Mitch Gesicht hellte sich auf und beide umarmten sich. Dann hab Josh ihr einen sehr liebevollen Kuss. Mein Herz wurde weich, ich wusste irgendwie, dass Josh es gut aufnehmen würde. Er war immerhin jetzt schon erwachsen geworden und nicht mehr der kleine Rebell von früher.
"Ich gratuliere euch beiden", sagte ich leise. Mein Herz wurde schwer. Josh würde Vater werden. Mitch Mutter und ich? Ich wurde Tante. Bedeutete alle Streitigkeiten Ruhen zu lassen. Ich musste mich mit Mitch vertragen und der Moment war gekommen, wo ich es konnte.
Die beiden merkten gar nicht, wie ich in mein Zimmer ging, um die beiden alleine zulassen. Sie müssten definitiv über viele Dinge sprechen und da wollte nicht unnötig im Hintergrund stehen. Das ging mich nichts an.
Ich hatte noch nicht mal meine Taschen ausgepackt, weil mich die Nachricht mit Mitch so überrannt hatte. Die Semesterferien standen vor der Tür und Miles würde morgen zurück kommen, also musste ich alles schön herrichten.
Endlich kam er wieder. Wahrscheinlich braun gebrannt und mit vielen tollen Geschichten, die ich alle hören wollte. Morgen konnte ich ihn in die Arme schließen und seine Wärme spüren.
Ich war voller Aufregung, so das ich ihm eine SMS sendete.
- Ich freue mich dich morgen endlich wieder zu haben!
Ich liebe dich Miles. -
Als ich sie abgeschickt hatte, räumte ich meine Taschen aus und richtete mein Zimmer etwas her. Was er wohl zu der Schwangerschaft von Mitch sagen würde? Die Verlockung ihn anzurufen war sehr groß, aber ich hatte mir vorgenommen ihn die letzten Tage seiner Reise ein bisschen in Ruhe zu lassen. Er hatte genug zu tun mit der Rückkehr und dem warten an Flughäfen.
Immerhin würde sein bester Freund bald ein Kind haben. Das Leben mit Partys und Football, war dann auf jeden Fall vorbei. Dann hieß es Windeln wechseln, füttern und schlaflose Nächte. Unwillkürlich lächelte ich. Ob Miles und ich auch mal eine Familie haben würden?
Meine Gedanken schwiffen zu den zwei süßen Mädchen, die wir zeugen würden und was Miles für ein toller Vater wäre. Bei der Vorstellung erwärmte sich mein Herz.
Meine Eltern erfuhren von dieser tollen Nachrichten am Abend, als wir alle zusammen beim Essen saßen. Die Stimmung war eher bedrückend. Sie kritisierten die Wohnsituation von beiden und die finanzielle Lage. Mein Bruder hatte im Moment nur ein Praktikum und wohnte noch Zuhause. Mitch hingegen hatte für das kommende Studienjahr ein Platz in England ergattert. Worüber sie sich sehr freute, denn es war ihr Traum. Aber mit einem kleinen Kind würde sie diesen Lebensabschnitt wohl erstmal beiseite packen müssen und ihren kleinen Nebenjob an der Kasse bei einem Supermarkt, behalten müssen. Aber sie blieb positiv und ließ sich nicht runterziehen von diesem Gedanken. Anderes kannte ich sie auch nicht. Schon früher war sie eine waschechte Optimistin.
Sie wollten sich hier eine Wohnung suchen, vielleicht sogar ein Haus und Josh wollte schnellst möglich einen richtigen Job anfangen, um seine kleine Familie ernähren zu können. Das würden sie schaffen, daran gab es keine Zweifel. Und auch meine Eltern würden die beiden unterstützen, obwohl sie sehr kritisch an die Sache gingen.Ich stand also am Flughafen mit Herzklopfen am Gate und wartete auf meinen Liebsten. Er hatte mir gestern nicht geantwortet, aber ich machte mir darüber keine Sorgen, weil er schon vor Wochen den Rückflug gebucht hatte. Dementsprechend wusste ich, wann er hier sein würde. Sei Flug war gerade gelandet. Ich hatte mir ein hübsches Kleid gekauft und wollte ihn überraschen. So aufgeregt war ich lange nicht mehr. Doch Stunden vergingen und ich sah kein Miles. Ich bekam auch keine SMS und auch keinen Anruf.
Eine letzte Person kam aus dem Gate, mein Blick wurde hoffnungsvoller und mein Herz schlug wie verrückt, aber es war nicht Miles. Ein Blonder junger Mann kam heraus und irgendwie, steuerte er direkt auf mich zu. Ich wurde leicht panisch und drehte mich deswegen weg und ging mit schnellen Schritten Richtung Ausgang. Dann hörte ich wie jemand meinen Namen rief, langsam wendete ich meinen Körper und sah wie der Blondhaarige Junge meinen Namen rief. Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Der Junge trug zerrissene Jeans und ein enges dunkelblaues anliegendes T-Shirt. Man konnte seine ausgeprägten Muskeln darunter erkennen. Als er bei mir ankam und nur 20 cm von mir entfernt stand bekam ich große Augen. Wer war er und was wollte er von mir?
"Du musst Miles Freundin Evy sein richtig? Ich bin Connor, Hi." Er hob eine Hand und hielt sie mir hin, aus Freundlichkeit ergriff ich sie. Dezent überfordert brachte ich kein Wort raus.
"Du wunderst dich bestimmt, wieso ich deinen Namen kenne oder?", Er kratzte sich am Kopf. Ich nickte nur.
"Miles und ich haben uns in Argentinien kennengelernt, er hat mir viel von dir erzählt, als wir zusammen am Strand lagen." Mein Herz schlug wie wild, wenn Connor hier war, musste Miles doch auch irgendwo hier sein oder? Wahrscheinlich kommt er gleich irgendwo raus, mit einem Strauß Blumen.
"Und wo ist er? Wartet er noch auf sein Gepäck?" Ich strahlte schon und dann erzählte mir Conner wo Miles wirklich steckte.
"Es tut mir leid, dass ich dir die Nachricht überbringen muss. Miles hat seinen Aufenthalt um eine Woche verlängert."
"Du verarscht mich gerade oder?", Sagte ich laut. "Er hatte den Flug doch schon gebucht?"
"Deswegen bin ich hier. Er gab mir sein Flugticket und dann verschwand er. Du hast wahrscheinlich auch versucht ihn zu erreichen. Mich hat er nicht wieder zurück gerufen. Aber ich dachte, ich nehme den Flug. Jetzt komme ich wenigstens rechtzeitig zur Hochzeit meiner Schwester." Er schwieg kurz.
"Er ist nicht hier, Evy. Tut mir leid, dass du umsonst hergekommen bist." Mitfühlend schaute er mich an. Mein Blick wurde traurig und mein Herz pochte nicht mehr vor Freude, sondern vor Schmerz. Miles hatte seinen Aufenthalt wirklich um eine Woche verlängert. Irgendwas stimmte nicht. Er würde mich niemals versetzen, dafür liebte er mich zu sehr.
"Ich verstehe das nicht. Warum hat er sich nicht selber bei mir gemeldet?", verzweifelt schaue ich den Fremden an, aber er schwieg.
"Ist etwas vorgefallen?", fragte ich vorsichtig.
"Mach dir keine Sorgen um ihn. Es wird schon einen Grund geben, wieso er länger bleiben wollte und warum er nicht ans Handy geht", sagte er und kramte etwas aus seiner Tasche.
"Ich soll dir das hier geben." Connor holte eine kleine Schachtel hervor. Darin war ein kleiner Stein in Herzform. Genau genommen war es ein Rosenquarz. Dieser stand nämlich für die Liebe. Vorsichtig nahm ich ihn aus der kleinen Holzschachtel und streifte mit meinen Fingern darüber. "Er ist wirklich wunderschön. Und den hat Miles für mich besorgt?" Mein Gesicht hellte sich wieder auf. Er hatte trotzdem an mich gedacht. Einen schöneren Liebesbeweis gab es nicht oder?
"Er gab ihn mir zusammen mit dem Flugticket", hörte ich Connor sagen.
Ich war sehr enttäuscht, dass ich noch länger auf meinen Liebsten warten musste. Conner war zwar nett, aber wirkte auch ein wenig zwielichtig. Woher sollte ich jetzt wissen wann Miles genau zurück kommen würde? Ich machte mir Sorgen und holte mein Handy raus, um ihn anzurufen. Erwartungsvoll beobachtete mich Connor. Aber wie erwartet nahm Miles nicht ab.
Enttäuscht ging ich wieder zum Auto. Ich ließ Connor alleine dort stehen, er hatte sicher Familie die auf ihn warten würde.
Zuhause kam Miranda auf mich zu.
"Von wo kommst du denn?", Fragte sie.
"Vom Flughafen, ich wollte Miles abholen", sagte ich nieder geschlagen und ließ mich auf die Couch fallen.
"Wie? Er kommt doch erst nächste Woche wieder."
Ich schüttlte den Kopf. "Wie meinst du das? Sein Flug ging doch heute."
"Merkwürdig, ich habe ihn gestern noch mit Josh telefonieren gehört und das er ganz sicher nächsten Montag wieder kommen wollte."
Ich schluckte. Warum verhielt er sich so komisch? Und warum wusste Josh von seinen Plänen bescheid, aber ich stand umsonst stundenlang am Flughafen? Was war hier los?
"Anscheinend gefällt ihm das so gut dort, dass er es nicht für nötig hielt seine Freundin endlich wieder in die Arme zu schließen", ich verschränkte die Arme vor der Brust. So enttäuscht war ich schon lange nicht mehr.
"Er wird dir das ganz sicher erklären, wenn er wieder da ist", sie ging wieder in die Küche und ich blieb mit tausend Fragen zurück im Wohnzimmer.
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My Brother's Best Friend
RomanceEvelyn wollte nur eins. Das letzte Schuljahr überstehen, auf einem College angenommen werden und endlich mal auf eine richtige Party gehen. Dies sollte Ihr Jahr werden! Wäre da nicht der Fakt, dass sie schon seit Jahren in einen gewissen Miles verli...