Kapitel 13

45 3 2
                                    

Versprechen

Matthieus POV

 Ich klopfe vorsichtig an der Tür, die meinen schlimmsten Albtraum wahr werden lässt. Die Tür wird von meiner Mutter geöffnet und ich erschrecke kurz, als ich sie sehe. Ihre Haut ist ganz eingefallen und sie ist blass, ihre Haare sind verwuschelt und der Glanz aus ihren Augen ist eindeutig verschwunden.

 „Oh, ein Glück, dass du endlich da bist!“, schluchzt meine Mutter, als sie mich in den Arm nimmt.

Ich erwidere ihre Umarmung und schaue über ihre Schulter hinweg auf Amelié.

 Sie liegt dort auf dem Bett und ist ganz blass. Ihre Haut ist ebenfalls eingefallen und ihre Haare sind nicht mehr vorhanden. Überall um sie herum sind Schläuche und piepsende Geräte, die sie anscheinend rund um die Uhr bewachen, da es ihr sehr schlecht geht.

„Es dauert nicht mehr lange… Ich hoffe, dass sie es schaffen wird, aber sicher bin ich mir nicht…“, flüstert meine Mutter und streicht sich die Tränen aus ihrem Gesicht.

Ich nicke nur, denn antworten kann ich nicht. In meinem Hals hat sich ein großer Kloß gebildet, der mich daran hindert, zu antworten und mir Tränen in die Augen steigen lässt.

 „Entschuldigung?“, räuspert sich eine männliche Stimme mir.

„Oh, Herr Doktor. Ja?“, entgegnet meine Mutter dem Arzt.

„Ich würde gerne etwas mit ihnen besprechen. Haben sie einen Moment?“, fragt der Arzt. Meine Mutter blickt erst mich und dann Amelié an. Als Zeichen, dass ich sie verstanden habe, nicke ich ihr zu und setze mich dann zu Amelié ans Bett.

 Dort nehme ich mir ihre kleine rechte Hand und fahre mit meinem Daumen sanft Kreise über ihre Haut. Kleine Tränen tropfen auf ihre Haut, und ich beginne leise zu schluchzen.

„Du darfst nicht weinen…“, flüstert Amelié und schaut mich mit großen Augen an.

Ich drücke ihre Hand und lächele sie dann vorsichtig an.

 „Kannst du mir etwas vorspielen?“, fragt sie leise und mein Herz zieht sich bei ihren Worten zusammen, doch ich nicke und hole dann meine Geige hervor.

Vorsichtig streiche ich über die Saiten und lasse die Melodie erklingen, die mich mit Amelié, aber auch Emily verbindet.

 Amelié strahlt, schließt dann die Augen und summt leise mit. Je weiter ich die Melodie spiele, desto schlechter kann ich sehen, denn meine Augen sind voller Tränen. Doch um meine kleine Schwester glücklich zu machen, spiele ich weiter.

 „Das ist wunderschön… Danke, Matthieu.“, sagt sie und lächelt.

„Kein Ding, Schwesterherz.“, entgegne ich ihr.

„Ich liebe dich. Und egal was passiert, oder wo du auch bist, ich werde immer für dich da sein. Vielleicht wirst du mich bald nicht mehr so sehr sehen können, aber tief in deinem Herzen bleibe ich immer da und passe auf dich auf, okay?“, flüstere ich und lasse meinen Tränen erneut freien Lauf.

„Versprochen.“, haucht sie und drückt dann meine Hand.

Dann schließt sie ihre Augen.

Heute ein ziemlich kurzes Kapitel - entschuldigung! :O

Aber jetzt in der Oberstufe zu sein hat schon ziemlich viele Nachteile, was den Hausaufgaben Teil angeht :/

Übrigens danke für die über 500 reads - ihr seid toll :) *-*

Shorty :) <3

Mein Leben und die Liebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt