15. Allein

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Der Tag verflog, von Malfoy keine Reaktion auf meine Nachricht, die er, wie ich beim Frühstück mit eigenen Augen verfolgt hatte, bekommen hatte. Ich konnte also nichts anderes machen, als abzuwarten und um sieben Uhr vor dem Raum der Wünsche zu stehen.

Und das tat ich auch. Ich wartete... und wartete... und wartete.

Um halb acht hatte ich keine Lust mehr. Ich war mir sicher, dass Malfoy nichts passiert war, was sollte ihm auch in Hogwarts passieren? Er hatte es entweder verpennt, oder keinen Bock mehr auf mich, da konnte ich meinen Abend genauso gut auch für etwas Sinnvolleres verwenden.
Zurück im Gemeinschaftraum packte ich meine Lernsachen wieder aus. Sauer schmiss ich alles auf einen Tisch, an dem bereits Harry und Ron saßen.

„Hey, Hermine, was ist denn los?" fragte Harry besorgt. Beide Jungen hatten von ihren Hausaufgaben aufgeblickt.

„Ach, nichts. Bin einfach schlecht gelaunt." Das Malfoy nicht aufgekreuzt war hatte meine Laune tatsächlich etwas in den Keller gezogen. Ich hatte mich bereits darauf gefreut, aber er hatte mich einfach versetzt. Ich setzte meine Feder auf das Pergament und begann zu schreiben. Ich musste die Bedeutung einer mir unbekannten Rune aus einem Kontext herausfinden.

„Okay, wenn du meinst", sagte Harry achselzuckend und während Ron noch kurz meine Runentabelle anstarrte, arbeiteten Harry und ich weiter.

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Am Abend lag ich in meinem Bett und starrte dessen Decke an. Morgen war Samstag. Wochenende. Endlich. Ich seufzte und hing meinen Gedanken nach, bis etwas oder jemand gegen die Fensterscheibe klopfte. Ich starrte weiter mein Himmelbett an. Es klopfte wieder. Ich hörte, wie das Fenster quietschte und das Schlagen von Eulenflügel.

„Huch!" machte Lavender und kurz darauf fügte sie flötend hinzu: „Hermine, du hast Post!" Die Worte brauchten kurz bis sie einsickerten. Dann sprang ich auf.

„Von wem?" fragte ich, obwohl das natürlich vermutlich nicht auf dem Brief drauf stand. Mit zwei großen Schritten war ich bei Lavender.

„Keine Ahnung", sagte diese schulterzuckend, reichte mir den Brief, setzte die Eule auf's Fensterbrett und schlug danach ihr Buch wieder auf. Ich streichelte das braune, mir bekannte Tier, aber er oder sie flog fast sofort wieder weg. Ich schloss das Fenster und legte mich erneut auf mein Bett. Dann musterte ich das weiße Papier.

Für Hermine Granger, stand da in geschwungener Schrift. Ich erkannte diese Handschrift und wusste nicht, ob ich glücklich sein oder den Brief zerfetzen und verbrennen sollte. Er war eindeutig von Draco Malfoy.

Dem Jungen, der mich seit wir uns kannten beschimpft hatte, wegen meinen Eltern. Dem Jungen, der es irgendwie geschafft hatte, dass ich mich in ihn verliebe. Und dem Jungen, der mich heute eine halbe Stunde in einem verlassenen Korridor vor einem hässlichen Wandteppich hatte warten lassen.

Fünf Minuten später erschallte Lavenders Stimme: „Hey Hermine, stört es dich, wenn wir das Licht aus machen?" Ich starrte noch immer den Umschlag an.

„Nein, keine Sorge", seufzte ich, legte den Brief in eine Schublade meines Nachtkästchens und zog mir die Bettdecke bis zum Kinn hoch. Malfoy musste warten können, ich hatte das schließlich auch getan.

Ich lag noch lange wach und lauschte dem Regen, der eingesetzt hatte, und sich anscheinend darum bemühte, einen höheren Dezibelwert als Parvatis Schnarchen zu bekommen. Ich grübelte über Malfoys Nachricht nach und rang mit mir, sie zu lesen. Wenn ich sie anschauen würde, würde ich vielleicht eine gute Entschuldigung bekommen, dann würde ich ihn aber so schnell wie möglich sehen wollen, wo ich doch gerade sauer auf ihn war. Ein Teil von mir hatte sein Benehmen während der letzen Jahre nämlich wieder ausgegraben.

Irgendwann verfiel ich in einen leichten Schlaf, indem ich jahrelang auf Malfoy wartete und wie auf einer einsamen Insel Striche pro Tag in eine Wand ritze. Es wurden mehr und mehr und irgendwann wechselte meine Perspektive zu außenstehend und ich sah mich verwesen.

Ich fuhr aus dem Schlaf. Kurz starrte ich in die Dunkelheit, dann schüttelte ich meinen Kopf und fiel wieder in das Kissen. Wenigstens konnte ich dieses Mal schneller einschlafen und träumte nichts.

Ja Leute, ich fühle mich schlecht und ja, wenn ihr meine Adresse herausfindet dürft ihr mir einen Heuler schicken... Oh Mann, ich habe das seit fast einem Jahr nicht mehr geupdated! Ich dachte nicht, dass es schon so lange her ist, aber hier kommt (endlich) ein neues Kapitel, für die, die dieses Buch entweder noch nicht aufgegeben haben oder gerade erst zu der Stelle gekommen sind.

lg Vanilla_Fee

Der Dramione-PlanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt