Mein Magen war noch halb gefüllt vom Gericht, aber das leckere Brot und die Weintrauben sahen köstlich aus.
"Ich habe dich die ganzen letzten Wochen gar nicht gesehen. Was hast du so getrieben?", fragte ich Ihn und nahm ein Schluck O-Saft zu mir.
"Ach, nichts besonders. Ich habe an meiner Bachelorarbeit geschrieben. Bin mal hier mal da gewesen. Habe bei jeder Party Ausschau nach dir gehalten, um nicht wieder einen Typen zu verprügeln müssen."
Wir beide lachten laut auf. Mittlerweile war mir das Ganze nicht mehr unangenehm. Ich versuchte trotzdem es zu verdrängen.
"Ich bin jetzt volljährig, Miles. Also brauche ich keinen Aufpasser mehr." Er nickte. "Schon klar. Du dürftest jetzt jeden küssen, ohne das es Strafbar wäre. Also gibt es eine Menge Typen die ich stoppen müsste."
Ich kicherte. Wir aßen ein bisschen was von dem Essen und legten uns dann auf die Decke, damit wir in den Himmel gucken konnten.
"Was hälst du von dem Ganzen mit Mitch und Josh?", fragte ich vorsichtig.
"Das ging ziemlich schnell mit denen. Aber mir soll es recht sein, solange er noch manchmal Zeit für mich hat."
"Geht mir ähnlich. Ich finde es schön die beiden glücklich zu sehen."
Ich rückte ein Stück näher an Ihn heran und verschränkte meine Hand vorsichtig in seiner, um seine Reaktion ab zuwarten. Er drückte sie zurück und schon wieder liefen tausend Ameisen durch meinen Magen. Was würde mein Bruder wohl sagen, wenn er uns hier so sehen würde? Wir lagen schweigend neben einander auf der Decke, bis ich mich aufsetzte und zu Miles rüber schaute. "Danke, dass du mir heute ein wenig das Auto fahren gezeigt hast. Eine gute Schülerin war ich ja wohl nicht gerade."
Er kam auch hoch. "Ach Quatsch, so schlimm war es nicht. Aber dein Auto sollte besser nicht so leiden."
Ich strahlte Ihn an. Wie sollte ich jemals meine Gefühle für diesen Mann unterdrücken? Jede einzelne Faser in meinem Körper wollte Ihn berühren.
"Miles, ich äh-", ich fing an zu stottert und mein Herz raste. Ich hatte Angst, dass er es hören würde, so laut schlug es. Er stand auf und packte die Sachen zusammen.
"Ich wollte dir noch was sagen", aber er unterbrach mich.
"Bitte, sag es nicht", sein Gesicht nahm einen traurigen Blick an. Auch ich stand auf und stellte mich vor seinen 1,90 Meter großen Körper.
Mein Magen zog sich zusammen. Es fühlte sich an, wie ein Schlag in den Magen. Ich legte meine Hand auf seine starke Brust, damit er mich angucken musste. Seine Augen wurden dunkel. Ich war fest entschlossen endlich klar Text mit Ihm zu sprechen. Ich konnte meine Gefühle nicht mehr verbergen. "Ich...", mein Mund öffnete sich um weiter zu sprechen.
"Ich weiß, was du sagen willst", flüsterte er leise. Im nächsten Moment kam sein Gesicht ein Stückchen näher. Vorsichtig plazierte er seine Lippen auf meine. Wir küssten uns. Wie oft hatte ich mir das Ganze vorgestellt? Wie oft lag ich Nachts im Bett und wollte, dass genau das passiert.
Ich legte meine Arme in seinen Nacken und er seine um meine Hüfte um mich näher an sich ran ziehen zu können. Seine Lippen waren weich und zärtlich. Genau so wie in meinen Vorstellungen.
Seine Zunge wanderte langsam in meinen Mund und streichelte leicht über meine. Meine Knie wurden weich, als er sich für einen Moment von mir löste und wir Stirn an Stirn lehnten.
"Du machst mich verrückt, Evy."
Schmetterlinge flogen durch meinen Bauch. Ich hatte das Gefühl, meine Beine würden unter mir nachgeben. Das alles musste ein Traum sein.
Ich atmete etwas schwerer und schaut dann zu Ihm hoch.
" Miles..I-ich..", war völlig verwirrt und unfähig zu sprechen. Ich biss mir auf die Lippen. Die ganzen Jahre der Heimlichtuerei, das heimliche Beobachten und hinterher Schmachten. Er lächelte sanft und streichelte über meine Wange.
"Miles, ich bin in dich verliebt", sprach ich die Worte leise aus.
"Und als du mich vor diesem Typen gerettet hast und ich Nachts in deinen Armen lag, habe ich mich so unendlich sicher gefühlt. Sowas wie für dich, habe ich noch nie für jemand anderen gefühlt. Niemand kommt an dich herran." Ich schaute auf den Boden, denn ich wollte seine Antwort nicht hören. Er sagte mir jetzt wahrscheinlich, dass das hier nicht funktionierte oder erklärte mich für Verrückt. Aber stattdessen blieb sein Gesicht neutral.
"Gott Evy, warum habe ich das wohl alles gemacht? Dieses Ganze beschützerische Getue? Verdammt, ich bin verrückt nach dir, jedes mal wenn du in diesem roten knappen Bikini an mir vorbeigelaufen bist, musste ich mich beherrschen, um nicht über dich her zufallen." Er grinste schelmisch.
"Was machen wir hier nur? Josh wird mich umbringen und ich wollte eigentlich noch ein bisschen Leben, verstehst du?"
Nervös guckte ich Ihn an. Seine Gesichtszüge wurden ganz weich. Als wenn er endlich seine Anspannung verloren hätte.
"Ich habe mir das auch nicht ausgesucht, Evy. Die kleine Schwester des besten Freundes ist nicht die schlauste Wahl." Er griff nach meiner Hand und drückte sie. Dann küsste er mich wieder und diesmal lösten wir uns nicht so schnell. Miles zu schmecken löste in mir Gefühle aus, die ich noch nie vorher gespürt hatte. Sehnsucht und Leidenschaft. Ich fuhr mit meinen Händen durch sein Haar und zwirbelte es sanft zwischen meinen Fingern. Miles legte seine rechte Hand an meine Wange und die linke vergrub er in meiner Hüfte. Wir knutschten garantiert noch ein paar Minuten weiter, bis wir uns voneinander lösten. Danach packten wir schweigend den Rest ins Auto und Miles fuhr mich nach Hause. Endlich wusste er was ich für Ihn fühlte und ich, was er für mich empfand. Es würde schwierig werden, wahrscheinlich mussten wir es erstmal Geheim halten. Als wir ankamen, stieg er aus und öffnete mir ganz Gentleman like die Tür. Dann brachte er mich zum Haus. Meine Eltern schliefen bereits, denn das Haus war komplett dunkel.
Ich stand auf der Treppenstufe und wir schauten uns tief in die Augen. "Schläfst du bei mir?" fragte ich vorsichtig und kam mir im nächsten Moment ziemlich dumm vor. Sofort wurde ich etwas rot. "Also nur schlafen, nicht mit mir... Okay vielleicht sollte ich einfach mal meinen Mund halten" Ich schaute Ihn an und lächelte leicht. Mein Herz raste.
"Ja. Aber wirklich nur schlafen, Evy" Er zwinkerte und dann gingen wir leise hoch in mein Zimmer. Zum Glück war es altersgemäß eingerichtet, keine Ponyplakate mehr. Er schaute sich um und leise hörte ich ihn lachen.
"Das wird wahrscheinlich eng in deinem Bett, aber mit kuscheln hast du wahrscheinlich kein Problem." Er grinste und ich schlug leicht gegen seine Brust.
"Idiot" murmelte ich und kramte nach meinen Schlafsachen.
"Wir müssen leise sein. Wenn meine Eltern aufwachen, dann haben wir einen großes Problem", flüsterte ich. Er hielt meine Hand an seine Brust gedrückt und gab mir einen sanften Kuss.
"Dann muss ich mich aber wirklich zurückhalten", sagte er leise. Ich wurde rot und hörte das Blut durch meine Venen rauschen. Ich zog mir einen kurzen Schlafanzug an. Miles zog sich ebenfalls um und stand nur noch in Boxershorts vor mir. Bei diesem Anblick stellten sich meine Nackenhaare auf. Er legte sich schon ins Bett und machte Platz für mich. Ich kroch zu Ihm unter die Decke und kuschelte mich an meinen Miles. Er gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und murmelte noch ein "Gute Nacht" bevor wir einschliefen.Als ich am nächsten Morgen wach war, guckte ich direkt nach links aber Miles war bereits weg. Ich fühlte mich so leer, ohne seine Nähe und ohne seine Berührungen. Ein Zettel lag auf meinem Nachttisch.
"Ich bin schon früh morgens gegangen, damit deine Eltern nichts merken. Ich schreibe dir später." Und schon war ich wieder beruhigt, ich dachte für einen kurzen Moment, er bereute alles was ich Ihm erzählt hatte.
In der Schule traf ich Mitch, die mehr als glücklich schien.
"Nachher zum Strand?", fragte sie mich und nickte. Noch hatte ich kein Nachricht von Miles, also sagte ich erstmal ja.
Nach der Schule gingen wir also ans Meer. Das Wetter war für Ende September immer noch super gut. Nicht zu warm und nicht zu kalt. Ich setzte meine Sonnenbrille ab. Da entdeckte ich Miles am Strand. Neben Ihm eine blonde Tussi, die auf jedenfall gemachte Brüste hatte. Ich glaubte es nicht. Wie angewurzelt stand ich da und sah meinem Schwarm zu, wie er mit dem Mädchen flirtete. Und gestern wollte er noch mich haben. Ich versuchte die Wuttränen zu unterdrücken die sich gerade bei mir ansammelten.
"Evy, kommst du?", fragte mich Mitch von der Seite und zog schonmal ihre Sachen aus um sich auf ihr Handtuch zu legen. Ich schniefte kurz, was sie natürlich sofort bemerkte.
"Was ist los? Komm sofort her."
Ich ging zu ihr und entschloss mich Ihr von dem Kuss zu erzählen. Und was er gerade tat. Sie schüttelte wütend den Kopf.
"So ein Arsch. Ich würde sagen, wir drehen die Karten um oder nicht? Es wird Zeit Ihn noch Eifersüchtiger zu machen."
Sie wischte mir die Tränen weg. Ich zog mein T-Shirt aus, damit mein roter Bikini zum Vorschein kam und stand auf.
"Lass uns ein bisschen Volleyball spielen!" Sie zwinkerte mir zu und sprang auf. Wir schlossen uns einer Truppe von jungen Männern an und ich merkte, wie bei jedem Sprung meine Brüste heftig wackelten. Als der Ball zu Miles rollte, bemerkte auch er das Spektakel und Provokant winkte ich Ihm zu. Sein Blick versteinerte sich. Während ich amüsiert mit den anderen Männern flirtete und mir über meine Kurven streichte. Die Männer waren angetan von mir, pfiffen und klatschten. Da sah ich Miles auf mich zu kommen. Meine Wut versuchte ich zu unterdrücken. "Ich muss mit dir reden", sagte er eindringend.
"Ich aber nicht mit dir", sagte ich genervt und versuchte meinen Blick von seinem Sixpack ab zuwenden.
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My Brother's Best Friend
RomanceEvelyn wollte nur eins. Das letzte Schuljahr überstehen, auf einem College angenommen werden und endlich mal auf eine richtige Party gehen. Dies sollte Ihr Jahr werden! Wäre da nicht der Fakt, dass sie schon seit Jahren in einen gewissen Miles verli...