Ich weiß nicht, wie lange wir hier saßen, doch irgendwann schüttelte Kyrie den Kopf und sah mich entschlossen an. Er legte seine Hände auf meine Hüften. „Das hier", er deutete auf mich, wie ich hier saß: „Machst du das nur aus Mitleid." Ich sah ihn mit großen Augen an: „Nein, mit Mitleid hat das nichts zu tun, ich will hier sein, bei dir." Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen, doch genauso schnell, wie es kam, erstarb es. „Was ist los?", fragte ich. „Das letzte Mal, als du von mir getrunken hast. Danach sahst du so traurig aus, was hat dich so traurig gemacht?", fragte er. In seinem Blick lag so aufrichtige Sorge, dass ich ihm einfach antworten musste: „Weißt du, ich weiß nicht, wie das weitergehen soll. Soll ich dich immer nur dann ausnutzen, wenn ich gerade mal etwas Blut brauche? Ich fühle mich schlecht dabei, immer nur zu nehmen, ich kann dir gar nichts zurückgeben." Während ich gesprochen habe, hatte ich meinen Blick nach unten gesenkt. Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und brachte mich dazu, ihn anzusehen. „Das stimmt nicht, du bringst mich zum Lächeln, du machst mich glücklich. Du gibst mir viel mehr, als ich mir jemals gewünscht habe. Durch dich habe ich wieder Hoffnung. Das Blut ist etwas, das ich dir geben möchte. Wenn ich nicht wollte, dass du es bekommst, oder wenn ich mich dabei schlecht gefühlt hätte, wäre das eine andere Sache. Aber es ist das Gegenteil der Fall.“ Langsam kam er mir mit seinem Gesicht näher, er ließ mir Zeit, mich ihm zu entziehen. Ich dachte gar nicht daran. Im Gegenteil, ich kam ihm sogar noch näher, sodass unsere Lippen einander trafen. Ich spürte sofort, dass das hier richtig war. Noch nie zuvor hat sich ein Kuss so richtig angefühlt. Es war, als passten wir perfekt zusammen. Anfangs war der Kuss noch ein vorsichtiges Aufeinandertreffen unserer Lippen, doch er wurde immer heftiger, drückte mich näher an ihn. Es war fast so berauschend wie sein Blut zu trinken. Blut. Bei dem Gedanken daran stöhnte ich auf. Kyrie löste sich von mir. „Du brauchst Blut“, sagte sie. Es war keine Frage, trotzdem nickte ich. Er hob mich hoch. „Was machst du?“, fragte ich erschrocken. „Ich gehe mit dir zum Bett“, sagte er schlicht. „Wieso?“, fragte ich. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass uns diese Sofas kein Glück bringen“, sagte er mit einem finsteren Blick zum Sofa. Okay, ich bezweifle zwar, dass mein Ausraster nach dem Trinken an der Sitzgelegenheit lag, aber gut, wie er will. Er zog seine Schuhe aus, ohne mich herunterzulassen, und ich streifte meine Ballerinas ab. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Kissen, ich saß noch immer auf ihm. Er drehte seinen Kopf und entblößte seinen Hals. Ich schluckte und fuhr mit der Hand über seinen Hals. Er erschauerte. War das Vorfreude? „Sicher?“, fragte ich ihn sicherheitshalber. Er nickte nur. Ich näherte mich seinem Hals, doch ich biss nicht gleich sofort zu, sondern küsste erst die Stelle, an der ich gleich meine Zähne versenken würde. Er fasste mich fester an den Hüften und zog meinen Körper an sich. „Tu es!“, sagte er erstickt. Fangzähne drückten sich in seine Haut, und ich biss zu. Sofort schmeckte ich diesen wundervollen Geschmack auf der Zunge. Ein Stoß von Glücksgefühlen strömte durch mich hindurch. Diese Ekstase überrollte meinen Körper und ich konnte nicht anders, als mich näher an Kyrie zu pressen. Ich spürte seine Erregung klar und deutlich. Er stöhnte auf und ich konnte nicht anders, als an seinem Shirt zu zerren, bis es zerriss. Ich fuhr mit meinen Händen über seinen muskulösen Rücken. Währenddessen wanderten seine Hände hoch und knöpften meine Bluse auf. Er streifte sie ab und mein BH folgte. Ich presste mich an seine Brust, löste meinen Kopf von seinem Hals und leckte die letzten Blutstropfen ab. Schon war alles verheilt und sah ihm in die Augen. In ihnen waren grenzenlose Erregung zu sehen und etwas Unsicherheit. Er hatte Angst, dass ich ihn wieder von mir stoßen würde. Ich griff in sein Haar und küsste ihn. Ich spürte förmlich, wie seine Unsicherheit verflog. Seine Hände verweilten an meinem Hosenbund. Er löste sich von mir, und diesem kam sicherheitshalber die Frage von ihm: „Sicher?“ Ich nickte und er fuhr fort, streifte mir die Hose ab. Er rollte sich herum, sodass ich nun unter ihm lag. Seine Hose blieb nun auch nicht mehr lange dort, wo sie war. Es war wie ein Rausch. Doch trotz dieses Rausches wusste ich, dass ich nicht die Kontrolle verlor. Ich wusste, dass es richtig war, was ich hier tat, und dass ich das alles wollte. Kyrie würde mir nichts aufzwingen, auch wenn es ihn verrückt machen würde. Ich vertraute ihm und deshalb konnte ich loslassen und in ihm versinken. So wie er in mir.
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Nie vergessen
Fantasy1. Teil Nie Vergessen 2. Teil Nie Versprochen Immer wieder nett, wenn man spazieren geht und neue Leute kennenlernt, nicht wahr? Einerseits ja, wenn es „die Liebe deines Lebens" ist, ob du nun willst oder nicht. Andererseits nicht, wenn man dann erf...