wirbele sie herum. Beim Essen erzählt sie mir von ihrem Schultag und den Hausaufgaben, außerdem rede ich mit ihr über das Internat. Nach dem Essen räume ich ab (die Biene hat Urlaub) und schicke Ava hoch zum Spielen mit Vesta. Meine Schwestern verschwinden und ich betrete leise Lukes Zimmer. Es ist dunkel, doch im Bettchen liegt er nicht, das sehe ich sofort. Auch Jo ist nicht da. Mein Herz schlägt schnell und ich laufe alle Räume ab. Nirgends finde ich die beiden. Ganz ruhig, sage ich mir. Vielleicht sind sie spazieren. Jos Handy liegt im Schlafzimmer, also rufe ich nicht an. Angespannt helfe ich Ava bei den Hausaufgaben und spiele mit den Mädchen. Abends gehen wir in den Pool, essen etwas und ich bringe die beiden ins Bett. Jo ist immer noch nicht da. Also gut. Zuerst rufe ich Tesla an. Doch auch diese weiß nichts. Sofort kommt sie her. "Oh Gayle, wo können sie nur sein?", fragt sie ebenfalls sehr besorgt. Ich schüttele den Kopf. "Ich habe keine Ahnung, Tesla. Hier sind sie nicht und sonst hat sie auch nichts erwähnt. Das ist schon seltsam genug. Auch ihr Handy ist hier", antworte ich. Tesla überlegt fieberhaft. "Sehen wir nach, ob der Kinderwagen hier ist!" Natürlich! Schnell gehen wir nachsehen. Dort steht er. "Okay, das heißt, sie ist selbst gefahren oder hat einen Chauffeur engagiert. Und zwar niemanden von unseren", bemerke ich, nachdem ich unsere Hauptchauffeure gecheckt habe. "Die Babyschale ist hier!", ruft Tesla und kommt zu mir. Ich nicke und schlussfolgere: "Okay, das heißt, sie ist gefahren worden. Also das letzte Mal haben wir uns heute Mittag gehört, da hat sie auf der Arbeit angerufen...Und sie klang ganz normal. Ich werde bei dem Chauffeur-Vertrieb anrufen und fragen, ob jemand heute zwischen 12 und 15 Uhr hier in die Nähe bestellt wurde" Tesla nickt und lässt sich aufs Sofa nieder. Zehn Minuten später sind wir auch nicht schlauer. "Niemand war in dieser Zeit hier... Ich werde nun einen Geheimdienst einschalten. CIA, FBI?", frage ich Tesla. Diese stottert verwirrt: "Äh, wieso nicht das Amt. Es scheint ja nichts--"
"Weil ich dem Amt nicht traue. Deshalb. Und nun: CIA oder FBI?", falle ich ihr ins Wort. "Nun gut. FBI" Gesagt getan. Zehn Minuten später sind sie da. Wir werden befragt und ich erzähle alles, was wir bisher wissen. "Sie gehen von einer Entführung aus?", fragt mich der weibliche Agent in der Einzelbefragung. "Ja, schon. Verdächtig genug ist es schon, dass sie nicht bescheid gesagt hat. Dann benutzt sie weder Wagen noch Babyschale. Und außerdem ruft sie niemanden des Chauffeur-Vertriebs" Der Agent nickt. Das FBI schaut sich die Überwachungsvideos an, doch sie sind ausgestellt zu der wichtigen Zeit. Ratlos tigern die drei Agents herum. "Doch wieso wird kein Lösegeld oder sonstiges verlangt? Und wieso haben sie auch das Baby genommen?", fragt Agent Liz Bratcher. "Naja, das Kindermädchen war nicht da, sie hat Urlaub", antworte ich. "Nun gut, wer könnte Ihnen oder Jodie etwas anhaben wollen... Rache? Weil Sie etwas besseres erreicht haben?", wendet Agent Tristan Feulliot sich an mich. Ich denke nach. Tesla ist gerade auf Toilette. Also schnell. Ich erzähle ihnen von meiner Herkunft. Nichts von der eigentlichen Lüge, aber von meiner Herkunft und meinen Kumpels dort unten. "Das sind wenigstens Anhaltspunkte", meint er und ich bitte ihn noch, Tesla nichts zu erzählen. Oh Mann, was ist, wenn Jodie und Luke tatsächlich entführt wurden? Von Kenday? Bitte, lieber Gott, tu mir das nicht an.

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From bet(d) to baby
Teen FictionJodie van Hudson hat die reichsten Eltern der Provinz. Sie lebt in einer Villa, hat viele Freunde und ist hübsch. Bis jetzt ist ihr noch kein Fehler untergekommen in ihrem Leben. Gayle Thomp gehört der untersten Gesellschaftsschicht an. Um seine fü...