Klassentreffen - Teil I

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Cat vermied es, übermäßig viel Zeit mit ihren Freunden zu verbringen. Sie konnte es nicht verhindern, sich von ihnen zu distanzieren, weil ihre Erinnerung an jene erschreckende Nacht in der viktorianischen Zeit noch lange in ihrem Kopf herumgeisterte. Sie beteiligte sich kaum an den begeisterten Gesprächen der beiden anderen Zeitreisenden, denen ihr merkwürdiges Verhalten nicht einmal aufzufallen schien. Normalerweise war Cat nämlich sehr gesprächig und riss mit ihnen die ein oder anderen Witze, aber nun, da sie so still war, wunderte es sie, dass sie es nicht zu registrieren schienen. Oder sie wollten es nicht ansprechen, aber so schätzte Cat ihre Freunde eigentlich nicht ein.

Obwohl sie sie offenbar falsch eingeschätzt hatte. Ihre Gefühle für den Doctor waren zwar nach wie vor stark und begannen sich mehr und mehr zu kristallisieren, was Cat vor allem auffiel, wenn sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzog, wenn sie zusah, wie er mit Rose flirtete, aber ihr Verständnis zum Doctor hatte sich verändert. Die brünette Frau betrachtete den Time Lord nun nicht mehr mit verklärtem, bewundernden Verstand, sondern so, wie er wirklich war. Eigentlich sollte es sie mehr stören, wie er sich verhalten hatte und wie sein Verhalten auf Rose abgefärbt hatte, aber gleichzeitig hoffte sie, es würde sich irgendwie noch ändern können. Sie wusste zwar nicht, wie, weil sie den Doctor eben auch nicht ändern wollte, damit er in ihr Schemata passte, weil er immer noch eine eigenständige Person war, aber trotzdem hoffte sie, es würde ihm von allein auffallen. Schließlich hatte Cat es auch so aufgefasst, als wäre er sich seiner Schuld bewusst geworden, als sie ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, wie unsensibel sein und Roses Verhalten gewesen war. Dennoch hatten er und Rose schnell wieder weitergemacht und nicht mal darauf geachtet, wie es Cat oder den anderen Überlebenden dieser schrecklichen Nacht erging.

Dieser Widerspruch verwirrte Cat und je mehr sie darüber nachdachte, umso mehr war es für die brünette Frau sinnvoll, den Doctor und Rose trotz ihrer faszinierenden Reisen eine Zeit lang zu meiden. So würde sie bestimmt von alleine über diesen Umstand hinwegkommen und schon bald wieder normal mit beiden Zeitreisenden weitermachen können, auch wenn einige Themen noch nicht vom Tisch waren.

Cats Lippen verzogen sich leicht und ihre Augen brannten, als ihr Bilder der Vollmondnacht ins Gedächtnis kamen. Gerade führte ihr Weg sie in die Küche, denn sie wollte sich eine Tasse brühend heißen Früchtetee machen. Ihre Gedanken sollten wieder abdriften und sie glaubte, mit einer Tasse Tee und einem interessanten Buch an schönere Dinge denken zu können. Geweint hatte sie genug, also hielt sie ihre Tränen in Zaum, als sie die Küche der Tardis betrat. Doch sie stutzte kurz, als sie den Doctor am Tisch sitzend, erblickte. Für einen kurzen Moment glaubte sie, er hätte auf sie gewartet.

„Hi.", sagte sie knapp und ging hinüber zum Tresen, wo sie sich den Wasserkocher schnappte und ihn mit Wasser befüllte.

„Cat.", sagte der Doctor und erhob sich. „Kann ich mit dir reden?"

„Wir reden doch.", erwiderte sie und stellte den Wasserkocher an.

Sie mied es den Doctor anzusehen, der sich ihr näherte. „Ich möchte mit dir über das reden, was dich belastet."

Nun drehte sie sich doch zum Time Lord um. „Alles ist gut.", sagte sie und log. Ihr Herz sackte ihr leicht in die Hose, als sie den ungläubigen Ausdruck im Gesicht des Doctors bemerkte und sie seufzte. Erwartungsvoll hob er seine Augenbrauen und schaute sie aus seinen braunen Augen eindringlich an.

„Das glaube ich dir aber nicht.", meinte er, als Cat nichts mehr sagte. „Du bist über irgendetwas verärgert und denk nicht, mir wäre es nicht aufgefallen. Du meidest Rose und mich seit einiger Zeit. Ich wollte nur mal mit dir darüber reden."

Cat blickte kurz zur Seite und biss sich auf ihre Unterlippe, bevor sie den Blick des Doctors wieder erwiderte. „Ich...", begann sie und schaute gen Boden.

Stardust | Doctor Who | VERALTETE VERSIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt