➵ happy birthday harry

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H A P P Y B I R T H D A Y , H A R R Y < 3

ich wünsche dir (wie auch Joanne) alles gute zum geburtstag !

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Als Harry am Morgen des 31. Julis aufwachte, stand die Sonne noch nicht hoch am Himmel.
Es war vielleicht gerade mal acht Uhr, da rieb sich Harry verschlafen die Augen, bevor er seine Beine aus dem Bett schwang, um sich ein frisches Shirt und seine Lieblingsjeans anzuziehen.

Gestern war er erst gegen elf Uhr ins Bett gekommen, und er hatte keine Ahnung, wie lange er noch wach in seinem Bett gelegen hatte, bis er schließlich eingeschlafen war. Dementsprechend war er jetzt recht müde.

Er machte sich gar nicht erst die Mühe, nach unten zu gehen und sich zu den Durleys zu gesellen, sie hatten sowieso nichts für ihn vorbereitet.

Harry wartete viel mehr auf seiner Fensterbank. Suchend hielt er nach fedrigen Wesen Ausschau, welche vielleicht einen Umschlag oder ein kleines Paket um die Kralle gebunden haben könnten.

Nach einer weiteren halben Stunde des Nichtstun beschloss Harry doch nach unten zu gehen.

Heute war Montag. Vernon war wahrscheinlich schon bei der Arbeit. Harry atmete erleichtert aus, als er sich diesem Gedanken bewusst wurde.

Vorsichtig schlich er sich die Treppe herunter und übersprang dabei geschickt die knarzende Stufe, oberhalb des Absatzes.

Harry spähte um die Ecke. Niemand war im Flur. Und soweit er das beurteilen konnte, war auch niemand im Wohnzimmer oder in der Küche, denn es war verdächtig Still im ganzen Haus.

Auf Zehenspitzen trippelte Harry durch den Flur, öffnete die Küche und fand - zu seinem erschrecken - seine Tante Petunia vor, die am Küchentisch saß, in der linken eine Tasse Kaffee und ihn gar nicht zu bemerken schien.

Harry räusperte sich leise und kurz, um einen Herzinfarkt zu vermeiden. Blitzschnell drehte sich seine Tante um, verschluckte sich dabei an ihrem heißen Getränk und hustete prompt.

Ihr gedankenverlorener Ausdruck von eben wich einem Verärgerten und beinahe schnippisch sprach sie: "Guten Morgen, Harry." Seinen Namen betonte sie, als würde sie etwas ekelerregendes begutachten.

Harry stammelte ein kurzes "Morgen", bevor er sich an der Küchentheke zu schaffen machte und den Teig für Pfannkuchen vorbereitete.

Petunia beachtete ihn eine Weile etwas nervös, dann irgendwann begann sie wieder zu sprechen. Überrascht blickte Harry auf.

"Ähm, vorhin, da sind ein paar Briefe für dich angekommen. Vier und ein kleines Päckchen um genau zu sein. Ich habe sie ins Wohnzimmer gelegt. Und-", der nächste Satz viel ihr sichtlich schwerer, "-es steht noch ein wenig Torte im Backofen. Alles Gute zum Geburtstag, Harry.", sagte sie in einem sanften Ton, bevor sie schnellstmöglich die Küche verließ.

Es war ihr peinlich gewesen. Es war ihr peinlich gewesen, lieb und freundlich zu mir zu sein und verletzlich zu wirken, schoss es Harry durch den Kopf. Vielleicht wollte sie all die Jahre gar nicht ganz so grausam zu mir sein, sondern hat es manchmal nur vorgetäuscht. Vielleicht sorgt sie sich ja ein bisschen um mich.

Hoffnung schimmerte in ihm auf. Hoffnung, auf ein wenig Familie.

Bei diesen Gedanken stahlen sich etliche Tränen ihren Weg in Harry's Augen. Sie kullerten über seine Wangen und fielen dann mit einem lauten PLATSCH auf die Küchentheke. Hemmungslos weinte er, und das, wo doch heute sein Geburtstag war.

Mit, wegen der Tränen in seinen Augen, verschwommener Sicht taumelte er in das Wohnzimmer der Dursleys, ohne der Torte noch weiter Beachtung zu schenken.

In dem Stapel waren unter anderem ein Brief von Ron, in welchem er ihm alle Gute wünschte und sich dafür entschuldigte, dass er sein Geschenk nicht mitsenden konnte, da seine kleine Eule Pigwidgeon dieses Gewicht nicht tragen konnte. In dem Brief von Hermione, welchen er als zweites las, wünschte auch sie ihm alles Gute und einen schönen Geburtstag. Sie hatte auch das Päckchen geschickt, in welchem sich das Buch Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind gepaart mit einer Menge Zitronenbonbons befand. Der dritte Brief war von Hagrid. Auch er schickte seine herzlichsten Glückwünsche und versprach Harry, die Torte nach zu schicken, sobald sie fertig gebacken war.

Doch Harry konnte sich gar nicht richtig über die Geschenke freuen, auch wenn er seinen Freunden unendlich dankbar gewesen war. In seinem Kopf spielte sich immer wieder die Szene einer mütterlichen Petunia Dursley ab, wie ein Kurzfilm.

„Alles Gute zum Geburtstag, Harry." Das hatte sie noch nie zu ihm gesagt. Nicht vor drei Jahren, nicht vor fünf, weder vor acht. Noch nie.

Und Harry war sich sicher, dass es das liebevollste war, was sie bis jetzt zu ihm gesagt hatte.

Und über diese fünf, eigentlich so unbedeutenden Worte, freute Harry sich mehr, als über alles andere. Es war das schönste Geburtstagsgeschenk, was er sich je hätte vorstellen können.

Es war ein Stückchen Familie. Nach all dieser Zeit.

Ein Stückchen Familie.

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:(

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