Die Strapazen hatten sich gelohnt, denn von dem Hotel aus hatten Letizia und Granit einen
atemberaubenden Ausblick über den hessischen Landtag. Sie hatten eine lange Fahrt hinter sich gehabt und gerade erst eingecheckt. Knappe 6 Stunden waren sie gefahren, während Letizia ab und zu eingenickt war. Und um so fröhlicher waren sie jetzt kurz nach Mitternacht angekommen zu sein, da sie erst um viertel nach Fünf losgefahren waren und trotzdem war eine angenehme Stille im Auto entstanden nachdem sie noch etwas in Berlin-Mitte gegessen hatten. Das Zimmer war schön eingerichtet, ein weiß bezogenes Doppelbett, ein wunderschönes Bad mit Mosaik und ein wunderschöner Ausblick über Wiesbaden.
Letizia zog eine Jogginghose , einen Spaghettiträger an und setzte sich auf das Bett, dabei schaute sie in die Ferne und fragte sich, was überhaupt zwischen ihr und Granit war bzw. lief. Egal, was es war, es war jedenfalls schön und gut so wie es es jetzt war.Ein zarter Wolkenschleier auf Augenhöhe schmückte das Hochhauspanorama mit weißem Nebel. Überall leuchtete alles. Die steilen Hänge waren mit hellen Lichtern auf den Fenstern und kleineren Balkonen gebaut.Ein Ausblick in die Tiefen des Hotels. Einige hundert Meter unter Leti erkannte sie den Parkplatz des Hotels.
Morgen würden die beiden auf den Junggesellenabschied von seinem berüchtigten Freund Ensar gehen.
Leti drehte sich um als Granit nur in einem Handtuch um die Hüfte begleitet aus dem Bad kam. Sie hatte sich schon längst auf's Ohr gelegt, konnte aber nicht schlafen. Sie schaute ihn noch an, während er seine Jogginghose anzog. Sie betrachte seinen breiten Rücken, er war mit
Narben verziert und nach ihrem Geschmack wunderbar breit gebaut. Er legte sich Oberkörper frei ins Bett, schaute Leti intensiv an und fragte sie, "Was ist?" Sie lächelte als er eine Hand auf ihrer Hüfte ablegte und über ihren Oberschenkel strich. "Ich weiß es nicht, deine Narben" , sagte sie, "Ich hatte sie bei der Auseinandersetzung abbekommen, bei der ich auch in den Knast musste.
Solange ich noch zurückdenken kann.""Sie sehen aus wie von Schusswunden" , sagte sie und strich mit den Fingern darüber. Dann hob sie den Kopf und küsste sie. Er lächelte dabei.
Sie strich ihm mit den Fingern durch die Haare, glättete sie, fuhr mit
der Fingerspitze über seine Augenbrauen. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Lippen. Er drehte sie herum, rollte sich auf sie
und spürte, wie sich ihre Fingernägel in seinen Rücken gruben.Nun lagen sie im Bett im dunklen Zimmer und betrachteten die Muster, die das Mondlicht an die Decke zeichnete. Letizia schmiegte sich an ihn, den Kopf auf seiner Brust, seufzte leise und kuschelte sich noch enger an ihn. Er küsste ihren Scheitel und strich im gleichmäßigen Takt über ihren rechten Arm, "Weißt du.. ?"
Letizia schaute ihn etwas verwirrt an."Als ich im Knast war" , sagte er langsam." habe ich gespürt, wie
ich mich immer mehr zum Schlechteren verändert habe. Ich war auf dem Weg, ein Mensch zu werden, der ich auf keinen Fall werden wollte. Mit dir ist es umgekehrt. Mit jedem Augenblick, den ich mit dir verbringe,
fühle ich mich besser, stärker als vorher. Und die Musik auch. Es läuft einfach alles gut, nichts kann mich noch aufhalten.
Diese Geschichte damals im Knast, ich bin auf dem Weg, sie abzustreifen. Wegen dir. Du befreist mich davon."Leti sagte nichts. Sie lauschte seinen Worten und hörte ihm zu,
während sie ihn auch sanft streichelte.Granit spürte, wie sich in seiner Brust etwas löste." Möchtest du
wissen, wie mein Leben genau ist, seit dem ich Rapper bin? ", er war nun erleichtert."Ich möchte fühlen, was du fühlst", antwortete sie. "Ich möchte
wissen, was du weißt. Ich möchte an dem Leben teilhaben, das du
geführt hast, bevor wir uns wieder begegnet sind.""Es ist einfach so....., ich kann meine Familie versorgen und ich muss nicht mehr Drogen dealen. Man kann diese Dinge, aber nicht
vergessen."
"Du musst es nicht vergessen. ", sagte Letizia, "Das Gute ist, dass wir uns hatten in dieser schweren Zeit, Granit. Also ich will es niemals vergessen."
Er lächelte und und gab ihr einen Kuss, "Naten e mire." Letizia grub ihren Kopf in seiner Brust, "Dir auch, Loqk.", und dachte an diese Zeit. Er hatte zwar Drogen getickt, doch für sie war es kein Thema gewesen , weil sie ihn liebte.
DU LIEST GERADE
Ohne dich? | Azet FF
FanfictionOh Gott, wie sie ihn vermisste. Manchmal saß sie einfach nur in ihrer Wohnung und trauerte ihm und ihrer gescheiterten Beziehung zu ihrer Familie nach. Sie glaubte schon lange nicht mehr, dass der liebe Gott, der für sie zuständig war, ein gütiger a...