Wir parkten neben dem Laden und machten ein wenig das Fenster runter. Nebenbei lief leise Radio. "Und wie läuft dein Studium?", versuchte ich ein Gespräch aufzubauen. Miles biss in den Burger und grummelte.
"Ganz gut soweit, ich muss bald meine Bachelorarbeit abgeben und habe ehrlich gesagt, noch nicht Mal angefangen."
Ich lachte leise. Wie sollte es anderes sein. In der Highschool war er auch nur mit Schummeln durch gekommen. Das es in seinem Studium anders wäre, hatte ich auch nicht erwartet.
"Und was willst du danach machen? Also wenn du fertig bist?", fragte ich. Er wischte sich die Hände an einer Serviette ab. "Ich wollte eigentlich ein wenig durchs Land reisen."
Er grinste. Mein Magen zog sich zusammen. Zu wissen, dass er vielleicht bald eine längere Zeit weg wäre, machte mich traurig. Ich schluckte laut und mein Hunger war weg.
"Wohin möchtest du?", fragte ich leise.
"Argentinien, Kuba und Brasilien finde ich super interessant", sagte er sofort. Noch mehr Schläge in den Magen. Braun gebrannte Frauen in kurzen Klamotten. Meine Eifersucht war kaum zu übersehen. Ich sagte nichts mehr dazu und auch Miles übersprang das Thema. Wir fuhren wieder in die Richtung meines Hauses. Als Miles mich von der Seite anschaute.
"Sag Mal Evy, trägst du Make Up?" Etwas überfragt schaute ich Ihn an. "Ja."
Er nickte nur. "Hast du das schon immer gemacht?"
Ich versuchte seinen Blick abzuwenden. "Seit ein paar Monaten." War gelogen, ich hatte erst in den Sommerferien versucht, mir nicht mit der Mascara die Augen aus zustechen. Das Ergebnis fand ich gar nicht schlecht.
"So langsam wirst du ja ein richtiger Teenager", er lachte und parkte das Auto am Straßenrand. Genervt stieg ich aus.
"Da sieht man Mal, was für eine schlechte Aufmerksamkeit du mir gegenüber hast", ich stieg aus dem Auto.
"Ach, sei doch nicht so, Evy. Du siehst auch so hübsch aus. Wie immer eben", hörte ich Miles sagen und er ließ das Fenster runter, um mich sehen zu können.
Abrupt blieb ich stehen. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Fand er mich wirklich hübsch? Oh Gott, Was machte ich denn jetzt? Mich mit meinem hoch rotem Gesicht zu Ihm umdrehen? Ich versuchte, cool zu wirken, was nicht so wirklich funktionierte und drehte mich dann schließlich langsam um.
"Danke Miles, ähm denke ich." Dann wickelte ich mir eine Haarsträhne um den Finger und merkte wie Miles mich von oben bis unten betrachtete. Ja, ich hatte ziemlich viel zugenommen. Mein Körper war jetzt sehr kurvenreich. Er hing kurz an meinen Hüften fest und dann an meinen Brüsten. Die wahrscheinlich auch 3 Nummern zugenommen hatten.
"Okay, ich gehe dann jetzt mal. Machs gut Miles und danke für das abholen und das Essen. Morgen stehe ich pünktlich auf."
Dann endlich schaute er mir ins Gesicht. "Kein Problem Evy, für dich jederzeit gerne." Dann setzte er sich wieder seine Sonnenbrille auf und fuhr davon. Ich ging schnell ins Haus, in mein Zimmer und warf mich aufs Bett und quietschte leicht ins Kissen. Das war so unangenehm, er dachte sich wahrscheinlich auch nur, was für ein Mops die Schwester des besten Freundes geworden war. Um mich abzulenken von der ganzen Miles Geschichte, kramte ich mein Handy raus und fragte Miranda, ob sie nicht Lust hätte in die Mall zu gehen. Ich brauchte dringend neue Klamotten und das wäre auf jeden Fall die beste Gelegenheit, mal ein bisschen Dampf abzulassen.
In meinen langen Sommerferien, hatte ich das Gefühl erst richtig in die Pubertät gekommen zu sein. Natürlich war ich schon fast wieder raus, aber die Veränderungen hatte ich nie wirklich richtig mitbekommen. Eines Morgens passten mir keine meiner Hosen mehr und meine flache Brust, war doch nicht mehr flach wie früher. Niemanden schien es aufgefallen zu sein, dass ich etwas runder geworden war. Nagut, mein Bruder und Miles waren eh die ganze Zeit unterwegs gewesen und die kurze Zeit in denen ich die beiden Mal gesehen hatte, da wäre mir sowas wahrscheinlich auch nicht aufgefallen. Nur heute fiel es Ihm anscheinend das erstmal bewusst auf. Schon wieder schoss mein Puls in die Höhe. Mitch und ich wollten uns gleich beim Einkaufsladen treffen. Rasch schnappte ich meine Tasche und sprintete die Treppen runter. Ich traf Josh auf halbem Wege.
"Wie war die Schule?", fragte er ironisch.
"Keine Zeit zu reden", rief ich meinem Bruder zu und schon war ich raus aus der Tür. Ich erzählte Mitch von meinem Problem und sie machte große Augen. "Also alles neu?"
Ich nickte. Unterwäsche, Bikinis, Shorts und Oberteile, also taten wir das einzig richtige und setzten unseren Plan in die Tat um. Die gekauften Sachen standen mir wirklich gut und auch Mitch war überzeugt, die neuen Bikinis in unserem Pool am Haus, direkt aus zu probieren.
Das Wetter im Moment war super zum Schwimmen. So sprangen wir beide kreischend ins kalte Wasser und tobten uns aus, eher wir uns auf eine Sonnenliege legten und die Wärme der Sonne genossen. Plötzlich wurde ich von der Seite nass gespritzt. Ich erschrak bei dem kalten Wasser und riss die Augen auf. Miles.
Er kam direkt von der Seite. Josh war auch dabei und beide trugen Badehosen. Er sah verdammt gut aus, hatte ein richtiges Sixpack bekommen und seine V-Linie war auch stark ausgeprägt. Miles kam auf mich zu und hob mich schnell von meiner Liege hoch, wie auch immer er es schaffte mich kleinen Klops zu tragen. "Hallo Evy, ich habe gehört du hast Lust zu schwimmen." Er grinste frech. "Nein!" Hörte ich mich schreien. Auch Josh machte dabei mit und hielt meine beste Freundin im Arm. Sie wehrte sich im Gegensatz zu mir. Ich konnte mich gar nicht bewegen. "Miles, ich flehe dich an! Bitte, bitte wirf mich nicht ins Wasser okay? Es ist gerade so schön warm gewesen." Mein Schmollmund hätte gar nicht größer sein können. Auf einmal hörte ich nur ein Platschen und daraufhin kam Josh mit Mitch an die Oberfläche getrieben. Miles grinste mich frech an.
"Zu spät Evy." Dann drückte er mich fest an seine Brust und ich schrie, als er mit mir in den Armen, ins Wasser sprang. Es war sehr kalt im Gegensatz zu meiner erhitzten Haut. Als wir beide auftauchten waren wir uns sehr nah. Wir holten beide Luft und schauten uns in die Augen. Mitch sprach gerade mit Josh.
"Warum müsst ihr uns nur immer auf die Nerven gehen", hörte ich sie sagen. Augenblicklich musste ich kichern und als ich Miles sah, lächelte er auch. "Du Verrückter", flüsterte ich noch bevor ich zum Beckenrand schwomm und so elegant wie möglich aus dem Pool stieg. Ich nahm mein Handtuch von der Liege und trocknete mich ab. Toll und dabei war ich doch eben schon wieder so schön trocken geworden. Miles beobachtete mich. Ich hatte mir einen roten Bikini gekauft, den ich auch gleich angezogen hatte. Mitch meinte, darin würde ich wie eine heiße Granate aussehen. Ich fühlte mich eher wie eine kleine Wurst in einem viel zu kleinem Bikini. Miles gefiel wohl der Anblick, denn er hörte gar nicht auf mich anzustarren. Josh bekam das nicht mit, denn der unterhielt sich immernoch total angeregt mit Mitch, im Wasser. Ich schaute zu Miles und er lächelte verschmitzt. Dann nahm ich mein Handtuch und ging nach drinnen um mir und meiner besten Freundin was zu trinken zu holen. Ich beobachtete Miles noch dabei, wie er elegant aus dem Pool stieg und seine Muskeln im Sonnenlicht hervorstachen. Dabei musste ich mir auf die Lippen beißen und mich zwingen weg zu schauen. Wieso sah er auch so unglaublich gut aus?
Ich tropfte mit meinen nassen Haaren die weißen Fliesen in der Küche nass, als ich zum Kühlschrank ging. Schon oft hatte ich den Gedanken, dass Mitch vielleicht heimlich in meinen Bruder verliebt war. Und das auch mein Bruder nicht von Ihr abgeneigt war. Aber jedesmal, wenn ich versuchte sie darauf an zusprechen, blockte sie alles ab. Im Endeffekt hatte ich nichts dagegen wenn sie sich mögen würden. Hauptsache sie sind glücklich. Den Codex hatten wir verfasst, als wir Teenager waren, er bedeutete mir nichts mehr. Ich machte ein Tablett mit kalter Apfelschorle fertig und wollte gerade wieder aus der Küche gehen.
"Evy, was ist nur los mit dir?", Miles stand direkt vor mir und kam immer dichter. Er hatte sich abgetrocknet, nur seine Haare wirkten noch leicht feucht.
"Was soll los sein?", flüsterte ich unsicher und machte einen Schritt nach hinten, weil Miles mir plötzlich viel zu nah war. Er nahm mir das Tablet aus der Hand und stellte es wieder auf den Küchentresen. "Schminke, kurze Shorts und dann der rote Bikini. Wo ist nur das kleine Mädchen hin, was ich mal kannte?", Er fuhr sich kurz durch die Haare. Mir stockte der Atem. Als er sich quasi direkt vor mich plazierte und mich mit seinem Körper an den Küchentresen drückte. Ich rührte mich kein Stück. Zu schön war diese körperliche Nähe von Ihm. Mein Handtuch fiel zu Boden und er fuhr mit seiner leicht feuchten Hand über meine Wange, runter zu meiner Schulter und über meinen Arm. Während er mich anschaute und ich ganz genau bemerkte, wie sein Blick kurz auf meinen Brüsten hängen blieb.
"Vor gar nicht all zu langer Zeit hast du mich noch gefragt, ob wir zusammen mit deinen Puppen spielen können", er lachte leise. "Jetzt muss ich Angst habe, dass andere Typen dich als Puppe benutzen", er knirschte mit den Zähnen. Meine Gedanken rasten. Ich bekam kein Wort aus der Kehle, obwohl ich so gerne etwas dazu gesagt hätte. Was passierte hier gerade? Ich spürte seinen harten Körper an mir und wie er sich anspannte. Völlig abrupt entfernte er sich wieder von mir, als ich keine Reaktion zeigte und ich atmete erleichtert aus.
"Du musst aufpassen, Babygirl. Nicht das noch Typen auf falsche Gedanken kommen bei deinem Anblick", er nahm das Tablet und ging aus der Küche, um mich zurück zulassen.
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My Brother's Best Friend
RomanceEvelyn wollte nur eins. Das letzte Schuljahr überstehen, auf einem College angenommen werden und endlich mal auf eine richtige Party gehen. Dies sollte Ihr Jahr werden! Wäre da nicht der Fakt, dass sie schon seit Jahren in einen gewissen Miles verli...