Ich konnte mich nicht bewegen, mein Körper hatte sich nämlich gerade jetzt ausgesucht, in Schockstarre zu fallen. Verdammt, die Tür hinter mir ist zugefallen und ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich jetzt auch noch wieder öffnen lässt. Das Schlimmste ist, ich kann das Ding nur anstarren. Und ja, das Wort Ding ist richtig gewählt, ich habe keine Ahnung, was es ist. Ich glaube, früher sah es einmal menschlich aus, aber jetzt? Es sieht so aus, als ob seine Haut vollkommen verbrannt wäre. Es saß an der Wand und hob langsam den Blick. Oh, verdammt, es hatte keine Augen, also irgendwie schon, aber diese Augen hatten weder Pupillen noch Iriden. Es waren einfach nur zwei weiße Kugeln. Von seiner Nase war auch nicht viel zu erkennen und Lippen fehlten ihm auch. Ich sah es entsetzt an. Es ließ den Kopf in den Nacken fallen und sog die Luft ein.„Welch eine Freude, hihi, obwohl, na ja, die Freude ist wohl ganz meinerseits. Oh, liebes Mädchen, wieso riechst du denn so nach Angst, hihi, findest du mich etwa nicht hübsch? Oh, wie schade. Na ja, ich habe mich auch nicht herausgeputzt, immerhin hatte ich auch keinen Besuch erwartet." Auf einmal stand es hinter mir und ließ seine Hand an meinem Hals hinuntergleiten. Diese Berührung widerte mich an. „Sieh an, eine kleine Vampirin hat Kyrie den Hals verdreht, ups, hihi, ich meine natürlich den Kopf." Diese Stimme, sie jagte mir eine Gänsehaut ein. Sie lässt sich mit dem Geräusch von Fingernägeln vergleichen, die auf einer Tafel herunterkratzen. Wieder sprach er: „Hmm, wie wäre es, wenn ich dir den Hals verdrehe?" Er legte seine Hände um meinen Hals. „Oder soll ich vorher noch ein bisschen mit dir spielen?" Verdammt, ich hätte wirklich draußen bleiben sollen! Was habe ich mir nur dabei gedacht! Hilfe! Wie auf Stichwort kam Kyrie herein. Er riss sofort dieses Ding von mir und zischte es an: „Lass deine Finger von ihr, Wesley!" Danach drückte er mich an seine Brust und ich war unendlich froh, dass er jetzt wieder bei mir ist. Das Ding namens Wesley meldete sich auch wieder zu Wort: „Ahh Kyrie, Hihi, was machst du denn da, ich wollte doch nur mit deinem Vampirchen spielen." "Komm ihr noch einmal zu nahe, und ich bring dich um und da ist es mir vollkommen egal, was dein Bruder danach mit mir macht!", er sagte dies sehr leise, und genau dies ließ die Drohung noch viel gefährlicher klingen. Kyrie wandte sich mit mir zum Gehen. Die Tür ging noch einmal auf, und Luc kam herein. Er sah uns beide missbilligend an: „Was hast du hier zu suchen, Iliana?!" Seine Stimme war so schroff, dass ich zusammenzuckte. Ich drückte mich noch näher an Kyrie, am liebsten wäre ich in ihn hineingekrochen. Jetzt, wo Kyrie bei mir ist, geht es mir schon besser, aber nicht besonders viel.
Kyries Sicht
Iliana sieht völlig verängstigt aus, da muss Luc das nicht noch schlimmer machen. Wütend zischte ich ihn an: „Ja, es war nicht okay von ihr, hier einfach hinzugehen, aber jetzt kannst du sie gefälligst in Ruhe lassen, dein Bruder hat ihr eine Heidenangst eingejagt!" Zu Iliana gerichtet sagte ich: „Komm, kannst du gehen oder soll ich dich tragen?" Ich strich ihr sanft über den Kopf, um sie zu beruhigen. Sie murmelte ein leises: „Gehen." Ich ging langsam mit ihr zur Tür und bedachte Luc mit einem warnenden Blick. Zusammen gingen wir wieder in ihr Zimmer.
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Nie vergessen
Fantasy1. Teil Nie Vergessen 2. Teil Nie Versprochen Immer wieder nett, wenn man spazieren geht und neue Leute kennenlernt, nicht wahr? Einerseits ja, wenn es „die Liebe deines Lebens" ist, ob du nun willst oder nicht. Andererseits nicht, wenn man dann erf...