Teil17

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Einfach ignorieren. Einfach ignorieren. Das ist bestimmt nur ein Missverständnis. Charlotte und Gideon sind nicht zusammen, das kann nur ein dummer Scherz sein. „Was war denn das gerade bitte?" Leslie tippte mich von der Seite an während ich wie gebannt auf die Tafel und an Gideon vor uns vorbei, starrte. „Ich wills gar nicht wissen. Alles was Gideon mir erzählt hatte, war wohl ein Witz gewesen", flüsterte ich zurück und tat so, als würde ich etwas in mein Heft schreiben, doch alles was ich zu Papier brachte, war wütendes Gekritzel. Leslie ließ mich von dem her auch in Ruhe mit dem Thema.

Als es zur Pause klingelte, würdigte ich Charlotte und ihren Begleiter keines Blickes und wartete, bis Leslie und ich als letzte den Raum verließen. „Gwen?", fragte sie mich neben mir hergehend. „Ich würde ihn mal darauf ansprechen, es ist dein gutes Recht. Sowas kann er doch einfach nicht abziehen, dieser Mistkerl." „Kotzbrocken trifft es wohl eher", murmelte ich und stieß die Tür zur Kantine auf, um unser Mittagessen zu holen. Hier hatte ich das erste mal die Schwindelanfälle, die auf das Zeitreisegen hindeuteten...Nein Gwen, das stimmte nicht!

Unglücklicherweise saßen miss und mister bleibt-mir-bloß-vom-Hals drei Tische neben uns, doch ich glaubte sie bemerkten uns nicht. Genervt biss ich in mein Sandwich und bedachte Gideon mit einem abschätzenden Blick. Wie konnte er nur? In dem Moment verabschiedeten sich die beiden von einander, wie es ein Pärchen nun mal tat, und verließen den Raum in zwei verschiedene Richtungen, was mir ein Stich ins Herz versetzte. „Weißt du was? Du hast Recht. Ich stelle diesen Blödmann jetzt zur Rede." Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ ich spontan unseren Tisch und zwängte mich durch die Menge in Richtung Gideon, der in dem Moment aus der Tür ging. Gerade so konnte ich die offene Tür noch erwischen und ging direkt hinter ihm her. Die Tür hatte zum Hintergebäude der Schule geführt, wo die Parkplätze der Lehrer waren. „Hey!", rief ich und Gideon schnellte erschrocken herum. Der Kloß, der sich in meinem Hals bildete, erschwerte es mir, die Worte auszusprechen, die nötig waren, um ihm alles was geschehen war, an den Kopf zu werfen. Stattdessen bekam ich nur ein leises „Warum?" heraus und blieb wie angewurzelt stehen. Was machte ich da bloß? „Hör zu, ich kann dir das alles erklären, und es tut mir auch leid aber...." Er stockte und sah mich mit einem überrumpeltem und verzweifeltem Blick an. „Achja?!", erwiderte ich mit gebrechlicher Stimme, da mir die Tränen in den Augen standen. So enttäuscht zu werden, war nicht gerade leicht.

„Charlotte...hat ziemlich gelitten, nachdem sie...die Sache von der Party mitbekommen hat, weißt du? Ich gib zu, ich habe etwas leichtsinnig gehandelt damals, aber mir war nicht bewusst, dass sie das jemals zu sehen bekommt. Es hat sie so fertig gemacht, dass sie depressiv geworden ist und 2 Wochen in Behandlung bei einem Therapeuten war. Sie...es tat mir so leid, ich konnte sie einfach nicht noch mehr enttäuschen, indem ich...mit jemand anderem zusammen bin." Hoffnungsvoll auf eine Antwort sah er mir in die Augen, die so grün zu leuchten zu erkennen waren, obwohl er 2 Meter von mir weg stand. Diese Umstände machten mich noch perplexer, um auf diese Situation eine Antwort zu finden. „Du...wärst eigentlich gerne mit...mit mir zusammen gewesen?", brachte ich schließlich fassungslos heraus und spielte nervös an meinem Armband herum. Also war es doch kein blödes Gefasel seinerseits gewesen? Er warf mir nur einen Blick zu, aber allein dadurch verstand ich seine Antwort, die er wohl nicht auszusprechen vermochte: 'Ja'. „Du weißt bestimmt wie schlimm es ist, in einer Klinik zu sein. Aber Charlotte war in psychischer Behandlung und du hast keine Ahnung, wie schlimm das ist." Oh doch, das hatte ich. Nur keiner wusste, dass ich es wusste. Er kam zwei Schritte auf mich zu und fragte leise: „Ich mag dich wirklich, und keines meiner Worte war ungelogen, nicht auf meiner Party und nicht damals im Krankenhaus. Gibst du uns noch etwas Zeit? Ich kläre das." Zu diesem flehenden und ehrlichen Augen konnte ich einfach nicht nein sagen. „Ja", war meine Antwort und wir beide fingen an, zu lächeln. Natürlich würde ich auf ihn warten, egal was es kostete. Ich liebte ihn und nun gab es wirklich keinen einzige Faser in meinem Körper, die noch daran zweifelte, dass er es ebenso tat.

Back to Life - Liebe besiegt alles. | ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt