Kapitel 6 - Andere Qualitäten

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Tarims Sicht

Als ich meinen Mädels von dem gestrigen Abend erzählte, bekamen sie sich kaum noch ein vor Freude und Neugierde. Wir waren bis tief in der Nacht wach und konnten nicht mehr aufhören über den Prinzen und seine Qualitäten im Bett zu diskutieren. Sie wurden bei jeder Erwähnung seines Gliedes purpurrot im Gesicht und legten sich ihre Hände darüber, wild kichernd und mit den Füßen strampelnd, als wären es kleine Mädchen, welche noch nie unzüchtige Gedanken hatten. "Tarim! Bitte verrate uns dein Geheimnis, damit auch wir eine Gelegenheit auf eine private Audienz in seinen Gemächern bekommen.", bettelte mich Tara an und zupfte an meinem Ärmel. Die anderen beiden Mädchen stimmten hastig nickend zu. "Bitte Tarim! Du hast doch einen Trick wie du es schaffst, dass wir neben dir aussehen wie Kamele.", kam es nun auch von Shila zu meiner Linken. Ich lächelte entschuldigend und sah die blonden Schönheiten, welche wirklich nichts mit Kamelen gemein hatten an. "So sehr ich euch eine solche Möglichkeit verschaffen würde, kann ich euch leider keinen Trick verraten, weil ich keinen habe.", beichtete ich und faltete vergebend meine Hände vor dem Gesicht. "Du Lügner!", prustete Tara und zog mir mit dem Kissen eins über. Ich lachte, während ich leicht zur Seite taumelte und hob abwehrend meine Hände. Shila und auch Karina bewaffneten sich nun, von Tara angestachelt auch mit Kissen aus den nebenstehenden Betten und schlugen auf mich ein. Wir lachten ausgelassen und die Müdigkeit war wie weggeblasen. Auch mussten wir keine Rücksicht auf andere nehmen, da wir uns immer zu viert ein Zimmer teilten, und ich mit diesen wundervollen Mädels in eins kam. Allerdings hatte jeder Spaß mal sein Ende, und unseres wurde durch unsere Lehrerin eingeleitet. Sie riss ohne jegliche Vorwarnung die Tür auf und erdolchte uns fast mit ihren messerscharfen Blicken. Ich könnte schwören, dass wir alle um 5 Zentimeter unter diesen Blicken in uns zusammen schrumpften. Wie versteinert sahen wir sie an, die Mädels mit erhobenen Kissen und ein paar Federn durch die Gegend fliegend. "Hinlegen! Morgen wird trainiert. Ihr seid keine Prinzessinnen und könnt ausschlafen!", schnaufte sie streng. Sofort huschten die Mädchen in ihre Betten und auch ich schlüpfte geschwind unter meine Decke. Leise vernahm ich ein: "Wenn Tarim noch öfters mit dem Prinz schläft, wird er ja vielleicht eine." von meiner Linken und wildes Kichern brach aus, auch bei mir. Lady Babara seufzte nur und verlor ihre Strenge schnell, einsehend, dass sie bei uns wohl momentan sowieso keine Wirkung hatte. "Schlaft jetzt.", seufzte sie abschließend und zog ihren Kopf wieder aus der Tür. "Gute Nacht, Lady Babara!", wünschten wir ihr noch synchron trällernd und leise, kaum hörbar, kam ein: "Gute Nacht ihr Lieben." zurück bevor die Tür wieder geschlossen wurde und tatsächlich Ruhe einkehrte. Stille erfüllte den Raum und schon nach kurzer Zeit hörte ich das leise Schnarchen von Tara.

Im Gegensatz zu meinen Tanzpartnern fiel mir jedoch das Einschlafen schwerer als erwartet. Ich bekam nicht die Bilder aus dem Kopf, welche ich heute gesehen hatte. Der Körper des Prinzen hatte sich in meinen Gedanken eingebrannt wie ein heißes Eisen in Ochsenhaut. Er prägte schon die ganze Zeit meine Fantasien und heute konnte ich sie verwirklichen. Es war besser als alles was ich mir bisher mit ihm erträumt hatte. Seine Haut war so glatt und weich, wie edle Seide und seine Augen schimmerten in dem Lila wie zwei wertvolle Amethysten. Sein Glied füllte mich bis auf den letzten Zentimeter aus und drang an Stellen, die meine Finger niemals erreicht hätten. Würde mein Loch nicht noch ein wenig schmerzen, hätte ich mich glatt selber berührt um nochmal in meiner Fantasie das heutige Erlebnis zu wiederholen.

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Gleich schon am nächsten Morgen, nach dem Frühstück begann unser Training. Ausdauer und Akrobatik an vorderster Front natürlich. Ich gab zu, ich war nicht so dehnbar wie die Mädels, doch dafür übertrumpfte ich sie im eigentlichen Tanzen an Geschmeidigkeit und Rhythmus. Ich musste mich dafür nicht einmal anstrengen, mein Körper arbeitete wie von allein und ich musste mich einfach nur treiben lassen - aber auch nur bei richtigen Auftritten, denn bei Proben machte ich viele Fehler, die ich mir selbst nicht erklären konnte. Allerdings war es unmöglich Proben mit einem richtigen Auftritt bei mir zu vergleichen. Es war, als wollte mein Körper nur vor einem richtigen Publikum tanzen und nicht nur für die Augen meiner strengen, aber doch geschulten Tanzlehrerin. Er brauchte die Aufmerksamkeit vieler Leute, oder auch nur von jemand ganz Bestimmten. Als mir seine goldenen Augen in den Sinn kamen, bildete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. Kaum hatte ich sein Bild vor Augen, ging alles viel einfacher und ich konnte meine hartnäckigen Gedanken über das Tanzen abstellen. "Na geht doch Tarim!", hörte ich die erfreuten Worte von Lady Babara als wären sie in weiter Ferne. Ich spürte wie mein Körper leichter wurde. Der Gedanke er könnte mir zusehen reichte mir anscheinend schon, um richtig zu arbeiten. Es war komisch, doch mich sollte es nicht stören. Trotz meiner tölpelhaften Proben wurde ich immer bei Auftritten eingesetzt, weil alle wussten dass ich funktionierte wenn ich es musste. "Kyaaa~! Prinz, was macht Ihr hier?!", quietschte es plötzlich zu meiner linken und sofort öffneten sich meine Augen. Ich sah erst zu Tara, welche beinahe Herzen in den Augen hatte und bemerkte dann erst, dass niemand meiner achtköpfigen Truppe mehr tanzte. Als ich den Grund im Türrahmen lehnend erblickte, verstand ich auch warum. Diese hungrigen Blicke habe ich mir wohl nicht nur eingebildet. Ich konnte nicht verhindern wie mein Lächeln sich zu einem Grinsen wandelte. Um nicht wie ein liebeskranker Vollidiot zu wirken, blickte ich zu Tara, welche sich an meinen Arm hing. "Oh mein Gott.. glaubst du er ist hier für eine zweite Runde?", flüsterte sie aufgeregt und wirkte ganz hibbelig. Man könnte denken, er hätte ein Auge auf sie geworfen. Ich lächelte nur schulterzuckend und schielte verstohlen zurück zum Türrahmen. Der Prinz unterhielt sich mit Lady Barbara, welche nur ungern bei unseren Proben gestört werden wollte - doch wenn der Prinz keine Ausnahme war, dann wohl niemand. Er schien sie tatsächlich wirklich schnell um seinen Finger zu wickeln, brachte die Mitte Dreißig Jährige sogar zum Erröten und Lachen. Er war wohl ein wirklicher Süßholzraspler um dies zu schaffen. Ich glaube ich habe die braunhaarige Witwe schon Jahre nicht mehr lachen sehen und so geschmeichelt erlebt. Tara war noch immer aus dem Häuschen neben mir und riss an meinem Arm herum, während sie auf und ab hopste. Wenn sie nicht aufpasste, renkte sie ihn mir gleich aus, und sie und ich können uns eine zweite Runde sonst wohin schieben. Der Prinz schien mit einem letzten Handkuss das Gespräch zu beenden und wendete sich uns zu. Jeder im Raum hielt die Luft an, war gespannt was er uns mitzuteilen hatte. Seine Blicke streiften jeden einmal, bis sie bei mir hingen blieben. Seine Mundwinkel hoben sich kaum merklich. An was er wohl dachte? Vielleicht an dasselbe wie ich? Wie schön es wäre, den gestrigen Abend noch einmal zu erleben? "Verzeiht die Störung, aber könnte ich mir Tarim bis zum Mittagessen ausleihen?", fragte er charmant in die Runde. Mädchen welche ihr Quietschen unterdrücken mussten, und die neidischen Blicke vieler in meinem Rücken war das Erste, was er als Antwort bekam. "Aber natürlich, eure Hoheit.. lasst euch Zeit mit ihm, er hat die Proben ja eh nicht nötig.", kam es plötzlich von Tara welche eine Hand auf meinen Rücken legte und mich in seine Richtung schubste. Ich fing mich mit einem Ausfallschritt noch bevor es in einer Blamage enden konnte und meine anfängliche Starre löste sich. Der Prinz schenkte Tara ein Lächeln zum dahinschmelzen, was sie auch bestimmt getan hätte, wäre sie dazu in der Lage. "Vielen Dank, ich werde gut auf ihn Acht geben.", bedankte er sich mit einem kleinen Schmunzeln in meine Richtung. Er wendete sich zum Gehen, bedeutete mir ihm zu folgen. Noch ein letztes Mal warf ich einen Blick über meine Schulter zu der Blondhaarigen. Ihre Lippen formten drei Wörter welche wohl ein "Erzähl mir alles!", bedeuten sollten.

Dragon's DancerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt